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Kozmik Landing / Distant Land – CD-Review

Kozmik Landing - "Distant Land" - CD-Review

So neu und doch schon so alt? Tatsächlich, denn bei "Distant Land" handelt es sich zwar um das Debütalbum der australischen Band Kozmik Landing, ursprünglich aufgenommen wurde es allerdings bereits vor zirka dreizehn Jahren. Als die Bänder dem Ehepaar Vena (vocals) und Robert Cartledge vor etwas mehr als zwölf Monaten wieder in die Hände fielen, mochten die beiden das Material dann doch wieder so sehr, dass sie es in ein Studio trugen und remastern ließen. Wieviel da jetzt noch von den originalen Spuren drauf ist und wieviel (speziell von den beiden neuen Musikern Anthony Ciccarello am Bass und Neil Williams am Schlagzeug) neu eingespielt wurde, ist nicht wirklich überliefert. Aber wie dem auch sei, in der Vorankündigung hieß es, dass die Band total auf die Rockmusik der siebziger Jahre und deren Sounds steht, womit die Richtung für "Distant Land" ja eigentlich schon vorgegeben ist. Außerdem sollen Led Zeppelin, Wolfmother (bei dem Gitarristen) sowie Janis Joplin und Alanis Morissette (bei der Frontlady) die größten Einflüsse sein.

Na, dann mal rein ins Vergnügen: Puuh, da steppt bereits beim Opener "Float Instead Of Sink" mächtig der Bär. Das kräftige Jimmy Page-Riffing legt seine Karten ganz unverblümt auf den Tisch, der Maschinenraum (bass und drums) schlagen kräftig und punktuiert Alarm und über allem glänzt die Stimme von Misses Cartledge. Ein so druckvoller wie mitreißender Einstieg. Und das Quartett hat im Laufe der Scheibe auch gar nicht vor, die eingeschlagene Kerbe wieder zu verlassen. Was den einzelnen Songs ein bisschen fehlt, sind die Hooklines, diese Art Refrains, die sich gut im Ohr festsetzen bzw. die der Hörer – im besten Fall – gar nicht mehr dort raus bekommt. Was aber eigentlich der einzige Punkt ist, den man bemängeln kann. Logischerweise wird das Rad hier nicht neu erfunden, aber das muss ja auch gar nicht immer sein.

Vena Cartledge liefert (wie beispielsweise bei dem abschließenden "Woe To Me") eine sagenhafte Leistung ab und überrascht sowohl mit ihrem Stimmumfang, als auch unvorhersehbaren und unerwarteten Schlenkern, die der Nummer natürlich sehr gut zu Gesicht stehen. Die Stücke stammen übrigens allesamt aus der eigenen Feder. "Shade Of Blue" rifft sich fast schon in Richtung Heavy Rock und hier muss die Sängerin ganz kräftig dagegen halten um mitzuhalten. Was ihr aber durchaus gelingt. Bei dem deutlich gemäßigteren Titelsong kommen dann auch noch ein paar orientalische Einflüsse mit dazu, was der Scheibe einerseits zusätzliche Abwechslung bringt, das Gesamtbild aber immer deutlicher in Richtung Led Zeppelin drückt. Dennoch muss man den Musikern (und speziell der Vokalistin) das Kompliment machen, dass sie die Spannung durchaus hoch halten.

Sehr bluesig beginnt "Reap What You Sow", bevor es zu einem kurzen Break kommt und dann in einen fetten Rock’n’Roll (mit akustischer statt elektrischer Gitarre!) wandelt. Cool gemacht. Schließlich ist da noch "Cinderella’s At The Ball", das mit sphärischen Spielereien auf dem Keyboard startet, bis nach etwa siebzig Sekunden eine brachiale Gitarre ins Soundbild zurückkehrt.
Vorausgesertzt der Musik-Fan nimmt "Distant Land" bzw. Kozmik Landing die doch deutlich hörbare Nähe zu Led Zeppelin sowie die fehlenden Hooklines nicht übel, hat er es hier mit einem richtig guten Rockalbum zu tun. Die Rezensenten-Tipps zum Anchecken sind mein Favorit "Cinderella’s At The Ball", außerdem "Woe To Me" sowie der Titeltrack.


Line-up Kozmik Landing:

Vena Cartledge (vocals)
Robert Cartledge (guitars, keyboards)
Anthony Ciccarello (bass)
Neil Williams (drums)

Tracklist "Distant Land":

  1. Float Instead Of Sink
  2. Shade Of Blue
  3. Slow It Down
  4. Distant Land
  5. Reap What You Saw
  6. Cinderella’s At The Ball
  7. Woe To Me

Gesamtspielzeit: 35:38, Erscheinungsjahr: 2019

Über den Autor

Markus Kerren

Hauptgenres: Roots Rock, Classic Rock, Country Rock, Americana, Heavy Rock, Singer/Songwriter
Über mich
Meine Beiträge im RockTimes-Archiv
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Meine Konzerberichte im Team mit Sabine
Mail: markus(at)rocktimes.de

1 Kommentar

  1. Rob and Vena

    Hey Markus,
    Vena and I just read your album review of our album "Distant Land." We read your review using google translate and have to say a giant thankyou for your favourable words. A big thank you from us both. Last year we put out our 2nd album. We would love you to take a look at it. Also, if you have this review in English, we would love to re-read it, as I think some of the google translate wasn’t quite correct.

    Our new album is Called "Welcome to the Journey."

    Thanks so much.
    Would love to chat soon.
    Regards
    Rob and Vena
    Album on Spotify https://open.spotify.com/album/67YGNyWxsVuJcV0BoqXxde?si=1qnTgkpGQ5yTX70ISFEO3w

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