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Hot’n’Nasty – Konzertbericht, 14.02.2020, blues, Rhede

Nachdem Hot’n’Nasty Ende 2016 im blues. Rhede ihr Gastspiel gaben, kam es nach etwas mehr als drei Jahren wieder einmal zu einem Auftritt der Band aus dem Ruhrpott.
Wobei Ruhrgebiet ja nicht ganz den Kern der Herkunft trifft, denn die Rhythmus-Fraktion mit Jacob Müller am Bass sowie Dominique Ehlert (Schlagzeug) stammt aus Leipzig.
Das Quartett um Gründungsmitglied Malte Triebsch hat sich »[…] Bluesrock at its best! […]« auf die musikalische Fahne geschrieben.
Eine erhebliche Menge an Konzerten trug dazu bei, dass sich die Combo schon lange einen Namen in der Blues-Szene erspielt hat.
Belohnt wurde die Formation nicht nur durch die Teilnahme an der German Blues Challenge.
Alben wie Boost oder Dirt untermauern die Klasse der Band.
So ist Hot’n’Nasty darüber hinaus auf diversen Musikzeitschriften-Samplern vertreten und wurde in speziellen Artikel gefeatured.

Hot'n'Nasty im blues Rhede

Hot’n’Nasty im blues Rhede

Kurz nach 21:00 Uhr enterte Hot’n’Nasty die blues-Bühne. "Damned To Ride" war der erste Stimmungsmacher des begeisternden Gigs. Malte Triebsch verfeinerte seinen Gitarren-Sound durch einen Wah Wah-Pedal-Einsatz und Sänger Robert Collins brachte seine Harp zum krachenden Blues Rock stimmungsvoll ein. Dieser Song öffnete Tür und Tor für weitere Nummern, an die man sich noch lange erinnern wird.
Jacob Müller, ein in sich ruhender Bassist, der auf den dicken Saiten immer wieder für zauberhaft-tiefe Töne sorgte und Dominique Ehlert, der Drummer der unzähligen Beats, sorgten zum riffigen Blues Rock für perfekte Grooves. "Like A Hammer" passte genau in diese Kategorie und bei "Maybellene" verführte das Quartett die Zuschauer mit einer rockenden Portion Texas Blues. Super!

Nach dem infizierenden Rock’n’Roll eines "Catch Us All" brach die Zeit des Bottlenecks an. Der Gitarrist benutzte tatsächlich ein Metallröhrchen für furiose, begeisternde "Back On Track"-Saiten-Fahrten. Bitte Anschnallen! So hieß es später in Sachen Slide-Sound. Der "Slide-Rock", vorgetragen auf Malte Triebschs besonderer Perlmutt-Gitarre, entwickelte sich zu einer Art Solo-Jam, nur begleitet von Dominique Ehlert. Highlight!
In jazzigem Ambiente kamen bei der Bandvorstellung Bassmann Jacob Müller sowie der Drummer zu ihren Soli. Auf ihre besondere Art offenbarten beide Musiker ihre Liebe zur Fusion/zum Jazz und bekamen einen riesigen Strauß an Szenenapplaus. Super!

Malte Triebsch (guitars, vocals)

Malte Triebsch (guitars, vocals)

Was eben noch rockte und riffte, hallte an anderer Stelle als ausgereifter Slow Blues nach. Malte Triebsch gab ein faszinierendes Statement ab. Er steigerte sich von der genüsslichen Langsamkeit in eine aufwühlende, nach oben offene Dynamik. Sein Arbeitsgerät erzählte eine dramatische Geschichte.
Robin Collins glänzte mit seinem in allen Gefühlslagen überzeugenden Gesang. Seine raue Stimme riss das Publikum mit. Auch auf der Mundharmonika sorgte er – viel zu selten eingesetzt – für besondere Konzert-Momente. Die in der Zugabe präsentierte Frage-Antwort-Einlage mit Malte Triebsch ließ Robin Collins' Können auf den Kanzellen ein letztes Mal aufblitzen.

In "Go To Your Woman" sang der Gitarrist dann gemeinsam mit Robin Collins den Refrain. Klasse! Das von Wah Wah-Pedal-Action begleitete "Take A Ride" sollte das von Anfang bis Ende rockende Signal für die Pause sein.
Die Hot’n’Nasty-Lokomotive verfügte über verdammt viel Dampf im Feuerkessel, als das Band-Buch bei "I Can’t Stand It Anymore" auf der Seite Country aufgeschlagen wurde. In "Steamroller" verknüpfte man den Country Blues mit Boogie-Auslegern. Klasse! Das traumhafte "Almost Like You Here" stand ganz im Zeichen einer Herzens-Ballade. Gänsehaut!
In einem herrlich-ruhigen Intermezzo mit Publikums-Chor sollte nach dem groovenden "Going Down" – obwohl als letztes Lied angekündigt – doch noch nicht Schluss sein. Als Zugabe zündete Hot’n’Nasty ein Medley-Feuerwerk. Der infizierende Boogie von ZZ Tops "La Grange" diente als Potpourri-Buchstützen. Zwischendrin brachten "Whole Lotta Rosie" (AC/DC), "Heartbreaker" von Led Zeppelin sowie Golden Earrings "Radar Love" die Location quasi zum Kochen.
Die vier Musiker waren sozusagen ausgepowert, hatten alles gegeben und verabschiedeten sich schließlich von einem rundum glücklichen Publikum. Hot’n’Nasty ist ein Garant für besten Blues.

RockTimes bedanken uns bei André Knoch für den Platz auf der Gästeliste.
Am 13. März 2020 wird Grand Jam Experience im blues, Rhede spielen.


Line-up Hot’n’Nasty:

Robin Collins (lead vocals, harmonica)
Malte Triebsch (guitars, vocals)
Jacob Müller (bass)
Dominique Ehlert (drums)

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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