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Steve Perry / Traces, Alternative Versions & Sketches – CD-Review

Steve Perry / Traces, Alternative Versions & Sketches

Steve Perry dürfte bekannt sein. Der 1949 in Kalifornien geborene Sänger prägte mit seiner Stimme zeitweise den Sound der Band Journey, erstmals 1978 mit dem Album Infinity. Nach einem ersten Soloalbum aus 1984 folgten zwei weitere, zuletzt 2018 mit "Traces".

Und nun folgt "Traces, Alternative Versions & Sketches", wobei er sich erneut des Albums "Traces" annahm und sieben von acht Songs auf ihren Kern reduzierte. So haben diese Titel mit der neuen Ausstattung eine andere Atmosphäre entwickelt. Dadurch, dass die wuchtigen Elemente ausgeklammert wurden und die akustischen Elemente in den Vordergrund gestellt wurden, bringt dieses auch des Sängers Stimme mehr in den Vordergrund.

Nun, bei "Most Of All" kommt das allerdings noch nicht dermaßen zum Ausdruck. Der Song ist lediglich neu als Radio Mix, besitzt noch immer diesen lasziven Groove mit der wirklich sehr emotional ausdrucksstarken Stimme des Protagonisten. Mit "No Erasin'" wird es dann doch 'acoustic'. Und es bekommt dem Song sehr gut, Perry holt alles aus seiner Stimme heraus und singt voller Inbrunst, begleitet von reduziertem Instrumentarium. Die ohnehin schon bewegende Ballade "I Need You" mit der total rauchigen Stimme, fast schon an Rod Stewart erinnernd, wird in der 'abgespeckten' Version noch ein wenig intimer und bewegender.

Genauso geht es mit den übrigen Tracks von "Traces". "Most Of All", der Eingangstitel, ist noch einmal vertreten, nun ’stripped', und reiht sich jetzt ein in die wirklich schönen und ruhigen Akustik-Versionen. "We’re Still Here" und "You Belong To Me" können zudem mit einen üppigen Streicher- und Bläser-Arrangement aufwarten. Die daraus entstandene Dramatik geht wirklich zu Herzen und unterstreicht den tief emotionalen Anstrich beider Nummerns auf Feinste.

Seit Journeys "Infinity" hat sich Perrys Stimme verändert, sie ist noch ausdrucks- und gleichsam eindrucksvoller geworden, ein wenig Altersreife, ein stärker raues Element im Ausdruck und sehr überzeugend im Gefühl. Ja, diese Platte ist ein Glücksgriff, sie verbreitet eine bewegende Atmosphäre, die nahe geht und sich tief in die Seele bohren kann.
Und ich denke, dass Perry gern eine neue Platte herausbringen könnte, die nur aus reduzierten Fassungen neuer Songs bestehen sollte. Denn es passt perfekt zu seiner Stimme, es muss kein Arena Rock sein, um sie strahlen zu lassen.


Line-up Steve Perry:

Steve Perry (vocals, strings, programming, background vocals, bass – #2, 4, 8, orchestra & The Steve Perry Philharmonic – #4, orchestrations – #6,7)
Vinne Colaiuta (drums – #1)
Nathan East (bass – #1)
Thom Flowers (guitars – #1,2,4,5,6,8)
Randy Goodrum (piano – #1,5)
Dallas Kruse (piano – #1,5, harpsichord – #2, Hammond organ -#3,4)
Steve Richards (cello – #1,5)
Roger Manning (synths – #1, organ – #5)
Tommy King (piano – #2,7)
Devin Hoffman (bass – #2,4,8)
Waddy Wachtel (guitar – #3,6)
Pino Palladino (bass – #3)
Dan Wilson (guitars – #4)
Booker T. Jones (Hammond organ – #4)
David Campbell (orchestrations – #6,7, strings/horns conductor – #6,7)

Tracklist "Traces, Alternative Versions & Sketches":

  1. Most Of All (Radio Mix)
  2. No Erasin' (Acoustic)
  3. I Need You (Acoustic)
  4. No More Cryin' (Acoustic)
  5. Most Of All (Stripped)
  6. We’re Still Here (Acoustic)
  7. You Belong To Me (Stripped)
  8. Sun Shines Gray (Acoustic)

Gesamtspielzeit: 32:13, Erscheinungsjahr: 2020

Über den Autor

Wolfgang Giese

Hauptgenres: Jazz, Blues, Country
Über mich: Althippie, vom Zahn der Zeit geprägt, offen für ALLE Musikstile
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Mail: wolfgang(at)rocktimes.de

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