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Ghalia / Mississippi Blend – CD-Review

Im Herbst 2017 machte Ghalia mit Let The Demons Out von sich reden.
Die Scheibe war eine Koproduktion mit den Mama’s Boys.
Die Kooperation »[…] hat Früchte getragen und die Ernte kann sich echt hören lassen […]«

2019 kam "Mississippi Blend" auf den Markt. Ghalia Vauthier, die sich laut Line-up auch Ghalia Volt nennt, hat sich für die vorliegende Platte mit einigen Cracks der Blues-Szene zusammengetan und sich für die Aufnahmen in das Zebra Ranch Studio in Coldwater, Mississippi begeben.
Mit von der Partie waren Gitarrist Lighnin' Malcom, der neben eigenveröffentlichten Alben gemeinsam mit zum Beispiel Samantha Fish, Cedric Burnside oder Ian Siegal spielte.
Smokehouse Brown bringt auch das Bottleneck zum Einsatz.
Am Schlagzeug agieren Cedric Burnside sowie Cody Dickinson (North Mississippi Allstars).
Auf allen elf Songs der CD hat Dean Zucchero (unter anderem auch Mike Zito) die dicken Saiten fest in der Hand. Harper Watermelon Slim rundet das Line-up ab.

Die in Brüssel geborene Künstlerin nimmt uns mit auf eine beeindruckende Reise entlang des Mississippi.
Jeder Blues-Fan weiß, dass der 12-Takter dieses Flusses definitiv nicht eindimensional ist. Ghalia verdeutlicht das in ihren neun Kompositionen, die sie zum Teil mit den bereits genannten Musiker geschrieben hat.

Jeder, der sich mit dem Blues beschäftig, weiß ziemlich genau, was es mit der Musik rund um den legendären Fluss auf sich hat.
Diesem klingenden Sortiment an Spielarten eifert Ghalia nach. Auf "Mississippi Blend" begegnen einem elf Nummern, die die höchst überzeugende Songwriter-Handschrift der Protagonistin trägt.
Zum Gelingen der Scheibe trug definitiv auch die große Spielfreude der Musiker bei. Hinzu kommt noch der Live-Charakter der Aufnahmen und die individuelle Klasse der Künstler.

Wenn neben Ghalia auch noch Smokehouse Brown das Bottleneck schwingt, dann ist was los in den eigenen vier Wänden. So wie zum Beispiel in "Meet You Down The Road". Diese gezügelt rockende Nummer sprüht vor klasse Sounds. Neben einem tighten Rhythmus-Duo bringt sich auch noch Harper Watermelon Slim gewinnbringend ein. Tolles Lied!
Dieser Track ist ein Hinhörer und schließt sich nahtlos an die Hörfreude des ersten Stücks an. Was die "Gypsy Lady" an vom Feinsten groovenden Blues Rock anzubieten hat, ist großformatige Zwölftaker-Kunst. Unglaublich, wie voluminös das im Quartett eingespielte Stück daher kommt.

"Wade In The Water" ist bei Weitem kein unbekannter Song.
Ihn haben sich schon viele Musiker/Bands vorgeknöpft. Nun auch Ghalia & Co. Das von ihr arrangierte Stück erweist sich als äußerst bodenständig und das Ghalia-Watermelon Slim-Duett ist hinreißend gut. Die "Mississippi Blend"-Version bereichert die Szene dieser historischen Nummer deutlich.
Die sich die Stücke ziehenden Funk-, Soul- oder Rock’n’Roll-Fäden – oder sollte man besser von Seilen sprechen – sind allgegenwärtig und überzeugen auf hohem Niveau.

Dieses Album fokussiert die künstlerischen Fähigkeiten einer Ghalia Volt auf den Punkt. Dieser Punkt strahlt wie ein Stern.
Der Live-Charakter ist nur eine Puzzlestein der Blues-Großartigkeit.
"Mississippi Blend" hat Hand und Fuß, geht unter die Haut und verfügt über eine beeindruckende Nachhaltigkeit.


Line-up Ghalia:

Ghalia (vocals, rhythm guitar, slide guitar, Dobro – #9)
Lightnin' Malcom (lead guitar, – #1,3,5-7, vocals – #8, guitar – #11)
Dean Zucchero (bass)
Cedric Burnside (drums – #1,2,5-7,9)
Watermelon Slim (harmonica – #2,5-7,9, vocals – #6,7)
Smokehouse Brown (lead guitar – #2,3,8,10,11, slide guitar – #2,3,8,10,11, guitar – #4)
Cody Dickinson (drums – #3,4,8,10,11)

Tracklist "Mississippi Blend":

  1. Gypsy Lady
  2. Meet You Down The Road
  3. Squeeze
  4. First Time I Died
  5. Lucky Numbers
  6. Wade In The Water
  7. Drag Me Down
  8. Shake & Repeat
  9. Release Me
  10. Why Don’t You Sell Your Children?
  11. I Thought I Told You Not To Tell Them

Gesamtspielzeit: 42:22, Erscheinungsjahr: 2019

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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