«

»

Hellbender / American Nightmare – CD-Review

Hellbender / American Nightmare

Hellbender, ein Vierer aus Sonoma County, nördlich von San Francisco gelegen, bringt mit "American Nightmare" bereits das drittes Album seit der Bandgründung 2012 auf den Markt. Im Frühjahr 2014 erschien das Debütalbum, "Steel, Blood & Bone", das Zweitwerk, "Falling Down" kam im Sommer 2016 heraus. Gitarrist Clee und Bassmann Eric Lee kannten einander schon ihr halbes leben und hatten in diversen anderen Bands gespielt, bevor sie sich zum finalen Schritt in Sachen Hellbender entschieden. Ihr Ziel war es, ihre Band so heavy wie möglich zu machen und dabei Old School-Metal (Maiden, Priest, Sabbath, Metallica) mit einem Schuss New School (was auch immer das ist, sie selber nennen Mastodon, Nirvana, Hatebreed und Lamb Of God in einem Atemzug) zu vermischen.

Legt man die acht Titel umfassende Scheibe nun ein, so kommt erstmal vordergründig saftiger Thrash Metal aus den Speakern. "Left With Nothing" macht den Anfang und bekommt mit Einsetzen der Vocals dann auch den Twist zu einem eher im Nu Metal anzusiedelnden Fokus. Die beiden vorgenannten Jungs geben mit Hilfe ihrer Kollegen, Jason Jacobs an den Drums und Dollar Bill am Mikro, ordentlich Gas und schaffen es sogar den Nu-, Alternative, Whatever Metal mit einigen klassischen Einsprengseln im Sinne von old schooligem Gitarrensolo mit einzuflechten.

Bei "Pure Hate" wird das Tempo ein wenig reduziert, die Härte verliert dadurch jedoch nichts an Intensität – subjektiv der bessere der ersten beiden Tracks. Die Band spielt ganz geschickt mit leichten Tempi-Wechseln und ab und zu dringen kleine Industrial-Fetzen durch. Direkt danach wird wieder geballert und "Born Dead" bekommt eine gewissen Note von Motörhead’scher Attitüde, nicht durchgängig, aber trotzdem gut zu erkennen. In der zweiten Hälfte des Songs variiert erneut das Tempo, zieht an, knüppelt richtig raus und lässt dann erneut nach.

"Rosa", die erste Single-Auskopplung, bietet alles, was man in der Bay Area und sonstwo noch suchen kann. Hohes Tempo, reduzierte Passagen, permanentes Bass-Gedonner, rauen Gesang, fast ein wenig in den Core-Sektor abdriftend, und alles hart, hart und nochmals hart. Hier zumindest ist die Band ganz klar bei ihrer Maxime angekommen – für die Fans entsprechender, na ja, Crossover-Styles kommt das richtig gut – und auch "End Of Days" reiht sich da genau und perfekt ein.

Im selben Stile kommen auch die Tracks auf der zweiten Hälfte der Scheibe rüber, wobei der Titelsong wohl mit zur härteren Sorte zählt, richtig voll auf die Zwölf mit einigen sehr coolen Gitarrenpassagen und fortwährend treibender Rhythmusabteilung. "Winter Bone" ist ein düsterer, fast schon böser Song, der damit subjektiv empfunden hervorsticht. "In Hell" legt den Schlusstein für "American Nightmare" und auch hier kommt deutlich rüber, dass die Jungs ihr Handwerk verstehen, dazu muss man nicht unbedingt ein Fan dieses Genre-Mix-Crossover-Metal-Geballers sein. Der ausgewiesene Fan allerdings wird seine Freude daran haben, sich die Hellbender-Combo mal ausführlich zu Gemüte zu führen. Passt!


Line-up Hellbender:

Dollar Bill (vocals)
Clee (guitars)
Eric Lee (bass, backings)
Jason Jacobs (drums)

Tracklist "American Nightmare":

  1. Left With Nothing
  2. Pure Hate
  3. Born Dead
  4. Rosa
  5. End Of Days
  6. American Nightmare
  7. Winter Bone
  8. In Hell

Gesamtspielzeit: 30:59, Erscheinungsjahr: 2020

Über den Autor

Jochen von Arnim

Beiträge im Archiv
Genres: Blues, Rock, Heavy Metal

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>