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Martin Engeliens Go Music – Konzertbericht, 01.11.2019, Gdanska, Oberhausen

Zwei Gitarristen, ein Bassist und ein Schlagzeuger bildeten bei der November-2019-Ausgabe von Martin Engeliens Go Music das Fundament für beste Feiertags-Laune.
Neben dem Go Music-Gründer Martin Engelien bestand das Line-up aus folgenden Musikern:
Ben Granfelt war ja schon öfter Gast bei dieser einzigartigen Konzertreise und er hatte das Anfang 2019 erschienene Album My Soul Live To You im Gepäck. Ein knappes Jahr vorher kam My Soul To You auf den Markt. Nicht nur diese beiden Alben dokumentieren die Klasse des im finnischen Helsinki beheimateten Ben Granfelt.
Thomas Blug ist ebenfalls ein Garant für herausragende Musik. Auszeichnungen wie 'bester deutscher Rock-Pop Gitarrist' oder 'Fender Stratking of Europe' sind nur zwei Belege für sein mitreißendes Gitarrenspiel. Neben der Thomas Blug Band, seiner Allstars-Formation, dem Blug Plays Hendrix ist der Künstler auch mit einem weiteren Projekt, Rockanarchie, unterwegs.
Der 1986 geborene Schlagzeuger Simon Jonas Jurczewski trommelte bereits mit zehn Jahren auf Fellen und Becken. Zwei Jahre später widmete er sich auch der Gitarre. »[…] Heute kann keiner mehr genau sagen, in wie vielen Bands und mit wie vielen verschiedenen Menschen Simon schon Musik gemacht oder Konzerte gespielt hat. […]« Wie aus seiner Website-Vita weiter hervorgeht, studierte er »[…] am PPC Music College in Hannover […]« sowie »[…] im Studiengang Populäre Musik am Institut für Musik an der Hochschule Osnabrück […]« . Simon Jonas Jurczewski unterrichtet privat und »[…] an einer privaten Musikschule Schlagzeug- und Gitarrenunterricht. […]«

Go Music im November 2019 im Gdanska Oberhausen

Go Music im November 2019 im Gdanska Oberhausen

Als instrumentales Stück stand "One Earth" am Beginn des aufsehenerregenden Konzerts.
Martin Engelien richtete einen emotionalen Appell in Sachen Klima und Klimaschutz an die zahlreich erschienenen Zuschauer. Wir haben nur diese eine Erde.
Sphärisch-schwebend und mit einem sanften Groove, läutete das Quartett diese Komposition ein. Dann nahm das Stück Fahrt auf und Ben Granfelt stellte sich dem Publikum mit einem richtig spritzigen Solo vor. Simon Jonas Jurczewski trommelte einen akzentuierten Alleingang und Thomas Blug rockte flink, auch in den höchsten Tönen. Martin Engelien ließ die tiefen Töne nur so aus seinem Bass fließen und verschärfte sein Solo dann durch den Einsatz des Wah Wah-Pedals. Der herrliche Twin-Sound der beiden Gitarren entwickelte sich zu einem ständigen Begleiter durch das Konzert. Nach zwanzig Minuten hatte man die eh schon angenehme Temperatur im Gdanska Oberhausen in die Höhe getrieben.

Martin Engelien (bass)

Martin Engelien (bass)

Es war der erste Besuch des RockTimes-Berichterstatters in dieser Location. Durch ein urig-gemütliches Restaurant kommt man dann in einen stimmungsvoll dekorierten Saal, in dem die Konzerte stattfinden. Was das Gdanska an kulturellem Programm – auch im Bereich Blues – zu bieten hat, ist bemerkenswert. Der Go Music-Gig war der Abschluss einer Konzertwoche, die unter dem Motto 'Guitar Festival Oberhausen 2019' stand. Na, da kamen Ben Granfelt sowie Thomas Blug ja gerade richtig.
Dieser Gig hatte es in sich. Die Songauswahl war breit gefächert. So gab es unter anderem Atemübungen nach Pink Floyd ("Breathe") oder einen Go Music-Verkehrsbericht ("Freeway Jam"). Als Zugabe spendierte die Combo J.J. Cales musikalischen Dope namens "Cocaine". Rückblickend auf eine gemeinsame Zusammenarbeit von Ben Granfelt und Thomas Blug spielte man den Titelsong des 2012 erschienen Albums "Melodic Relief", das unter dem Namen des Finnen veröffentlicht wurde.
Nach "One Earth" ging es mit einer atemberaubenden Version von "Rock Me Baby" weiter.

