The Weight startete 2014 mit dem Album "The Turning".
Anfang 2017 veröffentlichte man die Scheibe nochmals, allerding mit sieben, statt den damals neuen Songs.
Am Ende 2017 hieß es dann "The Weight" und im Spätsommer 2019 brachte man "Live Tapes" auf den Markt.
Wien ist der Stammsitz des Quartetts und man hat sich den »[…] filthy hard and bluesy guitar riffs, heavy bass, massive drums and a vocal force of nature […]« verschrieben.
Zusammengefasst mündet diese Beschreibung in »Heavy Rhythm & Roll!«
Bezüglich der Locations, in denen die Songs mitgeschnitten wurden, nur soviel aus dem Informationsblatt: »[…] Die gegen Ende der Tournee entstandenen Aufnahmen verdeutlichen eine Dynamik, die Band und Publikum in Clubs kleinerer und mittlerer Größe zu einer Einheit verschmelzen ließ. […]«
Wie dem auch sei.
Wichtig ist, was das Quartett auf der vorliegenden Platte anzubieten hat und ganz besonders, wie die zehn Songs, verteilt auf über sechzig Minuten Gesamtspielzeit, beim Hörer ankommen.
Fest steht jedenfalls schon, dass man den Eindruck gewinnt, direkt bei einem The Weight-Konzert in den ersten Reihen mittendrin zu sein.
Stürzen wir uns doch quasi mit einem Kopfsprung direkt ins Geschehen, das mit "Hard Way" seinen Ausgangspunkt hat. Jawohl, da darf man schon gleich man den ersten Songtitel ernst nehmen, denn diese Einstiegs-Nummer ist auf den Punkt gespielter bluesiger Hard Rock. Die Gunst des Publikums muss sich The Weight erst gar nicht erspielen. Die Leute sind von Beginn an voll dabei und schon fummelt man vor den heimischen Lautsprechern am Lautstärkeregler. Der nimmt, so wie es die Band aus den Startlöchern macht, richtig Schwung auf.
The Weight ist nichts für temperierte Pegel.
Bei dem massiv beeindruckenden Auftritt des Quartetts, dessen Musiker in allen Belangen überzeugen, fragt man sich zu Beginn der Scheibe, ob es auch etwas für den Wellness-Bereich des Genres gibt.
"The Preacher" beendet die Suche nach einer Ballade. Zurückgenommenes Tempo, ein wunderschön-beseelt singender Tobias Jussel, der diese Nummer obendrein mit seinen Keyboard-Beträgen vom Feinsten ausschmückt, ein Michael Boebel, der mit seinem hingebungsvollen Gitarrensolo sozusagen ein Dach über dem Lied baut, ein Andreas Vetter, der das Stück mit seiner Schlagzeug-Rhythmik stets am Köcheln hält und Patrick Moosbrugger, der der Komposition herrliche Tiefe verleiht, sind die sich ergänzenden Essenzen dieses Highlights. The Weight kann auch auf schmeichelnde Weise beeindrucken. Klasse!
Nicht nur der Schreiber dieser Zeilen wird sich darüber freuen, wenn Michael Boebel das Bottleneck aktiviert. So zum Beispiel bei "Rich Man’s Pride", in dem er mit seinem Slide-Sound eine Hauptrolle spielt. Allerdings nicht nur er, denn in diesem zurückhaltenden Intermezzo, das durch die Andreas Vetter-Beats ein stabiles Rückgrat bekommt, glänzt Tobias Jussel gesanglich und macht abermals gemeinsame Sache mit dem Publikum. Die sich dann steigernde Power lässt in identischem Maß die Gänsehaut wachsen. Super!
Höchst abwechslungsreich wurden die beiden Longtracks "Money Ain’t For Keeping" sowie "Hammer, Cross & Nail" in ihrer Live-Präsenz arrangiert. The Weight hat die Spendierhosen an und beglückt den Hörer mit einer – auf beide Nummmern bezogen – fast zwanzigminütigen Session, in die so ziemlich alles einfließt, was in den am Blues orientierten Hard Rock gehört. Boogie on!
In sich gekehrt beginnt "Hammer, Cross & Nail". Aber Obacht! Der weiche Seidenschal, in den einen die Formation zunächst flirtend einwickelt, reißt die Combo in rockende Fetzen, die von improvisierten Farbtupfern geprägt sind. Highlight!
The Weight legt mit den "Live Tapes" ein ordentliches Pfund in die Waagschale.
Das Echo ihrer Musik verursacht Risse in den österreichischen Bergmassiven.
Line-up The Weight:
Tobias Jussel (lead vocals, organ, piano)
Michael Boebel (electric guitar)
Patrick Moosbrugger (bass)
Andreas Vetter (drums)
Tracklist "Live Tapes":
- Hard Way
- Inside
- Rich Man’s Pride
- Money Ain’t For Keeping
- Hammer, Cross & Nail
- Get Some
- Keep Turning
- Trouble
- The Preacher
- The Doctor
Gesamtspielzeit: 60:32, Erscheinungsjahr: 2019
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