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Roger C. Wade & Marion Wade/Cookin' At Home – CD-Review

Schon oft waren Roger C. Wade und seine Frau Marion gemeinsam auf Alben zu hören.
Ende Mai 2020 stand das faszinierende Doppelalbum Lockdown Sessions in den Regalen und nun gibt es mit "Cookin' At Home" einen »[…] rare mix of Blues, R’n’B and Swing featuring renowned musicians from the UK, Spain, Belgium and Italy, "Cookin' At Home" finally allows the husband-and-wife duo to record some ne wand long-planned material with friends from around Europe. […]«
Im Zusammenhang mit dem Albumtitel und der Platteneröffnung "Something Don’t Smell Right" scheint da bei dem Kochen etwas verbrannt zu sein.

Ganz abgesehen davon ist der Opener schon ein Fingerzeig in Richtung klasse Platte. Bemerkenswert, wie entspannt, aber dann doch dynamisch, dieser Track in die Ohren geht. Toll, wie sich Marion Wade mit der Wurlitzer-Orgel in Position bringt. Schon die erste Nummer ist ein Hinhörer.
Oh, wie schön. Roger C. Wade singt nicht nur überzeugend zum Blues. In "Playing With Fire" bringt er die chromatische Harp zum Swingen und seine Frau zeigt uns, wie das passende Piano-Solo den Song-Sound erweitert. In den Gesamtzusammenhang passt perfekt Balta Bordoys Gitarren-Solo. Wie beim Opener mag man das abschließende Fade-Out.

Die besondere Würzung für das Instrumental "Habanero Hop" streut Tommy Schneller in den Track-Topf und Shakedown Tim begeistert durch einen klasse Sechssaiter-Allleingang. Micha Maass trommelt den perfekt ausgelegten Rhythmus dazu. Highlight!
Micha Maass wechselt für "Cajun Fish Tacos" zu einem ganz besonderen Rhythmusinstrument, dem Waschbrett. Hier hüpfen die Marion Wade-Piano-Läufe vor Freude und abermals ohne Text ist auch dieses Stück sehr aussagekräftig. Super!
Tommy Schneller zum Zweiten. In "You’re Outta Sight" ist die Atmosphäre herrlich Old School. Allerdings wirkt dieses Lied richtig frisch. Von Staub keine Spur. Wunderbar!

Vor "How Long", einem unter die Haut gehenden Blues-Schleicher, zieht man den Hut.
Auch diese Nummer ist eine Liebeserklärung an den Blues. Andre Werkmeister (B.B. And The Blues Shacks) hat die Jazzbesen aktiviert und erzeugt so eine passende Stimmung zum Stück. Auf Balta Bordoy fällt der Löwenanteil der Gitarren-Einsätze. Shakedown Tim hatten wir schon und ganz zum Schluss hören wir Michael van Merwyk. "Fly Away", einer der wenigen Coversongs,  ist dann etwas ganz Exquisites. Exzeptionelle Sentimentalität ist angesagt. Diese Slide-/Harp-Predigt könnte ewig andauern. Hammer Highlight!

Apropos Coversongs … Veronica Sbergia singt "Ain’t Nobody’s Business". Einfach hinreißend, diese Interpretation. Mehr muss hier an Worten nicht verloren werden.
Es hat den Anschein, als sei "Women Be Wise", eine weitere Fremdkomposition, eine Kooperation zwischen der ganz stark aufspielenden Marion Wade und einer hervorragend singenden Veronica Sbergia. Gehen wir das Line-up durch, ist Max De Bernardi, der mit Veronica Sbergia das Duo Max & Veronica bildet, an der akustischen Gitarren mit dabei. Super Song!

Alleine von den bis hierher vorgestellten Liedern wird klar, dass Roger C. Wade, Marion Wade und alle anderen Musiker, die sich bei "Cookin' At Home" fantasievoll und kompetent eingebracht haben, ein Album-Highlight auf den Markt gebracht haben.

So viel Feingefühl, so viel Höhepunkte, so viel hochklassig-gute Laune.
Da passte es, wenn als Fazit die letzten drei Zeilen des Digipak-Textes zitiert werden: »[…] It may have taken us nearly 30 years, but weh ad a lot of fun cooking up these tracks with our friends. Serve hot with a glass of red wine and tuck in straight away! […]«

Blues und Anverwandtes auf durchgehend hohem Niveau.
Diese Scheibe ist ein Tipp.
Eine Vinyl-Ausgabe wird für »[…] late in April […]« angekündigt.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Roger C. Wade & Marion Wade:

Roger C. Wade (vocals, harmonica)
Marion Wade (piano, Wurlitzer – #1)
Jack O Roonie (double bass, electric bass)
Balta Bordoy (guitar – #1,2,4,6,7,9-11,13)
Veronica Sbergia (vocals – #7,12)
Alex Lex (drums – #1,2,8)
Max De Bernardi (guitar – #12)
Shakedown Tim (guitar – #3,8)
Micha Maass (drums – #3,6,9,10, washboard – #5)
Andre Werkmeister (drums – #4,5,11)
Tommy Schneller (saxophones – #3,10)
Michael van Merwyk (guitar – #15)

Tracklist "Cookin' At Home":

  1. Something Don’t Smell Right (2:54)
  2. Playing With Fire (3:33)
  3. Habanero Hop (3:04)
  4. How Long (3:29)
  5. Cajun Fish Tacos (2:13)
  6. Let Me Stay (4:05)
  7. Ain’t Nobody’s Business (3:58)
  8. I’ve Been Framed (2:22)
  9. Here Today, Gone Tomorrow (2:26)
  10. You’re Outta Sight (2:59)
  11. Patatas Bravas (2:52)
  12. Women Be Wise (4:17)
  13. And I Drank (3:19)
  14. Take It Easy, Baby (5:29)
  15. Fly Away (4:35)

Gesamtspielzeit: 51:41, Erscheinungsjahr: 2021

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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