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Invisible Joe & The Mushroom Gorilla / No Title – CD-Review

2018 geründet, veröffentlichten Invisible Joe & The Mushroom Gorilla im Sommer 2019 ihre erste Scheibe. Dabei handelt es sich um die EP "No Title".
Die vorliegende Platte enthält sechs Songs. Fünf gehen auf das Konto der Band. "Living In Another World" stammt von Talk Talk.
Dass man sich gerade für einen Titel der britischen Synthi-/New Wave-Combo Talk Talk entschied, mag erstaunen, denn aus den Informationen zur Scheibe geht hervor, dass die Formation Audioslave, Garbage beziehungsweise Led Zeppelin als Hinweise auf ihre Musik angibt.
Okay! Es heißt allerdings auch, dass die Gruppe ihren individuellen Weg verfolgt. Für die live eingespielten Nummern begab sich das Marburger Quartett ins Watt Matters Studio, Bielefeld. Aline ist die singende Frontfrau, Mike der Gitarrist, Ben zupft den Bass und Hussein trommelt. Ben sowie Mike übernahmen auch die Backing Vocals.

Invisible Joe & The Mushroom Gorilla eröffnen ihren Rock oder Alternative Rock mit dem Track "Surreal".
Eine verdammt riffige Gitarre führt den Hörer auf den Weg der Neugierde. Straightes Drumming und ein pumpender Bass treiben das Stück nach vorne. Alines Stimme ist ein weiterer Punktelieferant und Mikes Sechssaiter-Soli fetzt heavy rockend aus den Lautsprechern. Klasse!

Die andere EP-Buchstütze hört auf den Namen "Solar".
Das tieftönende Gitarren-Intro schließt einen Pakt mit dem Stoner Rock und dann lässt man sich für eine Phase in die Entspanntheit fallen. Schön! Es folgt ein hochgradig dynamischer Rock-Teil. Dieses Auf und Ab setzt sich dann fort. Herrlich, wie Aline ihren Gesang der zelebrierten Dramatik anpassen kann. Super! Mike nutzt quasi jede sich bietende Gelegenheit, um seinen Emotionen Ausdruck zu verschaffen. "Solar" ist ein bemerkenswerter Abschluss der EP.

Wie ausdrucksstark die Interpretationsfähigkeit von Invisible Joe & The Mushroom Gorilla ist, verdeutlicht die Band in dem bereits angezeigten Talk Talk-Song "Living In Another World", der hier übrigens das längste Stück der Platte ist. So rockte die britische Band in ihrer Karriere nie. Besonders schön sind das Hussein-Schlagzeug-Solo und die funkige E-Gitarre, die zwischendrin mitmischt. Auch in diesem Stück lässt Mike die Leinen der Alleingang-Fantasien ziemlich locker. Er rockt die "No Title"-Szene. Logisch, der Ben-Bass und die Drums stehen dem in nichts nach.

Begibt man sich auf die Suche nach einer Ballade, wird der Hörer nicht so richtig fündig.
Auch wenn der "Wooden Fences"-Einstieg eine ruhigere Gangart vermuten lässt, beleuchtet die Band relativ schnell wieder den Alternative Rock. Entspannte Momente erregen die Aufmerksamkeit eher innerhalb der Lieder.
Voller Dynamik verfügt "Identity" über einige feine balladeske Phasen.

Invisible Joe & The Mushroom Gorilla haben mit ihrer EP "No Title" ein sehr ausgeprägtes Fundament für zukünftige Platten-Projekte gegossen.


Line-up Invisible Joe & The Mushroom Gorilla:

Aline (vocals)
Ben (bass, backing vocals)
Hussein (drums)
Mike (guitar, backing vocals)

Tracklist "No Title":

  1. Surreal
  2. Wooden Fences
  3. My Past
  4. Identity
  5. Living In Another World
  6. Solar

Gesamtspielzeit: 32:55, Erscheinungsjahr: 2019

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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