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Jennifer Saran / Smoky Nights – EP-Review

Jennifer Saran / Smoky Nights

Narada Michael Walden, der Eingeweihten als Jazz-Rocker der Siebziger wohlbekannt sein dürfte, ist im Rahmen seiner Produzententätigkeit erneut für Jennifer Saran tätig geworden, auch als Bandmitglied. "Smoky Nights", das lässt in Verbindung mit der Protagonisten auf feinsten 'Mitternachts-Jazz' schließen, Musik, die abermals von ihrer angenehm ruhigen und klaren Stimme beherrscht wird. Doch der große Erfolg scheint der Sängerin noch immer verwehrt worden zu sein. Dabei sie kann auch Pop-Musik singen. Doch hier geht es um Jazz, stimmungsmäßig zurückgenommen, in der Tradition des vokalen Jazz solcher Größen wie Rosemary Clooney, Sarah Vaughan oder Frank Sinatra.

Ein geheimnisvoll wirkender Start mit der gestopften Trompete, einem federnden Rhythmus und einem Gesangseinsatz, der samtweich aus den Boxen quillt, dazu dann das verklärte Saxofon mit dem romantischen Ausdruck, das betört. Hier werden bereits alle Register gezogen, um eine stimmungsvolle Atmosphäre zu schaffen, die unter die Haut geht. Ja, "Smoky Nights", der Titelsong dieser mit fünf Tracks bestückten EP weiß zu begeistern mit seiner wahren Mitternachtsstimmung. Vor allem ist es der Trompeter Rich Armstrong, der dieses hervorragend in Szene setzt.

Auf dem zweiten Titel ist es das gehauchte Saxofon von Daniel Casares, das Akzente setzt um diese, mitunter düstere melancholische Stimmung zu kreieren, die durch ihre Intimität und Dramatik im Vortrag besticht. Förmlich eingehüllt wird man von der Atmosphäre, die auch einmal in eine mehr lockerere und optimistische Stimmung übergeht, wie zum Beispiel bei "Let The Waves Wash Over", mit diesem dezentem Latin-Touch. Allen Songs gemein ist diese hohe Eleganz, die absolut natürlich in Szene gesetzt wurde, mit dem gewissen Hauch Romantik, die diese Musik auch braucht.

Zum Schluss öffnet sich die Band und gerät in einen swingenden Rhythmus, total cool und abgeklärt, mit dem Ausdruck klassischen Jazz' und satt arrangiertem Bläsersatz. Die Höhepunkte sind jedoch die drei berührenden Balladen, ein ganzes Album davon wäre ein wahrer Knüller!


Line-up Jennifer Saran:

Jennifer Saran (vocals)
Narada Michael Walden (drums, bass, keys)
Tommy Hall (piano – #1)
Rich Armstrong (trumpet – #1, 3, 4, 5)
Daniel Casares (saxophone – #1, 3, 4, 5)
Charles McNeal (sax solo – #1, 4, saxophone – #2)
Jim Reitzel (guitar – #2, 3)

Tracklist "Smoky Nights":

  1. Smoky Nights
  2. The Love Is Now Gone
  3. Let the Waves Wash Over Me
  4. Don’t Forget My Name
  5. Get Over Yourself

Gesamtspielzeit: 23:42, Erscheinungsjahr: 2019

Über den Autor

Wolfgang Giese

Hauptgenres: Jazz, Blues, Country
Über mich: Althippie, vom Zahn der Zeit geprägt, offen für ALLE Musikstile
Meine Seite im Archiv

Mail: wolfgang(at)rocktimes.de

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