Link Protrudi And The Jaymen / The Best Of Link Protrudi And The Jaymen – CD-Review

Go Down Records schreibt zu dieser Wiederveröffentlichung:
»[…] Link Protrudi is no other than Rudy Protrudi, the singer and the guitarist of the legendary band The Fuzztones, possibly the most important and influential garage band in the history of rock music. […]«

Worum geht es bei diesem Album:
»[…] The Best Of Link Protrudi And The Jaymen is a treat containing remastered tracks, some unpublished, in order for us to rejoyce again in the best original and cover songs by this awesome band. […]«
Zum Format der Veröffentlichung heißt es:
»[…] Limited Edition Compact Disc. Comes with a 20 pages booklet. Contains remastered and unreleased songs! […]«
Die Songs stehen im Zeichen einer »[…] homage to surf music, Link Wray and early rock’n’roll. […]«

"The Best Of Link Protrudi And The Jaymen" ist ein komplett instrumentales Album.
Man wird der Combo nachsehen, dass es bei "Chaquita" zu einigen wenigen Wort-Äußerungen beziehungsweise Lachern kommt. Dafür ist diese herrlich flotte Nummer von künstlichen Saxofon-Sounds gefüllt. Die hört man auch im The Dave Clark Five-Original, aber dennoch strotzt die Link Protrudi And The Jaymen-Version vor Eigenständigkeit. "No Stopping" rundet das Coversong-Angebot von The Dave Clark Five ab. Hammer, hier spielt der Frontmann Rudy 'Link' Protrudi mit einer messerscharf gespitzten Gitarre. Highlight!

Fast alle Leute wissen, dass "Summertime" von George Gershwin ein Lied mit Text ist. Auf der vorliegenden Platte eben nicht. In gelassen-balladesker Atmosphäre gleitet die Link Protrudi-Ausgabe dahin. Ja, da geht am Horizont die Sonne auf. Abermals ist der Sechssaiter-Klang scharf ausgelegt. Gleich noch einmal! Klasse!
Wenn Link Wray schon Erwähnung findet, dann muss natürlich auch ein Track von ihm gespielt werden. Bei "Ace Of Spades" handelt es sich um eine Live-Aufnahme mit gutem Sound. Man muss nicht viele Songs hören, um festzustellen, dass Link Protrudi sozusagen in den scharfen Gitarren-Sound verliebt ist. Mit Abwechslung bringt er Schärfe ins Spiel.
Hat man sich im Genre vergriffen, oder was hat ein Jazz-Standard wie "Harlem Nocturne" auf einer Rock’n’Roll/Surf-Scheibe zu suchen? Der Versuch ist gelungen, auch wenn es hier nichts mit Jazz zu tun hat.

Link Protrudi und seine beiden Mannen können auch Musik mit einem Flair von Italo-Western kompetent an den Hörer bringen.

"Naked Crisco Twister Sister" sowie "Money" sind zwei Live-Nummern, die belegen, was auf der Bühne abgeht und beim Publikum Stimmung erzeugt.
Richtig was für die Tanzfläche ist das groovige "Last Call" und wenn der "Night Train" in den Bahnhof einfährt, dann darf der entspannte Rock’n’Roll durchaus auch mit Blues gefüllt sein. Schönes Lied!
Wenn man meint, bei insgesamt sechsundzwanzig Tracks käme Langeweile auf, dann sollte sich der Hörer einfach "Beyond The Veil" anhören und schon wird einem bewusst, wie ausgefeilt die Musik von Link Protrudi And The Jaymen ist, wenn es orientalisch wird. "Sultan’s Desire" und "Diddley Dharma" machen Laune. Highlight!
Die letzten Tracks der Scheibe stammen vom Album "Seduction" aus dem Jahr 1994 und da ist musikalisch der ferne Osten angesagt.
So steht das Ende der Platte quasi in erheblichem Kontrast zu den ersten Nummern.

Diese Wiederveröffentlichung lohnt sich.
Wer "The Best Of Link Protrudi And The Jaymen" noch nicht besitzt, sollte sich um diese besondere Ausgabe kümmern.
Musik, die ansteckt und Spaß macht.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.

Line-up Link Protrudi And The Jaymen:

Rudi 'Link' Protrudi (guitar)
'Mad' Mike Czekaj (drums)
Michael Jay (bass)

Tracklist "The Best Of Link Protrudi And The Jaymen":

1. Avalance (1:57)
2. Backfire (1:51)
3. Chicken Choke (2:08)
4. The Stroll (2:46)
5. No Stopping (1:46)
6. Orbit (2:33)
7. Badacious (2:49)
8. Psyclone (3:11)
9. Bandito (2:09)
10. Chaquita (2:42)
11. Pitstop (2:11)
12. Ace Of Spades (2:54)
13. Naked Crisco Twisted Sister (2:12)
14. Money (2:16)
15. Last Call (3:03)
16. Harlem Nocturne (2:36)
17. Night Train (3:02)
18. Jaywalk (2:21)
19. Summertime (2:33)
20. Surfin' The Nile (3:33)
21. Beyond The Veil (2:42)
22. Sultan’s Desire (3:47)
23. Diddley Dharma (3:02)
24. Midnight Mirage (2:27)
25. Serpentine (3:47)
26. House Of Fahaher (2:45)

Gesamtspielzeit: 69:38, Erscheinungsjahr: 2021 (2010)