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The Move / Looking On – LP-Review

1970 erschien das dritte Album von The Move mit dem Titel "Looking On". Von den Gründern der Band, die 1965 das Licht der Welt erblickte, waren nur noch Roy Wood und Bev Bevan übrig. Als Ersatz konnten Rick Price und Jeff Lynne, der mit ELO später eine Weltkarriere hinlegen konnte, gewonnen werden. Auch Roy Wood war bis zur ersten LP von ELO mit dabei, stieg dann aber wegen Meinungsverschiedenheiten bei der musikalischen Ausrichtung der Band aus und widmete sich seiner Neugründung Wizzard.

Die Platte klingt trotz des Alters recht ordentlich. Die 46 Jahre alten Aufnahmen haben die Tontechniker von Music on Vinyl sehr gut remastert. Das 180 Gramm schwere Vinyl kommt in einem einfachen Pappschuber mit einer gefütterten Innenhülle daher, womit die Scheibe schon mal ordentlich geschützt ist.

Die Songs haben meist Überlänge und können sich dadurch sehr gut entfalten. Allerdings sollte man sich die Stücke schon öfter anhören, um immer wieder Neues entdecken zu können. Das ist keine Musik zum Hören, sondern zum Zuhören. Nebenbei bekommt man da nur schwer Zugang zu den Kompositionen. Aber es lohnt sich! Bei einigen Liedern hört man dann schon mal Anleihen an das frühe Electric Light Orchestra. Besonders bei "What?" aus der Feder von Jeff Lynne und "When Alice Comes Back To The Farm" von Roy Wood lassen sich Parallelen erkennen. Es ist schon ein luxuriöser Zustand, wenn man zwei so gute Sänger wie Lynne und Wood in einer Band zur Verfügung hat. Beide wissen bei Ihren Einsätzen zu überzeugen.

Etwas verrückter geht es dann mit der zweiten Seite der LP weiter. "Open Up Said The World At The Door", in dem es ein abgedrehtes Schlagzeugsolo zu hören gibt, ist schon ziemlich psychedelisch. "Brontosaurus" gehört dann wieder zu den etwas eingängigeren Kompositionen. Sehr schön sind die wilden Einlagen von Lynnes Piano. Der längste Track auf diesem Album ist gleichzeitig auch der Rausschmeißer und mein Lieblingsstück auf diesem Longplayer. "Feel Too Good" ist sehr abwechslungsreich und glänzt mit vielen Feinheiten, die man entdecken kann, wenn man sich auf die Nummer einlässt.

Fazit: Ein Album, das mit jedem Durchlauf besser wird. Ich empfehle trotzdem vor dem Kauf mal reinzuhören. Man muss diese Art von Musik schon mögen, mir gefällt es auf jeden Fall!


Line-up The Move:

Roy Wood (vocals, oboe, sitar, slide guitar, cello, guitar, bass, all saxes)
Jeff Lynne (vocals, piano, guitar, percussion, drums on Feel To Good)
Bev Bevan (drums, percussion)
Rick Price (bass)

Tracklist "Looking On":

Side 1:
Looking On (7:48)
Turkish Tram Conductor Blues (4:38)
What? (6:42)
When Alice Comes Back To The Farm (3:40)
Side 2:
Open Up Said The World At The Door (7:10)
Brontosaurus (4:25)
Feel Too Good (9:30)

Gesamtspielzeit: 22:48 (Side 1), 21:05 (Side 2), Erscheinungsjahr: 2016 (1970)

Über den Autor

Michael 'Mike' Schröder

Hauptgenres: Rockmusik in all seinen Farben
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