Man hat’s nicht leicht, aber leicht hat’s einen.
So, oder so ähnlich könnte das Motto der britischen Post Punk-Band The Comsat Angels lauten.
Gegründet 1978, existierte die Combo aus der Stahlstadt Sheffield bis 1995.
In der Zeit von 2009 bis 2010 wurde die Formation reaktiviert.
Vor dem Debütalbum "Waiting For A Miracle" (1980) erschienen zwei EPs mit den Titeln "Red Planet" sowie "Total War".
Dem ersten Album folgten "Sleep No More" (1981) und "Fiction" (1982).
Diese ersten drei Alben beschieden The Comsat Angels anerkennende Kritikermeinungen, Fans und erfolgreiche Touren in ihrem Heimatland und unseren Breitengraden.
Unter anderem war man mit Depeche Mode, U2 oder Gang Of Four unterwegs.
In Amerika ging es etwas holprig los, denn nach einem Rechtsstreit mit einer Firma ähnlichen Namens mussten sich The Comsat Angels dort in The C.S. Angels umbenennen. Für den Album-Flop "Fire On Ther Moon" (1990) hieß die Combo dann Dream Command.
Auch ein häufiger Wechsel der Plattenfirmen begleitet den Werdegang von The Comsat Angels. Mit der Unterstützung von Robert Palmer unterschrieb man bei Island Records und brachte 1986 "Chasing Shadows" auf den Markt.
Um auf den anfänglichen Spruch zurück zu kommen: Es muss schon frustrierend sein, wenn man als Band mehr oder weniger stets eine vor den Bug bekommt, ganz gleich, ob es musikalische Misserfolge oder Schauplätze am Rande der Künste waren. Die vorliegende Platte "Sleep No More" gehört jedenfalls zu dem weiter oben gelisteten Album-Trio.
Knipst mal jemand eine Lampe an. Ach, nur so ein trüb-fahles Licht, das allerdings ausreicht, um die zehn Songs als The Comsat Angels-Schattenspiel zu bezeichnen.
Düster, zuweilen fast unnahbar, undurchdringlich, mit einem Schlagzeug-Klang, bei dem man meint, es wäre in einer alten, leerstehenden Industriehalle gespielt worden, ist in der Nähe von Joy Divison anzusiedeln.
Diese Eindrücke erschließen sich einem nicht erst bei "Dark Parade", einem Track mit politischem Hintergrund. Ein Song wie dieser ist extrovertierte Gefühlswelt, die sich phasenweise in unbeherrscht-hitzköpfigen Gitarren-Eskapaden äußert. Highlight!
The Comsat Angels sind Vertreter des dunklen New Wave. The Comsat Angels sind so gut.
Schneidende Sechssaiter und eine geradezu angriffslustige Stimmung widerfährt dem Hörer in "The Eye Dance". Schon hier holt die Combo alles aus ihrem künstlerischen Tank heraus. Ein Entrinnen fällt schwer.
Den Titeltrack "Sleep No More" kennzeichnen trocken-hypnotische Drums in Fusion mit schwebenden Klängen, die durch ihre Intensitäts-Schwankungen auch bedrohliche Wirkung verzeichnen. Klasse!
"Goat Of The West" kennt kein Intro, fällt stante pede mit der dramatischen Tür in die vier Wände des Hörers. Aufwühlend-rasende Gitarren gehen einher mit einem Gesang, der sich wie ein Irrlicht durch die Nummer zieht. Highlight!
Wer zum Beginn der Achtzigerjahre auf Post Punk/New Wave stand, kam an The Comsat Angels nicht vorbei.
Deren Album "Sleep No More" hat unter den vielen Veröffentlichungen aus dieser Zeit Ausnahme-Charakter.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.
Line-up The Comsat Angels:
Stephen Fellows (guitars, vocals)
Kevin Bacon (bass)
Andy Peake (keyboards, vocals)
Mik Glaisher (drums)
Tracklist "Sleep No More":
Side 1:
- The Eye Dance
- Sleep No More
- Be Brave
- Gone
- Dark Parade
Side 2:
- Diagram
- Restless
- Goat Of The West
- Light Years
- Our Secret
Erscheinungsjahr: 1981
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