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Patsy Thompson / Fabulous Day – CD-Review

Patsy Thompson / Fabulous Day

Unser musikalischer Weg führt uns nach Kanada, dort wurde Patsy Thompson geboren, bevor sie sich auf den Weg nach Texas machte und letztlich an der Westküste der Vereinigten Staaten landete.

Nach einem Debüt-Album aus 1993, noch in Kanada erschienen, gibt es nun ihre neue, die siebente Platte, "Fabulous Day". Die Musik ist eine Mischung verschiedener Stile, auf Rockbasis entfalten sich Country, etwas bluesige Stimmung und ein wenig Folk, mithin – nennen wir es ganz einfach Americana. Am ehesten vermag man eine Tendenz zur Countrymusik zu entdecken, aber weder die traditionelle Art noch den lange regierenden Mainstream bekommt man geboten. Denn dazu ist die Gestaltung recht individuell geraten, oft wird eine satte Schippe Pop aufgetragen.

Daraus ergibt sich letztlich ein leicht konsumierbarer Sound, der sehr glatt über die Runden geht. Ecken und Kanten sucht man vergebens, dafür aber wird man mit einer Menge Harmonie verwöhnt. Auf "Fabulous Day" gibt es bis auf eine Ausnahme Eigenkompositionen, die alle einen typischen Sound aufweisen. Der leidenschaftliche Gesang wird von einer guten Band unterstützt, die auch den jeweiligen Stimmungen gewachsen ist.
Das von einer Fiddle unterstützte und sehr am Country Pop orientierte Titelstück wird abgelöst durch eine gut rockende Stimmung mit satten E-Gitarren auf "Picking You Up".

"Dreamin' wiederum besticht als Country-Ballade mit Steel Guitar und "Misery And Gin" nimmt gar ein wenig Fahrt auf in eine dezent swingend-jazzige Richtung, aber im Country-Genre verbleibend. Doch purer Country ist auch das nicht, dazu gibt es zu viele Pop-Zutaten. Sehr ansprechend schmiegt sich ein feines Gitarren-Solo in den Song und Patsy schmust kräftig mit und klingt dabei ein ganz wenig wie Chrissie Hynde, so zumindest empfinde ich es jedenfalls. Und so reitet man gemächlich in den "Honky Tonk Heaven" …

Satter Rock wird noch einmal mit "Someone To Blame" serviert, auch hier dominiert die rockende E-Gitarre, während "Joy Ride" mit der Betonung auf der akustischen Gitarre viel Folk-Intimität versprüht, bevor sich die Stimmung dann doch mit Rock und Country paart.

Nun, der Ausdruck der aktuellen Country-Szene hat sich verändert, und wenn man sich auch weitestgehend vom typischen Mainstream verabschiedet und weitere Zutaten in den modernisierten Sound aufgenommen hat, könnte Patsy Thompson unter diesem Gesichtspunkt durchaus Chancen haben, in dieser reformierten Szene Fuß zu fassen.


Line-up Patsy Thompson:

Patsy Thompson (vocals)
Chris Rolin (guitars)
Red Volkert (guitars)
Bruce Morrison (bass)
Rene Worst (bass)
Chris Meister (drums)
Jerry Adolphe (drums)
Andy Smyth (piano)
Mike Sanyshyn (fiddle)
Bruce Bouton (steel guitar)
Gord Maxwell (background vocals)

Tracklist "Fabulous Day":

  1. Fabulous Day
  2. Neon Lights
  3. Picking You Up
  4. Dreamin'
  5. I Can’t Be In Love With You Tonight
  6. Misery And Gin
  7. Passion
  8. Someone To Blame
  9. Joy Ride
  10. I Think About You

Gesamtspielzeit: 35:31, Erscheinungsjahr: 2020

Über den Autor

Wolfgang Giese

Hauptgenres: Jazz, Blues, Country
Über mich: Althippie, vom Zahn der Zeit geprägt, offen für ALLE Musikstile
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Mail: wolfgang(at)rocktimes.de

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