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Ray Vaughn / Wounded Bird – CD-Review

2013 sorgte Ray Vaughn, das Gründungsmitglied der Punk-/Art Rock-Band Hostages, mit Way Down Low für ein abwechslungsreiches, gutes Album. Eingespielt mit einigen bemerkenswerten Musikern, ist es drei Jahre später mit "Wounded Bird" nicht anders. Produziert wurde diese auf Rayoso Music erschienen Werk abermals von Michael Rosen und Ray Vaughns ehemaligem Hostages-Wegbegleiter Ed Rawlings, der auf vorliegender Platte auch die elektrische Gitarre klingen lässt.
An ganz verschiedenen Saiteninstrumenten mischt James DePrato, der ansonsten in Diensten von Chuck Prophet steht, mit. Ebenfalls aus der Chuck Prophet-Gemeinschaft kommt der Bassist Kevin T. White und der Schlagzeuger Prairie Prince kann auf The Tubes beziehungsweise Todd Rundgren verweisen.

Die CD war noch nicht ganz im Schacht des Players, da fällt auf, dass nur ein Lied nicht vom Protagonisten im Team mit Ed Rawlings sowie Michael Rosen geschrieben wurde. Bei "True Faith" tauchen die Bandmitglieder der Post Punk/Alternative Dance-Combo New Order auf. Ups, da wird doch direkt dieser Track aufgerufen. "Blue Monday" war der große New Order-Hit, aber "True Faith", als erfolgreiche Single veröffentlicht, findet man ausschließlich auf Compilation-Platte der Band. Nichtsdestotrotz, eine solche Nummer liegt fast für die Ewigkeit im Ohr und bei der Ray Vaughn-Version kann man nur staunen, denn der Künstler aus San Francisco macht eine richtig gute Interpretation aus der Vorlage. Respekt, dieser Track ist sehr gelungen. Man hat den Dancebeat herausdestilliert und das Lied in einen gitarrenorientiert-aufgeheizten Rock-Song mit ordentlichem Bums verwandelt.

"Been Away Too Long" verfügt über punkige Ecken und Kanten. Ray Vaughns Stimme passt perfekt zu solchen Songs. Er kann frech-rau oder auch sehr sanft singen. Dieses Stück ist herrlicher Rock mit einer E-Gitarre, die durchweg für gute Laune sorgt. Klasse!
Mit welchem Kontrast wir es bei "Wounded Bird" zu tun haben, zeigt "Change In Latitude". Gemeinsam mit dezent arrangierten Keyboards verbreitet die akustische Gitarre nachdenkliche Stimmung. Siehe da, Ray Vaughn badet seine Stimmbänder bei dieser dynamischen Ballade mit herrlicher Slide-Gitarre versehen, in deinem randvollen mit Sehnsucht gefüllten Teller. Die fuzzige E-Gitarre sortiert die sich entfernenden Gedanken des Hörers wieder im Hier und Jetzt.

"Human Calculator" eröffnet den Song-Reigen aus Alternative Music/Roots Rock. Herrlich, wie sich aus dem rockenden Beat vergangener Zeiten ein toller Refrain entwickelt. Diese Nummer macht der eigenen Vergangenheit des Protagonisten alle Ehre und man kann sich darüber freuen, wie energisch dieses Lied letztendlich auch noch zupackt. Klasse!
Die zweite Buchstütze des Albums ist schon wieder etwas anderes. "It Happened On Willow Street" ist einzig und alleine Sache von Ray Vaughn. Er singt nur zur Begleitung seiner akustischen Gitarre und setzt mit dem Rausschmeißer der Platte ein bemerkenswertes Ausrufezeichen. Auf eine einfache Formel gebracht, zeigen das erste und abschließende Stück die zwei Seiten eines Ray Vaughn. Dazwischen erleben wir so manche höchst interessante Dinge und "Wounded Bird" ist um einige Punkte besser als der Debüt-Vorgänger "Way Down Low". "Song For You" oder das großformatige "Rain" sind nur weitere Highlights.


Line-up Ray Vaughn:

Ray Vaughn (vocals, guitar)
Ed Rawlings (electric guitar)
James DePrato (guitars, mandolin)
Kevin T White (bass)
Prairie Prince (drums)
Phil Bennett (Hammond B3 – #1)

Tracklist "Wounded Bird":

  1. Human Calculator
  2. Wounded Bird
  3. True Faith
  4. Change In Latitude
  5. Song For You
  6. Been Away Too Long
  7. Rain
  8. It Happened On Willow Street

Gesamtspielzeit: 32:29, Erscheinungsjahr: 2016

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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