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The Livesays / The Rhythm Of Love And Dysfunction – CD-Review

The Livesays / The Rhythm Of Love And Dysfunction

Hold On… Life Is Calling, so hieß es 2016 mit der aus Florida stammenden Band The Livesays und deren Leader, Billy Livesay. Ich betone noch einmal, dass der Name so ausgesprochen werden soll: »pronounced the le-vah-sees«.

Livesay war einst Mitglied in der Band des Saxofonisten Clarence Clemons, den man wiederum von der E-Street Band um Bruce Springsteen kennt. Weitere erfahrene Musiker bilden den Kern von The Livesays.

Wie bereits auf dem Vorgänger, stellt die Band Musik vor, die durch ihre lockere, unbeschwerte und dichte Atmosphäre besticht. Der größte Anteil wurde bereits im Jahr 2018 eingespielt, wurde dann jedoch unterbrochen durch den jähen Tod des Schlagzeugers und Mitbegründers Eddie Zyne, der allerdings, wohl auch ihm zu Ehren (das Album ist ihm gewidmet), noch auf vielen Songs zu hören ist.

Oftmals kann man einen Brückenschlag vollziehen, und zwar über Clemons zu Springsteen, denn einige Songs erinnern recht stark an dessen Musik hinsichtlich des Aufbaus und der Stimmung. Aber auch kann man assoziativ Little Steven & The Disciples Of Soul oder Southside Johnny & The Asbury Jukes heranziehen. Das heißt, insbesondere hinsichtlich der oft hitzigen und mitunter hetzenden Atmosphäre vieler Songs der Genannten. Und so wird dann ein hohes Maß an Lebendigkeit ausgeschüttet, oft wird man förmlich mitgerissen von dieser positiven Gelassenheit der Stücke.

Dieses trifft auf die meisten Titel zu, "When I Dream", "Better Than He Ever Was" sind wohl gute Beispiele dafür. Aber daneben hat sich auch eine eigenständige Ausrichtung entwickelt, wie das druckvolle "Let It Flow", das elegante und entspannte "That’s The Trouble With Love" oder das besonders harmonisch rockende "Book Of Rules". Dieser Song besitzt für mich absoluten Hit-Charakter und wäre aus meiner Sicht prädestiniert für eine Single-Auskopplung!

Zwei Coverversionen stellen sich zur Diskussion, einmal ist das "Heart Of The Matter" von Don Henley / Mike Campbell und J.D. Souther und dann "Woodstock" von Joni Mitchell. Während das erste relativ nah am Original spielt, ist es mit "Woodstock" gelungen, eine ganz eigene Version einzubringen, die sich relativ weit vom Original entfernt – sehr lässig aus dem Ärmel geschüttelt – dem Bandsound einfügt.
Und so halten sich Elemente des AOR, des Heartland Rocks und coole R&B-Anteile die Waage und bringen hiermit eine entspannte Musik zu Gehör, schnörkel- und tadellos, mit hörbarer Leidenschaft und Herzblut.


Line-up The Livesays:

Billy Livesay (guitars, lead vocals)
Victor 'Cuqui' Berrios (organ, piano, vocals)
Jorge Laplume (bass)
Howard Goldberg (drums)
Tim Murphy (piano, vocals)
Eddie Zyne (drums – #4, 6-9, 11, 12)
Henry Reisco (drums – #3)

Tracklist "The Rhythm Of Love And Dysfunction":

  1. There’s Something Coming Now
  2. When I Dream
  3. Another Mile
  4. Let It Flow
  5. Woodstock
  6. The Rhythm of Love
  7. Better Than He Ever Was
  8. How Can I Be?
  9. That’s The Trouble with Love
  10. Heart Of The Matter
  11. Better Than You
  12. Book Of Rules
  13. Can I Have (What You Have)?

Gesamtspielzeit: 56:16, Erscheinungsjahr: 2020

Über den Autor

Wolfgang Giese

Hauptgenres: Jazz, Blues, Country
Über mich: Althippie, vom Zahn der Zeit geprägt, offen für ALLE Musikstile
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Mail: wolfgang(at)rocktimes.de

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