Ben Granfelt war der Sänger des Abends und brachte das Lied mit einer kräftig riffenden Gitarre groovend in Fahrt und das Wah Wah-Pedal spendierte eine Kostprobe Psychedelic. Thomas Blug setzte mit seinen Klangkreationen abseits des Fretboards noch einen obendrauf und wurde danach im Echo-Sound zum Frickel-Meister gekürt. Bei zwei Gitarristen, die sich als herausragende Komponisten auszeichneten, standen natürlich auch eigene Song-Kreationen auf der Tagesordnung. "My House Is Green" von Thomas Blug gab dem Gig eine erste funkige Färbung und dieses Instrumental mündete dann in Ben Granfelts "My Soul To You".

Go Music-Harmonists

Go Music-Harmonists

In der Improvisation entwickelte sich "Freeway Jam" zu einem wahren Highlight. Thomas Blugs Solo der frei  formulierten Art, machte quasi Platz für die Rettungsgasse auf dem Highway und Ben Granfelt sinnierte sinnlich um das Song-Thema herum. Er fütterte seinen Alleingang mit einem prächtigen Boogie-Blitzlicht und Martin Engelien spielte furios-fantasievoll – auch im Slapping-Modus – auf den dicken Saiten. Thomas Blug griff zwischendrin zur Bierflasche und setzte sie als Bottleneck ein. Simon Jonas Jurczewski trommelte aus der Langsamkeit bis hin zum Wirbelwind unter Einsatz schneller Double-Bass-Attacken. Die "Freeway Jam"-Lesung dauerte rund zwanzig Minuten. In der Art steht man doch gerne im Stau.

Neben höchst interessanten dynamischen Spitzen verfügte die Classic Rock-Ballade "Faith, Hope & Glory" über ein besonders ruhiges Intermezzo, in dem der Schlagzeuger mit Paukenschlägeln für dezente Atmosphäre sorgte. Toll!
In "Wayward Child" reckten die beiden Gitarristen ihre Arbeitsgeräte gen Bühnendecke. Das relaxte "I Won’t Forget" dekorierte Martin Engelien mit einem sphärischen Solo. Sanftmütig versetzte Thomas Blug die Zuschauer in eine Art Traumreise, nur um die Anwesenden dann in einem rockenden Tagtraum zu begleiten. Bei der Ben Granfelt-Komposition "Going Home" brachte Martin Engelien das Go Music-Karussell in erhöhter Geschwindigkeit in Bewegung. Jeder Musiker musste sehr spontan eine Spiel-Idee entwickeln und in Sekundenschnelle spielen. Klasse! "Cocaine" verabreichte man dem Publikum ganz zum Schluss in einer herrlichen Reggae-Version. Angereichert von psychedelischen sowie orientalischen Klängen füllte man die Go Music-Variante zwischendrin noch mit einigen Zitaten aus der Musikgeschichte. Unter anderem war die "James Bond"-Titelmelodie Thema.
Abermals war eine Go Music Garant für höchsten Unterhaltungswert.

Für den tollen Sound geht ein dickes Lob an Marco T. Alleata (Chronatic Quartet).
Wir bedanken uns bei Martin Engelien für den Platz auf der Gästeliste.
Wie im Dezember 2018 wird es auch in 2019 ein »Go Music’s Magic Christmas« geben. Für weihnachtlich-rockende Stimmung sorgen Victor Smolski (Gitarre), Svenja Schmidt (Gesang, Rhodes Orgel), Martin Gerschwitz (Gesang, Keyboards), Micha Fromm (Schlagzeug) sowie das Ensemble Virtuoso, ein Quartett mit Violine, Cello, Kontrabass und Querflöte.


Line-up Martin Engeliens Go Music im November 2019:

Martin Engelien (bass)
Ben Granfelt (vocals, guitar)
Thomas Blug (guitar)
Simon Jonas Jurczewski (drums)

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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Mail: joachim(at)rocktimes.de

1 Kommentar

  1. Sarah M. Bande

    Danke, wie immer sehr gelungen.

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