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Jeffrey Halford And The Healers – Konzertbericht, 07.06.2019, De Waard van Kekerdom, Kekerdom (NL)

2016 waren Jeffrey Halford And The Healers erstmals in Europa unterwegs.
Rainmaker (2014), Lo-Fi Dreams (2017) sowie das 2019 veröffentlichte Album West Towards South zählen zu ausgesprochen erfolgreichen Platten des aus San Francisco kommenden Amerikaners.
Seit längerer Zeit gibt es eine verlässliche Zusammenarbeit des Bandleaders mit Multiinstrumentalist Adam Rossi und Bassist Bill MacBeath.
Das Konzert im urgemütlichen De Waard van Kekerdom wurde sozusagen in den Tourplan eingearbeitet, denn wie aus dem Real Roots Café Live-Newsletter hervorgeht, kam das Trio aus Dankbarkeit zurück in die Region, in der 2016 Konzerte auf europäischen Boden begannen.
So wurde der Auftritt als »gratitude concert« angekündigt.
Mit dem Crossover aus Americana, Roots Music und Blues stehen Jeffrey Halford And The Healers nicht erst seit "West Towards South" ziemlich hoch im Kurs der Kritiker.
Im aufgeführten Newsletter wird die Musik als »[…] rustieke en rauwe Americana blues […]« bezeichnet.

Jeffrey Halford And The Healers im Real Roots Café Live

Jeffrey Halford And The Healers im Real Roots Café Live

Gegen 21:20 Uhr enterte das Trio die Bühne auf der Jan Janssen von JohTheMa Promotions die Band ansagte, ohne zu erwähnen, dass diese Tour bisher sehr erfolgreich verlief, unter anderem mit zeitweise zwei Gigs an einem Tag.
Am Beginn des sehr unterhaltsamen Konzerts standen Songs aus dem Album "West Towards South". Dabei war es offensichtlich, dass Adam Rossi im wahrsten Sinn des Wortes alle Hände voll zu tun hatte, denn er spielte phasenweise zeitgleich ein aus drei Trommeln bestehendes Schlagzeug sowie Keyboards und klasse Backing Vocals beziehungsweise Percussion kamen auch noch hinzu. Respekt! Aus meiner Sicht eine Meisterleistung.

Meisterlich war auch der authentisch-ausdrucksstarke Gesang von Jeffrey Halford. Seine unterschiedlichen Gefühlslagen spiegelten sich ebenfalls in seinem Gitarrenspiel mit viel Fingerpicking wider.
Den Bassisten Bill MacBeath sah man in der Rolle des zuverlässigen Partners der tiefen Töne. Mal zupackend, mal melodisch unterwegs, konnte der Hutträger locker überzeugen.
Stimmungsvoll betonte E-Gitarren-Riffs begleiteten den Opener, der in seiner Mid-Tempo-Schleicher-Auslage Erinnerungen an J.J. Cale aufkommen ließ. Jeffrey Halfords erstes Solo zeigte Wirkung.
Die balladeske Abteilung verfeinerte das Trio durch flottere Intermezzi. An anderer Stelle kombinierte man lecker-lockere Grooves sowie melodiöse Bass-Intonation mit romantischer Stimmung und "Sea Of Cortez" – sehr persönlich mit ganz dezenter Begleitung von Adam Rossis Pianoklängen als auch Bill MacBeaths sphärischen Klängen inszeniert – wurde zu einem der vielen Highlights des Gigs.

Jeffrey Halford (vocals, electric guitar, acoustic guitar, slide guitar)

Jeffrey Halford (vocals, electric guitar, acoustic guitar, slide guitar)

Ein opulentes Frühstück mit allem Drum und Dran bildete die Grundlage für die Komposition "Willa Jean", einem Lokal in New Orleans, wo es sich der Protagonist wohl richtig gut gehen ließ. So reflektierte die Live-Version dieser Nummer, ebenfalls auf "West Towards South" zu finden, ein New Orleans-Feeling und am Ende ziselierte man aus der Grundstruktur des Tracks einen Rock’n’Roll, der heftig rüber kam. Klasse!

Der Auftritt war bereits in vollem Gang, als einem auffiel, dass der Frontmann noch nicht einmal zum Bottleneck gegriffen hatte. Das Warten hatte dann endlich ein Ende und Jeffrey Halford slidete gleich ein Solo-Intro. Viel deutlicher stand jetzt der Blues im Vordergrund und der entwickelte sich auch noch zu einer zum Teil vehement rockenden Version. Einige Tracks wurden jetzt vom Sound der Slide-Gitarre geprägt und der Überflieger dieser Phase war eindeutig das vom Album "Lo-Fi Dreams" stammende "Elvis Shot The Television". Zum guten Groove lieferte Jeffrey Halford auch noch eine Tanzeinlage ab. Der Hammer, dieses Stück!

Zwei Zugaben garnierten das insgesamt an die zwei Stunden dauernde Konzert.
Dabei griff man mit "Good Trouble" in den flott-rockenden Bereich der Roots Music. Bill MacBeath unterstützte den harten Klang seines Tieftöners – in Ermanglung eines Plektrums – durch den Einsatz einer Geldmünze.
Beschwörend wurde es ganz zum Schluss beim "Rainmaker", in dem sich Jeffrey Halford mit seinem langen E-Gitarren-Solo nicht erst zu diesem Zeitpunkt Freunde machte.
Ein Musiker, zwei und mehr Instrumente … Adam Rossi beeindruckte über den gesamten Auftritt hinweg!
Der Besuch des Jeffrey Halford And The Healers-Konzerts im De Waard van Kekerdom hatte sich echt gelohnt.
Auch wenn die letzten Platten von einer Vielzahl an Gästen geprägt war, kam die Trio-Mixtur aus Roots Music, Americana, Blues und einem Schuss Country sehr gut an. Hats off, Jeffrey, Adam and Bill!
RockTimes bedankt sich bei Jan Janssen von JohTheMa Promotions für den Platz auf der Gästeliste.

Line-up Jeffrey Halford And The Healers:

Jeffrey Halford (vocals, electric guitar, acoustic guitar, slide guitar)
Adam Rossi (drums, keyboards, percussion, backing vocals)
Bill MacBeath (bass, backing vocals)


Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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Mail: joachim(at)rocktimes.de

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