
"40 Years In Sodom" – kann es einen besseren Untertitel (der eigentliche Titel ist "In Nomine Satanas – The Neat Anthology") für eine Zusammenstellung von Venom zu deren 40-jährigen Bestehen geben? – aus meiner Sicht nicht. Musste wirklich grinsen, als ich das gelesen habe. Dann als nächstes kam der Gedanke: So lange ist das schon her?
Ja, tatsächlich. Es begab sich eines Tages anno 1979 in Newcastle, da legten drei Männer den Grundstein für das Genre Black Metal und mehr, indem sie unter anderem NWoBHM mit Punk und mehr (Krach) mischten, dazu ein übertriebenes okkultes Image pflegten und bei Konzerten viele Flammen und andere Effekte einsetzten. Oder wie ich es einmal umschrieb: 'wie Black Sabbath trifft auf Motörhead, das Ganze nur krasser'.
Passend dazu nannten sich die Bandmitglieder (ganz dämonisch): Cronos, Mantas und Abaddon. Dieser infernale Dreier wird als das klassische Line-up von Venom angesehen. Alle anderen Besetzungen und Veröffentlichungen lasse ich mal außen vor, denn hier soll es um die Phase mit diesem teuflischen Trio gehen. Genauer gesagt, um die Zeit von 1980 bis 1986, die Jahre beim Label Neat.
In dieser Zeit erschien das Debüt mit dem passenden Titel "Welcome To Hell" (1980), gefolgt von "Black Metal" (1982), "At War With Satan" (1984) und "Possessed" (1985). Neben diesen vier Studioalben gab es Live-Mitschnitte und etliche Singles / EPs, auf denen teilweise (aus meiner Sicht) sogar die besten Songs waren (z.B. "Nightmare", "Manitou" oder "Warhead").
Diese und einige Highlights der LPs sind auf "In Nomine Satanas…" zu finden, dazu noch Live-Tracks und sogar Rares von den Demos, darunter zwei bisher unveröffentlichte Stücke. In dieser Hinsicht lässt die Doppel-CD keine Wünsche offen, kommt außerdem als edles Digi-Buch mit einem fetten Booklet, das viele Fotos von damals (oh ja, evil posing … das hat uns als Jugendliche damals beeindruckt und einige Bands – bis heute – inspiriert) und Liner Notes von Dom Lawson.
"In Nomine Satanas – The Neat Anthology" erscheint außerdem auf Doppel-Vinyl (hat dann aber nur 22 Songs statt 43 wie die Doppel-CD) und als Mega-Box. Diese enthält (laut Promoterinfo):
4 LPs and 2 x 2 LP:
- Welcome To Hell – (Remastered from original tapes on splatter vinyl. Comes with reproductions of original poster and insert with an embossed cover.)
- Black Metal – (Remastered from original tapes on swirl vinyl. Comes with reproductions of original poster and insert with an embossed cover.)
- At War With Satan – (Remastered from original tapes on splatter vinyl. Comes with reproduction 6-page roll fold booklet and leather book effect cover.)
- Possessed – (Remastered from original tapes on splatter vinyl. Comes with reproductions of original poster, insert and sleeve on mirror board.)
- Eine Kleine Nachtmusik – (Pressed on half and half vinyl. Comes with reproductions of original gatefold and inserts.)
- Bloodlust – (Planchette shaped 7″ picture disc single)
- Sons Of Satan – (New album of previously unreleased demos. Pressed on splatter vinyl. Gatefold cover
Merchandise:
- 12″ x 12″ book of the story of Venom written by renowned Heavy Metal journalist Dom Lawson from new interviews with Cronos, Mantas and Abaddon. Featuring previously unseen and rare photos and memorabilia.
- 90cm x 60cm 2 sided poster of 'Seven Dates Of Hell' tour poster.
- Reproduction 'Seven Dates Of Hell' tour programme.
- Venom's legions back patch.
- The first 300 orders from the official store will also receive a signed art card by Cronos.
Das ist natürlich schon hammermäßig und ein großartiges Stück für Sammler, natürlich ein gutes Stück teurer als die einfache Compilation. Doch selbst die 'kleine' Version hat, wie oben beschrieben, ihren Reiz. Durch ihre aufwändige Aufmachung lohnt sie sich auch für diejenigen, die bereits die "Singles 80-86" und andere Scheiben im Regal stehen haben. Zudem wurden die Songs remastert und soundmäßig etwas angeglichen, wobei manche vielleicht den räudigeren Originalklang bevorzugen. Mir gefällt sie so wie sie ist gut, es ist für mich eine nostalgische Reise in die erste Hälfte der Achtziger. Wobei ich an dieser Stelle zugeben muss, dass ich mich anfangs mit Venom etwas schwergetan hatte, mit der Musik weniger anfangen konnte als mit den Interviews, die ich sehr unterhaltsam fand, wegen dem völlig überzogenen Image. So bin ich fast zum Ende der Neat-Phase erst wirklich 'eingestiegen', nachdem ich "Black Metal" auf dem Metal Inferno-Sampler gehört hatte.
Dennoch ist "In Nomine Satanas…" für mich eine Reise zurück in die Jugend. Für später Geborene vermutlich eher das Kennenlernen der Wurzel des Übels bzw. Black Metal und weiterer Richtungen wie Thrash oder auch Death Metal. Ein Dokument über eine Band, die mit den hier verwendeten Songs die Metalwelt verändert hat. Auch wenn andere Truppen später das Ganze ernster und extremer gebracht haben, das Trio aus Newcastle war ein wichtiger Einfluss für die Entwicklung 'härter, schneller, böser' in der Szene der 80er mit Auswirkungen bis ins Jetzt. Klar, aus heutiger Sicht wirken die hier versammelten Songs recht harmlos, aber sie waren ein bedeutender Schritt.
Außerdem … alte Venom (die Neat-Jahre) sind Kult. Basta!!!
Line-up Venom:
Cronos (vocals, bass)
Mantas (guitars)
Abaddon (drums)
Tracklist "In Nomine Satanas – The Neat Anthology":
CD 1:
- Welcome To Hell
- Angel Dust
- In League With Satan
- In Nomine Satanas
- One Thousand Days In Sodom
- Blood Lust
- Black Metal
- Buried Alive
- Countess Bathory
- Teacher’s Pet
- Die Hard
- Stand Up (And Be Counted)
- Women, Leather And Hell
- Warhead
- Lady Lust
- Woman
- Manitou
- Satanachist
- Too Loud (For The Crowd)
- Possessed
- Nightmare
CD 2:
- Sons Of Satan (demo)*
- Raise The Dead (demo)
- Red Light Fever (demo)
- Live Like An Angel (demo)*
- F.O.A.D.
- Chanting Of The Priests (live)
- Sadist (Mistress Of The Whip)
- Witching Hour (live)
- Dead Of Nite
- Acid Queen
- Bursting Out
- Bitch Witch
- 7 Gates Of Hell
- Dead On Arrival
- Dead On Arrival
- Hounds Of Hell
- Schizo (live)
- Leave Me In Hell
- Senile Decay (Outtake)
- Snot’s Shit
- Aaaaarrghh
- Venom
* bisher unveröffentlicht
Gesamtspielzeit: 76:30 (CD 1), 73:20 (CD 2), Erscheinungsjahr: 2019
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