Fribourg in der Schweiz ist die Heimat der Psychedelic-Rocker Dirty Sound Magnet.
In der Discografie des Trios befinden sich bereits "The Bloop" (2014) sowie "Western Lies" aus dem Jahr 2017.
"Transgenic" bringt es auf eine Gesamtspielzeit von gut siebenunddreißig Minuten, die sich auf neun Lieder verteilen.
Die vorliegende Platte kam in unterschiedlichen LP-Formaten – limitiert zwischen fünfzig und fünfhundert Stück – auf den Markt.
Zum »[…] two panels digisleeve […]« wird ein achtseitiges Booklet mitgeliefert. Dort befinden sich alle Texte zu den von Stavros Dzodzosz komponierten Liedern.
Festgehalten wurden die Songs im Eko Studio.
Die Band persönlich produzierte die Scheibe.
Ein Lob gebührt Schlagzeuger Maxime Cosandey (Arkwork), Michael Maillard (Fotografie), Arnaud Dousse sowie Nello Ciarleglio (beide Illustration) für die Gestaltung.
Auf der ersten Seite des Heftchens weist man darauf hin, dass auf für diese Platte keine Synthesizer benutzt wurden.
Als Gast wirkt Soma Staempfli (Vocals) in "The Death Of Beauty" mit.
Dann legen wir "Transgenic" mal unter die Lupe.
Die Platte kommt vom Sound her bereits mit einer gehörigen Eigendynamik daher.
So kann man sich direkt am treibenden Opener "Organic Sacrifice" erfreuen. Die Combo setzt das Stück durchaus großvolumig in Szene und diese Gitarre – nur von einigen Breaks abgesehen – rifft ohne Unterlass. Überhaupt kommt der Song mit interessanten Klang-Veränderungen rüber. An den richtigen Stellen positioniert, mündet diese Variante in einem gesteigerten Hörgenuss. Stavros Dzodzosz' Gitarrensolo schraubt sich gen Firmament und ist doch so toll geerdet. Klasse Album-Eröffnung!
Widmet man sich der anderen Buchstütze von "Transgenic", offenbaren uns Dirty Sound Magnet sozusagen die Kehrseite ihres Psychedelic Rock. Höchst sensibel-sentimental begrüßt den Hörer eine wohlklingende akustische Gitarre. Herrlich, wie sich die Atmosphäre, besonders durch Soma Staempflis elfenhafte Stimme, in eine Art Chiffon-Schleier bettet. Diese balladesken Momente sind Hingabe pur, sind Gefühle der Extraklasse. Toll!
"Skull Drawing Rose" entwickelt seine Blüte zunächst über ein verspieltes Gitarren-Intro.
Was nach der schmeichelhaft einsetzenden Stimme folgt, ist heftig zupackende Psychedelic mit einem nach vorn puschenden Groove. Der löst sich abermals in einigen feinen Intermezzi auf. Der Gesang, vom Chor unterstützt, ist genauso kraftvoll wie der dargebotene Rock. Da gib es Blitzlichter, die sich als Kontrast geschickt dem Prog Rock nähern. Der Gitarrist setzt sein Arbeitsgerät hier äußerst songdienlich ein. Bassist Marco Mottolini sowie Schlagzeuger Maxime Cosandey verstärken in jeder Phase der neun Songs die Stimmung durch tolle Saiten- und Drum-Akzente. "Skull Drawing Rose" ist intensive Dirty Sound Magnet-Kost.
Von der Spielzeit her ist der Titelsong "Transgenic" genau das Gegenteil.
Gitarren-Fantasien bestimmen in nur etwas über dreißig Sekunden das sich luftig anfühlende Szenario. Live wäre dieses Stück bestimmt ausbaufähig. Nehmen wir es in Zusammenhang mit der Position in der Tracklist als instrumentalen Opener für das folgende "Social Media Boy". Diese Nummer rockt sich in erhöhtem Tempo durch die gut drei Minuten. Energisch setzt sich zeitweise die E-Gitarre durch.
Neben dem "Social Media Boy" gibt es in der Tracklist auch ein "Social Media Girl". In dieser Komposition geht es doch anders zu, denn bereits am Anfang kommt zu einem vertrackt-perkussiven Maxime Cosandey-Rhythmus orientalische Stimmung auf. Mit riffigen E-Gitarren-Blitzlichter bleibt die Combo dieser Atmosphäre treu und "Hashtag Love" orientiert sich an der eher entspannt vorgetragenen Psychedelic.
Insgesamt findet man am abwechslungsreich arrangierten "Transgenic" Gefallen.
Zu den Themen der Songs heißt es stimmig im Informationsblatt: »[…] Das Album bietet einen beunruhigenden Blick auf die Gegenwart und die nahe Zukunft, mit der Bedeutung von Social Media und zunehmend alamierenden ökologischen Fragen, die einer orwellschen Dystopie Gestalt verleihen. […]«
Dirty Sound Magnet hat durchaus magnetische Wirkung, denn ihr auf Hummus Records erschienenes Album zeigt, wie man den Psychedelic Rock mit den nicht üblichen Mitteln ausdrücken kann.
Line-up Dirty Sound Magnet:
Stavros Dzodzosz (guitars, vocals)
Marco Mottolini (bass, backing vocals)
Maxime Cosandey (drums, FX, vocals)
Special Guest:
Soma Staempfli (vocals – #9)
Tracklist "Transgenic":
- Organic Sacrifice
- USA LSD BNB HIV
- Rigid Soul
- Skull Drawing Rose
- Social Media Girl
- Transgenic
- Social Media Boy
- Hashtag Love
- The Death Of Beauty
Gesamtspielzeit: 37:16, Erscheinungsjahr: 2019
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