Bei der Kölner Band Black Sheriff heißt es im Jahr 2021 "Time To Burn".
Die dreckigen dreizehn Songs kann man sich als LP oder Download ins Haus holen.
Lohnt sich die finanzielle Investition bei etwas über neununddreißig Minuten Gesamtspielzeit?
Aufhören lässt die Gästeliste mit Ex-Manowar-Mann Ross Friedmann (auch Ross The Boss) sowie Lisa Kekaula von The Bellrays.
Ross Friedmann mischt bei "Dance Dance Dance" sowie "Killslayer Bob" mit.
Lisa Kekaula singt in "One You Love".
Mit "Diane" befindet sich ein Hüsker Dü-Lied in der "Time To Burn"-Tracklist.
Im Pressetext zu "Time To Burn" heißt es:
»[…] Mit dreizehn lupenreinen Hard Rock Nummern ist diese Platte der perfekte Soundtrack für ein wildes Party-Wochende. […]«
Das Album »[…] sollte unbedingt laut gespielt werden! […]«
Okay, dann los …
Hart rockt der Black Sheriff-Rock’n’Roll und Hard Rock schon im ersten Track "No No No".
Neben einer überwältigenden Stimmung, die die Jungs verbreiten, mag man den Chorgesang, die höllisch riffenden Gitarren im krachenden Modus mit gleich zwei Soli sowie Twin-Sound und eine Rhythmusabteilung, die für mächtig treibenden Beat sorgen. Im Gegensatz zum Songtitel möchte man nach dieser Nummer ein 'yeah' raushauen. Klasse Album-Eröffnung.
Kürzer fällt "Love Exorcist" aus.
Allerdings ist auch dieses Stück extrem hochoktanig. Riffend wechseln die E-Gitarren zur Stakkato-Marschroute und Bassist Hasan Onay sowie Lukas Strunck (Schlagzeug) dürften sich die ersten Schweißtropfen von der Stirn wischen. Toller Track!
Was hat Black Sheriff bloß dazu getrieben, einen Hüsker Dü-Song an Land zu ziehen?
Die richtungsweisende amerikanische Band stand für eine ganz andere Art von Musik, als Black Sheriff sie an die Musikgemeinschaft bringt.
Als Fan von Bob Mould und Hüsker Dü gehen bei der Black Sheriff-Lesung beide Daumen nach oben. Unbedingt erwähnt werden muss Hasan Onays besonderer Bass-Einsatz in diesem Lied.
Kommen wir zu den Songs mit Ross Friedmann.
Zum ersten Mal begegnen wir dem Gitarren-Freak in "Dance Dance Dance". Das Fass der Energie ist noch lange nicht leer. Abermals ist man verdammt flott unterwegs und man weiß bei aller Eingängigkeit gar nicht, wohin man zuerst hören soll. Black Sheriff plus Gast bieten uns ein wahres Gitarren-Festival der extrovertierten Art an. Hammer!
"Killslayer Bob" ist dann der zweite und letzte Ross Friedmann-Einsatz.
Immer noch lässt man die rockenden Zügel locker pendeln. Bei aller Hochgeschwindigkeit kennt sich Black Sheriff bezüglich einer Vielschichtigkeit und Abwechslung bestens aus. Diese Nummer ist ebenfalls ein Treffer.
The Bellrays' Lisa Kekaula wirkt bei "One You Love" mit. Da hat man die richtige Wahl getroffen. Die Sängerin passt in diesem etwas retro gerichteten Song perfekt. Klasse Wah Wah-Gitarre!
Twin-Gitarren und Wah Wah-Pedal hatten wir ja schon.
Mit eingangs künstlich klingenden Rhythmen haut man in "Generator" einen Bottleneck-Sound raus. Klasse! Da darf sich auch der Blues Rock-Fan der verschärften Gangart freuen. Kommt richtig gut, dieses "Generator" mit seinem ansteckenden Groove.
Einen Song-Ausreißer hat Black Sheriff dann doch noch im Köcher.
Schauen wir auf das Cover. Da liegt der Cowboy relaxt rum und uns gefällt der instrumentale Ausflug mit einem herrlichen Fingerpicking-Style auf der akustischen Gitarre sowie leichtem Country-Flair besonders gut. Unverhofft ist auch dieses Stück ein Highlight.
Party hatten wir schon ausgiebig.
Neben entsprechender Stimmung im Hintergrund ist "Drinkin Out Loud" mit seinem Punk-Einschlag die beste Einladung zu einer heftigen Feier und die endet hier mit einem genüsslichen Rülpser aus der Tiefe der Seele. Mitbrüllen ist erlaubt.
Da hat man sich von diesem "Drinkin Out Loud"-Budenzauber noch nicht ganz erholt, soll man gleich danach der Aufforderung "Get Drunk Tonight" folgen. Überforderung? Musikalische auf keinen Fall.
Black Sheriff spielt einen schwindelig.
Ohne Durchhänger macht dieses Album einfach Spaß.
"Time To Burn" ist ein heißes Hard Rock-/Rock’n’Roll-Eisen.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.
Line-up Black Sheriff:
Glen Clarke (vocals, guitar)
Robin Schäfer (guitar)
Hasan Onay (bass)
Lukas Strunck (drums)
With:
Ross 'Ross The Boss' Friedmann (guitar – #5,11)
Lisa Kekaula (vocals – #10)
Tracklist "Time To Burn":
- No No No (2:19)
- Love Exorcist (1:47)
- Diane (4:39)
- Supersonic (3:21)
- Dance Dance Dance (2:56)
- Generator (2:26)
- Gismo (1:24)
- Drinkin Out Loud (3:18)
- Get Drunk Tonight (3:21)
- One You Love (2:58)
- Killslayer Bob (3:11)
- Happy Camper (2:35)
- Black Angel (4:40)
Gesamtspielzeit: 39:18, Erscheinungsjahr: 2021
Neueste Kommentare