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Mother Island / Motel Rooms – LP-Review

Nach Cosmic Pyre (2015) und Wet Moon (2017) ist "Motel Rooms" das dritte Album der im Psychedelic Rock verankerten italienischen Band Mother Island.
Die LP gibt es in zwei Ausführungen. Einerseits ist es das Format »[…] gatefold black vinyl […]« und andererseits kann man sich für eine »[…] gatefold green vinyl LP […]« entscheiden.
Als Grundlage für diese Rezension lag RockTimes eine CDR vor.
Die Formation um die Sängerin Anita Formilan »[…] collected 10 fresh jangle songs they recorded at Outside Inside Studio right after their tour along the West Coast. […]«

Mother Island war unter anderem unterwegs mit Mark Lanegan, The Pretty Things, Kula Shaker oder Dead Medow.
Aus den Informationen zur vorliegenden Platte geht hervor, dass die Combo »[…] is surfing its buena onda, ready more than ever to bring abroad their personal reinterpretation of what was rock’n’roll in its golden era. […]«

Die Platte verfügt über insgesamt elf Motelzimmer.
"Till The Morning Comes" ist ein herrlich verspieltes Stück Rock, der sich im zweiten Teil geschickt arrangiert in den psychedelischen Kosmos verzieht. Dabei spielt eine E-Gitarre ganz schön schräg-verrückt. Ein sehr gelungenes Intermezzo schon zu Beginn der Scheibe. Anita Formilan singt vorzüglich.

Vom Opener geht es in den "Summer Glow".
Diese Mother Island-Jahreszeit scheint vom Songtitel her ziemlich heiß zu sein. Allerdings hört es sich nicht so heiß an und wird auch nicht entsprechend gespielt. Das Quintett ist fast schon unverschämt retro, aber so wunderschön anziehend. Diesen "Summer Glow" hört man öfter, weil das Lied ein Highlight und ein Zimmer auf der Sonnenseite des Motels ist.
Die Trompete führt – nach einer twangigen E-Gitarren-Einleitung – den Trauermarsch an. Melancholische Stimmung liegt in der Stimme der Frontfrau und nach der Aufstellung setzt sich "We All Seem To Fall To Pieces Alone" in Bewegung und wird zu einem von Mother Island wohl noch nicht gehörten Art Chanson. Ja, diese Formation hat sich äußerst positiv entwickelt.

Machen wir die erste LP-Seite komplett.
"Eyes Of Shadow" hüpft bei flottem Tempo fröhlich durch die Gegend.
Dynamische Gitarren und quirliges Drumming charakterisieren dieses Lied und die Sängerin Anita Formilan ist über jede Kritik erhaben. Das eingeflochtene ruhigere Intermezzo ist klasse. "Eyes Of Shadow" verfügt über jede Menge Licht, das im Text Schatten wirft.
"And We’re Shining", die »[…] 1 st digital single […]« des Albums, geht überzeugend auf dem Pfad des Groove in die Zeit des »[…] visionary rock of the 60s. […]«

"Lustful Lovers" schlägt sie alle. Alle anderen Songs, von der Spielzeit her.
Nein, wenn die gut sechs Minuten vorüber sind, dann auch von der musikalischen Qualität, vom Niveau her. Dieser Track ist echt der Hinhörer des Albums. An letzter Stelle der Platte hatte man bereits einen sehr positiven Eindruck von den Kompositionen, aber bei der Strukturierung und dem in seiner Gesamtheit kreierten Szenario dieses Liedes bekommt man weiche Knie. Super!

Auf der anderen Seite haben wir es, welch ein Zufall, mit dem kürzesten Stück der LP zu tun. Die von Mother Island besungenen "Demons" kommen gerade mal auf zweieinhalb Minuten, in denen allerdings ganz schön viel passiert. Zum Beispiel kann man sich ohne große Probleme, weil ziemlich im Vordergrund zu hören, auf Giacomo Tottis tolles Bass-Spiel konzentrieren.
Hoppla! Jetzt kommt der Mother Island-Rock’n’Roll zum Zug. Nach den "Demons" wirft man uns etwas später die "Dead Rat" vor die Füße.
"Santa Cruz" weist einige Ähnlichkeiten mit "Dead Rat" auf, ist aber dennoch mit ihrem energetischen Antrieb eine hörenswerte Nummer.

Mother Island »[…] never concealed their love for 60s Italian movies and vibes à la Morricone […]«.
Dieses Zitat rundet den sehr positiven Gesamteindruck ab.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Mother Island:

Anita formilan (vocals)
Nicolò De Franceschi (guitar)
Nicola Tamiozzo (guitar)
Giacomo Totti (bass)
Nicola Bottene (drums)

Tracklist "Motel Rooms":

Side A:

  1. Till The Morning Comes
  2. Eyes Of Shadow
  3. And We’re Shining
  4. Summer Glow
  5. We All Seem To Fall To Pieces Alone

Side B:

  1. Demons
  2. Song For A Healer
  3. Santa Cruz
  4. Dead Rat
  5. Lustful Lovers

Gesamtspielzeit: 37:44, Erscheinungsjahr: 2020

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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