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Crusher / Unleashed – CD-Review

Crusher - Unleashed

Vier Jahre haben sich die Mainzer Thrasher Crusher zwischen ihrem ersten und dem nun vorliegenden Album Zeit gelassen. Vier Jahre, die der Band gutgetan haben, ihren eigenen Stil zu perfektionieren und um nicht ganz so geglückte Momente auszumerzen.

Das erste, das beim Hören auffällt, ist und das ist in doppeltem Sinn positiv, dass Sänger Röbin sein Stimmvolumen auf ein ganz anderes Level hinaufgehoben hat und von Geshoute bis zum tiefem Klargesang alles bietet. Das zweite: Röbin macht nicht mehr den Fehler wie beim Debüt, alles mit seinen (lesenswerten) Texten zu erdrücken. Nein, diesmal wird auch der Instrumental-Abteilung viel Luft gelassen. Aber nochmal zurück zu den Texten, diese bewegen sich thrashtypisch im Politischen, siehe "Violence Stays Violent", das eine klare Ansage gegen Rechten UND Linken Terror setzt. Ist am Ende nochmals als Bonus in deutscher Version auf dem Album zu hören. Hierzu existiert auch ein gut gemachtes Video. Es gibt jedoch ebenso den immer wieder beim prügelnden Vertreter des Metals gerne genommenen Text über unser aller (Metaller) Lieblingsgetränk, die Hopfenkaltschale (Bier).

Musikalisch bietet das Quintett eine durchaus gelungene Mischung aus melodischen Bay Area Thrash der Marke Testament und deutscher Metalkost, die zwischen Tankard (Bier, was auch sonst?) und ganz alten Blind Guardian pendelt. Besonders die Axtfraktion schafft es ein um das andere Mal, den Hörer mit herrlichen Soli in Erstaunen zu versetzen, auch hier machen sich die vier Jahre vorteilhaft bemerkbar. Insgesamt ist die ganze Band richtig gewachsen und das hört man zu jeder Minute. Sicherlich spielt auch die Produktion eine große Rolle (da war David Buballa am Werk, der unter anderem für Crematory und Powerwolf hinter den Reglern saß), alle Instrumente klingen schön natürlich und druckvoll, hier brauchen sich Crusher nicht vor internationalem Standard zu verstecken.

Obwohl keine Filler auf der Scheibe sind, verdienen es einzelne Songs, besonders betrachtet zu werden: Der Opener "Violence Stays Violent" und "Empty Space", das als geniale Power Ballade anfängt, um sich in eine echte Hymne zu steigern (hier blitzen Iced Earth um die Ecke), um dann in Raserei zu wandeln. Topp! Auch "One For You", das dem Metal und seinen Fans huldigt, ist ein richtig starker Song mit toller Melodie, die sich sofort in die Gehörgänge fräst. Der Abschluss-Track ("Bier") haut nochmal in die Tankard-Kerbe, macht richtig Laune und beschließt ein Album, das einen gewissen Suchtfaktor nicht bestreiten kann.

Klasse Jungs, so kanns weitergehen. So ihr Thrasher, ab auf die Crusher Site und sich diesen schmucken Digi-Pak abgegriffen. Bier auf und die Sau rauslassen!


Line-up Crusher:

Röbin (vocals)
Michi (guitar)
Dominik (guitar)
Alex (bass)
Dennis (drums)

Tracklist "Unleashed":

  1. Violence Stays Violent
  2. The Others
  3. Time-Leap Pit
  4. Downfall
  5. Empty Space
  6. The Great Escape
  7. One For You
  8. Bier
  9. Bonus: Radikal bleibt Brutal (Violence German Version)

Gesamtspielzeit: 46:00, Erscheinungsjahr: 2020

Über den Autor

Jens Groh

Hauptgenres: Metal in (fast) allen Varianten / aber auch mal Rock, Pop…
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