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Joon Wolfsberg / 1220 Wells Street – CD-Review

2017 brachte die Erfurter Musikerin Joon Wolfsberg "1220 Wells Street" auf den Markt.
Dieses Album ist der Nachfolger von The Deluxe Underdog, von dem der Kollege Ingolf so angetan war, dass er die Scheibe als Tipp an die Leserinnen und Leser weiter gegeben hat.
Seit der Veröffentlichung von "The Deluxe Underdog" gingen drei Jahre ins Land, bis "1220 Wells Street" erschien.
Die vorliegende Platte wurde im Atomino Studio in Erfurt aufgenommen. Dort »[…] ist die künstlerische Heimat von Gitarrist, Produzent und Sounddesigner Frithjof Rödel. […]« Der wiederum zupft den Bass in der Band von Joon Wolfsberg.
Produziert wurde das Album von Joe Wolfsberg. Joon und er sind für Texte und Kompositionen zuständig.
Ob der Warnhinweis auf dem Coverbild »Listening can raise your dopamine level« zutrifft, lässt sich natürlich ziemlich leicht überprüfen. Also ab damit in den Player.

Der durch das groovend-rockende "Don’t You" entfachte Wirbelsturm treibt die Tumbleweeds vor sich her. Kompakt kommt die Nummer rüber. Die E-Gitarre rifft im Dauereinsatz und Joon Wolfsbergs Gesang macht zusätzliche Laune.
Der Sturm findet seine Fortsetzung in "I Feel Blue" sowie "Hey Man". Zwei klasse Nummern, die die Vielschichtigkeit des Joon Wolfberg-Rock an den angetanen Hörer weitergibt. Neben einer großartig auftrumpfenden Rhythmus-Fraktion mit dem bereits genannten Bassisten und Michael Nowatzky am Schlagzeug setzt Gitarrist Toni Funk Ausrufezeichen.

Befindet sich die Band im Auge des Wirbelsturms, weiß sie genau, welchen Namen die Ruhe trägt.
"Save Me" setzt die akustische Gitarre der Bandleaderin mehr in Szene und gegen den Refrain ist jede Schutzimpfung zwecklos. Man fängt den Hörer ein und verführt ihn zum Mitsummen. Oh, wie schön singt die E-Gitarre aus der Ferne. Ja, Joon Wolfsberg bringt ihre Emotionen gesanglich farbenvoll rüber.
Eine bezaubernde Sache ist auch "Movies", das durch Dynamikschwankungen beeindruckt. Von der Akustischen in Szene gesetzte Phasen kontrastieren mit ziemlich krachenden Abschnitten und so entwickelt sich – zum Ende hin fast schon dramatisch – eine Art lavaspeiender Vulkan.

Hier und da streift man die rockige Country-Seite. In "Too Long" richten Joon Wolfsberg und Band das Augenmerk auf fetzigen Rock’n’Roll und "What You Mean To Me" hat die groovende Fröhlichkeit gepachtet.
Bei "You Got Me Over" entladen sich zu Beginn und im Folgenden tonnenschwere Toni Funk-Riffs.
Schade! Die fast zweiminütige Einleitung zu "Get Into The Groove" reicht gerade mal dazu, um den Text der Einladungskarte zu lesen. Man ist stante pede mittendrin. In großen Buchstaben schreibt man Groove, der in ein dezentes Umfeld gebettet wird und dann erleben wir zum letzten Mal den oben erwähnten Wirbelsturm. Die Reste der übrig gebliebenen Tumbleweeds tummeln sich im heftig-musikalischen Wind und dann ist Schluss.

Wer bis hierher gelesen hat, kann sich die Antwort bezüglich der Warnung auf dem Cover denken. In diesem Sinn …


Line-up Joon Wolfsberg:

Joon Wolfsberg (vocals, acoustic guitar)
Toni Funk (electric guitar)
Michael Nowatzky (drums)
Frithjof Rödel (bass)
Philip Körber (backing vocals)

Tracklist "1220 Wells Street":

  1. Don’t You
  2. I Feel Blue
  3. Hey Man
  4. Save Him
  5. These Weeks
  6. Spend My Life
  7. I’m Alive Now
  8. Movies
  9. Too Long
  10. What You Mean To Me
  11. You Got Me Over
  12. Get In The Groove

Gesamtspielzeit: 40:40, Erscheinungsjahr: 2017

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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