Udo Lindenberg – Konzerteindrücke, 14.06.2019, Messehalle Erfurt

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21. Juni 2019

Er selbst nennt seinen Sound 'Udopium'. Eine Musik, die süchtig machen kann. Das bewiesen an diesem Abend in der ausverkauften Messehalle in Erfurt knapp 10.000 Menschen, die zu Udo Lindenberg gekommen waren. Der selbst ernannte Panikrocker greift tief in die Kiste, spielt mit "Ratten", "Cello", "Alles klar auf der Andrea Doria" und "Sonderzug nach Pankow" viele ältere Stücke und begeistert damit seine langjährigen Fans. Wer ist nicht mit der Musik von Udo L. großgeworden?
Mit "König von Scheißegalien" erklingt ein Lied vom jüngsten Album "MTV Unplugged 2 – Live vom Atlantik". Der Ohrwurm ist ein Cover von Lou Reed ("Walk On The Wild Side"), dessen Melodie ihn nicht mehr losgelassen habe.

Udo Lindenberg zündet auf der Bühne ein Feuerwerk mit Nebelkanonen und Flammeneffekten, lässt zu Beginn unter dem Einsatz von Pyrotechnik die "Panik 1" landen. Daraus steigen mehrere Doubles aus. Doch nur einer ist Udo, das Original. Dieser läuft zuletzt die Gangway hinunter.
Die Bühnenshow seiner aktuellen Deutschlandtour ist mehr als ein gewöhnliches Konzert. Sie ist eine Rockrevue mit hervorragenden Musikern, Tänzern, Sängern und einem Kinderchor.
Allen voran steht das Panikorchester um seinen langjährigen Freund und Weggefährten Steffi Stephan.

Bei der Auswahl der fantastischen Sängerinnen Nathalie Dorra und Ina Bredehorn alias 'Deine Cousine' überlässt der Meister ebenfalls nichts dem Zufall. Ein Augen- und Ohrenschamaus sind die beiden Frauen.

Auch die leisen und politischen Töne fehlen nicht. Udo gibt schon immer den Weltverbesserer. Dem 73-Jährigen nimmt man ab, wenn er aktuell Trump und Putin Schwachmaten nennt und beide auf der Showbühne als Puppen auftreten lässt. Auch alle anderen Themen (Umwelt, Nazis) transportiert der Sänger auf seine Weise. Das kommt beim Publikum an. Die Fans sind schließlich auch ein Stück Udo. Nur illustre Gäste gibt es keine in Erfurt. Viele Fans hatten Udos einstigen WG-Bewohner Otto Waalkes auf der Rechnung, selbst der ansonsten gesetzte Erfurter Sänger Clueso fehlte diesmal – angeblich wegen eines Auslandsaufenthaltes – in Thüringens Landeshauptstadt.

Putin und Trump als Puppen auf der Bühne

Auf dem Weg in die Halle und in der Spielstätte wurde schnell klar, welches Getränk am Abend regieren würde. Standesgemäß nach Udos Vorbild gab es Eierlikör, wohin man auch schaute.
Mit dem zeitigen Einlass fast zwei Stunden vor Konzertbeginn sorgte der Veranstalter für einen reibungslosen, sehr entspannten Ablauf. Dass die Hitze des Tages so manchem Besucher im weiteren Verlauf zu schaffen machte, liegt mehr an der Gestalt der Mehrzweckarenen.

Musikalisch war Udo Lindenberg top. Ein zweieinhalbstündiges Erlebnis. Der Chef im Ring immer auf der Höhe des Geschehens. Sein erklärtes Motto: 'Ja, bloß nicht kürzer treten, eher längere Schuhe anziehen'.
Schon wittern die ersten Fans eine weitere Stadiontour in zwei Jahren nach einer kurzen Pause. Man kann sich aber tatsächlich kein Rockerleben ohne Udo Lindenberg vorstellen.

Mein persönlicher Dank für die problemlose Akkreditierung geht an die Think Big Event- und Veranstaltungs-GmbH Köln und an Timothy Litschka von Lanz Unlimted Communications in München.

Udo Lindenberg über Udo L.:
»Ich bin von Beruf Udo Lindenberg. Meinen Job gibt es nur einmal auf der Welt.«

»Bei mir wollte ja mal ein Doktor an die Nebenhöhlen ran, da hab ich gesagt, nee, bloß nichts machen. Mein Sound ist doch Gold wert.«