Gary Duncan verstarb am 29.06.2019.
Natürlich bringen ihn Musikfans mit Quicksilver Messenger Service in Verbindung.
Seine spannenden Gitarrenfahrten gemeinsam mit John Cipollina dürften unvergessen bleiben. Das herausragende Happy Trails ist wohl nur ein Beleg dafür.
Gary Duncan verließ die Band und kam zurück. Die Formation löste sich auf und schließlich gab es eine Neuaufstellung mit Gary Duncan Quicksilver.
Die LP "Live At Field Stone" enthält vier Songs. "Maiden Voyage" stammt von Herbie Hancock.
Die Lieder wurden am 25. Mai 1997 »[…] Live to 2-track DAT […]« aufgenommen.
Auf der Coverrückseite steht: »[…] Unfortunately, Gary died during the preparation of this record from a serious illness. We know that he was looking forward to this vinyl and dedicate this record to his memory. […]«
Das Album, bereits 2005 bei Global Recording Artists als CD erschienen, beginnt mit einem amtlich rockenden Blues namens "Voodoo Boogie #1".
Die zehneinhalbminütige Exkursion in Sachen Boogie birgt viel Spielfreude, die sich – wie könnte es anders sein – in langen Gitarren-Beiträgen äußert. Dabei sind beide Gitarristen aktiv und abgesehen von dem einen oder anderen Zitat steht hier der Jam-Charakter deutlich im Vordergrund. Das Tony Menjivar-Percussion-Ende mag man. Ein sehr munterer Auftakt einer LP, die vom Sound her dann doch nicht in ein ganz tiefes Klangloch fällt.
Der Handtrommel-Musiker leitet quasi über in den zweiten Track.
Bei "Bubba Jeans" mischt auch der Keyboarder Michael Lewis im Spotlight ordentlich mit. Bei ihm deutet sich hier und da ein Hang zum Jazz beziehungsweise zur Fusion an. Den Faden nimmt Gary Duncan gerne auf. Man schaukelt sich immer weiter in so etwas wie sphärische Höhen und die von einem Musiker aufgebaute Ideenwelt ist Inspiration für den anderen Künstler. Feine Akzente setzt die Rhythmus-Fraktion in einem ansonsten stetig gehaltenen Groove. Die zeitliche Steigerung gegenüber dem Opener fließt natürlich in eine verstärkte Jam.
"Close Enuff For Jazz" sagt schon so ziemlich alles über diese Nummer aus.
Jazz ist angesagt. Michael Lewis sendet da deutliche Signale und dieses Stück groovt so herrlich. Gesanglich, auch mit Michael Lewis' Backing Vocals, gibt es nichts zu meckern.
In seinem Gitarrensolo setzt John Bird auf den rockenden Kontrast und Gary Duncans Sechssaiter-Fantasien schweben ebenfalls schön rockend über das Parkett. In seinem Solo setzt dieser Tony Menjivar der Komposition eine Krone auf. Okay, Greg Errico lässt sich da nicht lange bitten. Sein Alleingang ist allerdings eher ein Intermezzo. Nichtsdestotrotz zahlt "Close Enuff For Jazz" ordentlich auf das "Live At Field Stone"-Konto ein.
Die Herbie Hancock-Nummer "Maiden Voyage" zelebriert das Sextett fast sechzehn Minuten lang.
Feinste Fusion findet Anklang beim Hörer und in seiner Grundstruktur ist das Stück herrlich entspannt. Klar, man kann sich nicht so ganz von rockenden Exkursionen trennen, aber die sind hier das Salz in der Suppe. Klasse, wie sich das Stück in luftiger Atmosphäre dem scheinbaren Ende neigt und dann doch noch einmal etwas Fahrt aufnimmt.
Ein Zitat über Gary Duncan aus der Information zur LP soll die beim Adressaten ankommende Spielfreude untermauern: »[…] Diese Platte ist ausdrücklich seinem Gedenken gewidmet und erinnert an einen wunderbaren Menschen, der den Hippie-Gedanken tief in sich hatte und einen Gitarristen, der ganz klar zu den Großen seiner Zeit zählte! […]«
Line-up Gary Duncan Quicksilver:
Gary Duncan (vocals, guitar)
Bobby Vega (bass)
John Bird (guitar)
Michael Lewis (keyboards, vocals)
Greg Errico (drums)
Tony Menjivar (percussion)
Tracklist "Live At Field Stone":
Side One:
- Voodoo Boogie #1 (10:30)
- Bubba Jeans (11:05)
Side Two:
- Close Enuff For Jazz (8:32)
- Maiden Voyage (15:40)
Gesamtspielzeit: 21:35 (Seite 1), 24:12 (Seite 2), Erscheinungsjahr: 2019 (2005)
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