![Thor / Alliance](https://www.rocktimes.info/wp-content/uploads/2021/08/thor-alliance.jpg)
Der schwer bepackte Muskelmensch und schwer arbeitende Musiker hat es mal wieder getan: Ein neues Album steht vor der Tür. Dieses Mal passt der Titel wie sonst kein zweiter, denn Thor hat für die Produktion neben seiner Stammband eine Ansammlung wahrlich bekannter Kollegen zusammengerufen, um die vorliegende Allianz zu erschaffen. Satte 17 Tracks kann der Freund des Muskelrock nach dem Erwerb der Scheibe sein Eigen nennen und um ein Urteil mal vorwegzunehmen, es lohnt sich durchaus, wenn man mit der Thor-haften Art, Musik zu machen, zurechtkommt.
Die meisten der unten genannten Gäste verdingten sich als Co-Sänger, aber auch instrumental geht bei den separat aufgeführten Musikern richtig gut was ab. Fast alles spielt sich in gewohnter Manier im mittleren bis schnellen Tempo ab und so sehr manch ein Titel auch vor Plattitüden trotzt, der Inhalt der Songs stimmt schon. Da macht der Einstieg in die Scheibe, "We Need Musclerock", auch überhaupt keine Ausnahme. Kann es in Verbindung mit Jon Mikl Thor überhaupt einen passenderen Titel geben? Ich glaube kaum. Es werden auf gute und unterhaltsame Art Klischees bedient und das wird – ehrlich gesagt – sowohl erwartet als auch für gut befunden.
Wir finden einen Mix aus klassischem Heavy Metal und einigen Entlehnungen aus der Thrash-Ecke, gemischt mit – logischerweise – etwas epischem, manchmal symphonischem Power Metal. Dazwischen wechselt "Alliance" dann immer wieder mal in die Siebziger, vielleicht so in die Aerosmith–Alice Cooper-Ecke. Die aus früheren Releases bewährte Band – kampferprobt und gut bei Instrument und Laune – bietet einmal mehr alles, was man üblicherweise als songdienlich klassifizieren müsste. Starkes Riffing, meist gute Soli und einen durchweg nach vorne orientierten Charakter. In Kombination mit einigen der Gäste haben wir allerdings auch ein paar Tracks, wie "The Ultimate Alliance" (schon wieder ein voller Pathos strotzender Titel, aber was soll es…), mit W.A.S.P.s Chris Holmes und Ross 'The Boss' Friedman von Manowar, die mich etwas ratlos zurücklassen. Es kracht zwar wirklich, aber wirkt ein wenig durcheinander. Gastsängerin Nina Osegueda singt Thor in Grund und Boden, ebenso wie Fang Von Wrathenstein, was nicht so richtig schwer ist, und Holmes und Friedman knallen irgendwie auch aneinander.
Also, man muss das mögen, man muss in Kauf nehmen, dass Jon Mikl Thor nun mal kein Freddy Mercury ist und auch niemals war. Insofern stimmt das alles, er bleibt seiner ihm eigenen Art der Lautmalerei [sic!] seit vielen Jahren treu, so dass man ihm nicht vorwerfen kann, er habe altersbedingt nachgelassen. Dem Thor-Neuling rollt es wahrscheinlich beim Hören dieser Scheibe alles auf, aber man sollte verstehen, dass es auf diese eigene Art einfach kultig ist. Ich würde mir jederzeit wieder mal eine Show mit ihm angucken und bin auch diesem Album hier überhaupt nicht böse.
Line-up Thor:
Jon Mikl Thor (vocals)
John Leibel /lead guitar)
Matt Hamilton (guitar)
Ted Jedlicki (bass)
Tom Croxton (drums)
Special Guests:
Chris Holmes (guitar)
Ross 'The Boss' Friedman (guitar)
Nina Osegueda (vocals)
Fang Von Wrathenstein (vocals)
Tracklist "Alliance":
- We Need Musclerock (feat. John Gallagher/Raven)
- Niflhelm (Realm Of The Dead) (feat. Björn Strid/Soilwork)
- The Ultimate Alliance (feat Chris Holmes/W.A.S.P., Ross Friedman/Manowar, Nina Osegueda/A Sound Of Thunder, Fang Von Wrathenstein/Lords Of The Trident)
- Ode To Odin (feat. Dan Cleary/Striker)
- We Will Fight Forever (feat. Neil Turbin/Anthrax)
- Because We Are Strong
- Rock Around The World (feat. Danko Jones)
- Queen Of The Spiders (feat. Frank Soda/The Imps)
- Power Hungry
- Bounty Hunter (feat. Frank Meyer/Streetwalki' Cheetahs, Dennis Post/Warrior Soul)
- Battlements (feat. Trevor William Church/Haunt)
- Thor vs. The Juggernaut (War Of The Gods) (feat. Sean Peck/Death Dealer)
- Generation Now (feat. Joey Killingsworth)
- After The Laughter (feat. Martin Gummesson/Thundermaker)
- Good Stuff (feat. Al Harlow/Prism)
- Congregate (feat. Joey Roads, Sheldon Byer/Roadrash)
- We Will Fight Forever (reprise)
Gesamtspielzeit: 67:19, Erscheinungsjahr: 2012
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