Kaum zu glauben, dass es schon wieder ein gutes Jahr her ist, dass die südwestliche RockTimes-Fraktion sowohl den deutschen Geheimtipp Markus Rill auf der Bühne sah, als auch das Duo Sabine und Markus in der urgemütlichen Mandy’s Lounge im saarländischen Homburg aufgeschlagen war. Und wenn sich die beiden oben genannten Punkte kombinieren lassen, dann sollte man erst gar nicht zweimal überlegen. Rill mag in unseren Landen zwar nicht der breiten Öffentlichkeit bekannt sein, er hat sich jedoch bereits europaweit einen hervorragenden Ruf erspielt sowie auch komponiert und sackt regelmäßig Preise in internationalen Songwriting-Competitions ein.
Für diesen Abend im späten März hatten sich mit Markus Rill und Maik Garthe sogar ein Singer/Songwriter-Doppelpack angesagt. Und da beide nach einigen Solokonzerten keine Unbekannten mehr in der Lounge waren, war der Laden auch sehr gut gefüllt. Garthe und Rill spielten zusammen, legten aber auch jeweils einige ihrer Nummern solo aufs Parkett.
Die beiden Musiker begannen den Abend zunächst gemeinsam mit zwei mir bis dahin vollkommen unbekannten Stücken (aus dem erst zum Zeitpunkt des Erscheinens dieses Reviews erhältlichen neuen Album von Markus Rill & The Troublemakers), die aber umgehend für prächtige Laune sorgten und echte Hinhörer waren. Nach dem eröffenden "Saddle Up & Ride" war es anschließend "Inside The Wheel", das sich in der Zukunft wahrscheinlich als echter 'Keeper' erweisen wird. Auch im Duo-Format kamen diese Tracks sehr stark, da Maik Garthe immer wieder mal ein Solo einstreute und sich auch mit der zweiten Stimme als sehr starke Ergänzung erwies. Dass Markus Rill auch ein Liebhaber der großen Texas-Songwriter wie etwa Townes Van Zandt, Guy Clark oder Steve Earle ist, dürfte schon lange kein Geheimnis mehr sein. An diesem Abend hatten er und Garthe jedoch einen Song des eher unbekannten, ebenfalls aus dem Umfeld der drei oben genannten stammenden, Blaze Foley im Gepäck, dessen Interpretation ebenfalls sehr authentisch und gut kam.
Im weiteren Verlauf des ersten Sets zog sich Rill auch mal zurück und überließ Maik Garthe die Bühne, der mit Tracks wie etwa "Easier", "Pastures" oder "Tight Corner" nicht nur vom Songwriting, sondern vom gesamten Vortrag überzeugte. Ein weiterer Höhepunkt war der Song "Anymore", der sich wie die vorgenannten auch durch clevere Lyrics auszeichnete. Markus Rill kam schließlich zurück auf die Bühne und es ging als Duo weiter. Eigentlich den ganzen Abend, unter anderem aber beispielsweise bei Rills "Hobo Dream", kam sehr gut rüber, wie gut die beiden sich musikalisch sowie menschlich verstehen und auch wie gerne sie zusammen spielen. Der Wahl-Münchener Markus Rill brachte an diesem Abend satte acht Songs seines neuen Albums (von denen außer den bereits genannten) vor allem "Conscience County Jail", "Broken Man", "A Love So Strong" sowie "Swampland Of The Mind" sehr positiv in Erinnerung blieben. Aber auch Stücke wie etwa "Dream Anyway", "Walk On Water" oder "For The Love Of Anne Boleyn" von den letzten Studioproduktionen Dream Anyway sowie Getting Into Trouble – 20 Years Of Gunslinging kamen wieder richtig stark.
Dem Publikum gefiel es so gut, dass auch die Aufforderung zu den beliebten Mitsing-Spielchen gerne wahrgenommen wurde und bei der Zugabe ließen Garthe und Rill dann mit der Elvis-Nummer "All Shook Up", Buddy Hollys "Oh Boy" sowie "The Wanderer" von Dion noch einmal so richtig den Rock’n’Roll-Bär fliegen. Nachdem der offizielle Teil beendet und die Bühne bereits aufgeräumt war, gab es dann sogar noch ein Ständchen für ein in seinen/ihren Ehrentag reinfeierndes Geburtstagskind. Sehr sympathisch.
Wieder mal ein sehr gelungener Abend also, was sowohl die Musik als auch die Location betrifft. Außerdem wurde die Vorfreude auf "Songland", das neue Album von Markus Rill & The Troublemakers, immens gesteigert, auf dem übrigens auch Maik Garthe bei fast allen Tracks zu hören sein wird. Wir sind bereits gespannt!
Line-up Markus Rill & Maik Garthe:
Markus Rill (acoustic guitar, harmonica, lead & background vocals)
Maik Garthe (acoustic guitar, harmonica, lead & background vocals)
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