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The Everydays / When It’s All Over – CD-Review

CD-Review-The Everydays-When It's All Over

Das aus Black Mountain, North Carolina stammende Duo The Everydays besteht aus den beiden Gitarristen und Sängern Tim Marsh sowie David Zoll, die sich wahl- und wechselweise immer wieder auch von weiteren Musikern unterstützen lassen. Gegründet wurde das Projekt im Jahr 2012, während dann zwei Jahre später das gleichnamige Debütalbum erschien. Bereits seit ein paar Monaten ist mit "When It’s All Over" nun der Nachfolger zu bekommen.

Die insgesamt neun Tracks überzeugen durch gutes Songwriting und sehr schöne Harmonie-Gesänge der Amerikaner. Die Gitarren sind akustisch, bei der Stilistik kratzen die beiden auch schon mal am Country, während sie andernorts sogar ein kleines bißchen an die ersten Alben der Eagles erinnern. Hauptsächlich schuldig daran ist neben den bereits erwähnten Vocal Harmonies vor allem die feine Pedal Steel, gespielt von Matt Smith. Aber auch die weiteren Gäste (Jeff Knorr an der Hammond-Orgel, Ryan Lassiter am Schlagzeug sowie Ian Harrod am Bass) fallen durchweg positiv auf.

Was die Herren Marsh und Zoll richtig gut beherrschen, ist eine dichte Atmosphäre zu schaffen, die den Hörer zeitweise Wüstensand, zeitweise auch eine einsame Farm inmitten von Wäldern und Bergen vor das geistige Auge bringt. Bei "Playing With Fire" wird einem alleine schon durch die Pedal Steel und die 'luftige' Produktion eine weite Steppe suggeriert, einsames Verlangen nach einem Partner und auch die unendliche Weite des Landes. Das kommt speziell an einem lauen Sommerabend draußen im Garten oder auf der Terrasse richtig klasse, während man aber auch an einem verregneten Abend seinen Gedanken wunderbar dazu nachhängen kann.

Am besten kommen die beiden – die ihre Songs zwar alleine komponieren, im Verhältnis fünf zu vier aber geradezu brüderlich geteilt haben – immer dann, wenn sie die Lead Vocals gemeinsam übernehmen. Zum einen, weil diese beiden Stimmen sehr gut zueinander passen, zum anderen, weil dann doch noch ein bisschen mehr Power in der ganzen Sache steckt. Denn leider ist von der Hammond nicht allzu viel zu hören und die Jungs am Bass und Schlagzeug halten sich doch auffallend zurück. Das soll und muss bei dieser Art von Songs zwar auch so sein, dennoch wäre hier ein bisschen mehr (vor allem von der Hammond) garantiert nicht weniger gewesen.

Interessante Fußnote am Rande: Die jeweils gespielten Instrumente scheinen den Musiker besonders wichtig zu sein oder zumindest sind sie wohl sehr stolz auf sie. Denn die werden sogar mit Markennamen und Baujahr (manchmal sogar der Seriennummer) angegeben.

Fazit also: Feine Akustikgitarren-Platte zwischen Americana, Singer/Songwriter und Country, die vor allem den Freunden der etwas ruhigeren Gangart ans Herz gelegt werden darf. Wer mal reinhören möchte, dem würde ich "When It’s All Over", "Backwards Just Because", "Nothing Does Anything" sowie "Oh This World" empfehlen.


Line-up The Everydays:

Tim Marsh (2000 Martin HD-28 guitar, vocals)
David Zoll (1936 Gibson L-00 guitar, tambourine, chain, vocals)

With:
Ian Harrod (Vox 1968 Apollo IV electric bass guitar)
Jeff Knorr (Hammond organ)
Ryan Lassiter (1966 Ludwig Club Date drums)
Matt Smith (1977 MSA Classic pedal steel)

Tracklist "When It’s All Over":

  1. When It’s All Over
  2. Backwards Just Because
  3. Wasting Time
  4. One By One
  5. Playing With Fire
  6. Nothing Does Anything
  7. Careless
  8. Loving You
  9. Oh This World

Gesamtspielzeit: 34:48, Erscheinungsjahr: 2016

Über den Autor

Markus Kerren

Hauptgenres: Roots Rock, Classic Rock, Country Rock, Americana, Heavy Rock, Singer/Songwriter
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Mail: markus(at)rocktimes.de

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