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Hydra Heads / Black Streets – CD-/EP-Review

Hydra Heads / Black Streets – CD-/EP-Review

Hydra Heads, ein Dreier aus Neuötting – wo auch immer das ist, klingt jedenfalls bayerisch und so, als läge es neben Altötting – mit seinem neusten Output, der EP "Black Streets", dreht sich im Player. Knackiger Hard Rock dringt aus den Speakern, mal durchzogen von Stoner-Attitüden, leichten Southern Rock-Ansätzen oder gewisse Schwingungen australischen Boogie Rocks – die Vorbilder sind klar. Wie lange die Jungs schon am Start sind, konnte auf die Schnelle nicht so recht festgemacht werden, wobei es aus dem Jahre 2016 einen weiteren Release geben soll, wohl das Debütalbum, das man seinerzeit "Bouncer" nannte.

Wie auch immer, die vorliegende EP knallt mit "Rock’n’Roll Painmachine" direkt von Anfang an mit dem vorgenannten und sehr 'ohrenscheinlichen' Hang zur Stoner-Ecke in die Gehörgänge und stampft sich dort gekonnt fest. Für eine Eigenproduktion gibt es übrigens einen echt guten Sound, da hat der Markt leider schon ganz viele andere Ergüsse erleiden müssen. Quasi nahtlos – und das wäre vielleicht ein Ansatz zu leichter Kritik in puncto Variabilität – geht der Opener in das danach folgende "Dream On" über. Beide Stücke gehen klar auf die Habenseite des Kontos für knackige Riffs aus der Gitarre von Dennis Decker und sehr angenehm ist zu hören, dass der Fronter (und hämmernde Basser), Sebastian Schreiner, auch stimmlich echt nicht an seine Grenzen stößt. Rhythmisch unterstützt werden sie durch die stetig vorantreibende Arbeit des Schlagwerkers, Matthias Neuberger.

Eine qualitative, subjektiv empfundene, Steigerung bekommen wir im Mittelteil der EP, nämlich mit den Titelstück. Da kommt neben den bereits erwähnten Attributen auch noch eine gewisse Eingängigkeit bei der Komposition hinzu. Ebenso knackig stehen die beiden restlichen Tracks im Raum. "Deathriders", mit etwas mehr Druck auf dem Gaspedal, und "Wanted" können sich durchaus sehen lassen und warten zudem noch mit ein paar cleveren Einsprengseln auf, die für etwas Abwechslung sorgen.

Insgesamt wissen die Jungs genau, wie man Mucke macht, die dem Hörer, dem Publikum in die Beine fährt und für strapazierte Nackenmuskeln sorgt. Der Plan sei, so der Waschzettel, diese EP als ersten Teil einer zweiteiligen Veröffentlichung zu sehen. Das Folgewerk soll dann nach eigenen Angaben auch viel reduzierter in der Härte ausfallen. Das wird direkt im nächsten Satz schon wieder revidiert und ich bin der Meinung, die Band muss ihre Versprechen nicht unbedingt einhalten – der Hydra-Härtegrad passt. Danke!


Line-up Hydra Heads:

Sebastian Schreiner (bass, vocals)
Dennis Decker (guitar)
Matthias Neuberger (drums)
Christian Meisl (guitar – #3)

Tracklist "Black Streets":

  1. Rock’n’Roll Painmachine
  2. Dream On
  3. Black Streets
  4. Deathriders
  5. Wanted

Gesamtspielzeit: 17:42, Erscheinungsjahr: 2020

Über den Autor

Jochen von Arnim

Beiträge im Archiv
Genres: Blues, Rock, Heavy Metal

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