Dan Baune, bekannt als Sessionmusiker bei verschiedensten Bands und Saitenhexer der britischen Monument, hat das stille Jahr genutzt um nach Deutschland zurückzukehren und mit seinem langjährigen Freund, dem Powerhouse-Schlagzeuger Sebastian Weiss das Soloprojekt Dan Baune’s Lost Sanctuary zu starten. Ich kann schon vorab sagen: schlauer und besser hätte er diese Zeit nicht verbringen können.
Meine allerersten Eindrücke, als ich die Scheibe noch nicht angehört, jedoch visuell betrachtet habe, waren gemischt. Das bunte, aber eindeutig apokalyptische Coverartwork hat mich gleich neugierig gemacht, es spiegelt sogar sehr gut wider, was man von dem Album erwarten kann: Bunt im Sinne der richtig umfangreichen Genrebandbreite und apokalyptisch-düster, was die Texte betrifft.
Die große Anzahl der Gastmusiker (auch wenn es um bekannte und erkannte Namen geht) wirkt auf mich immer leicht erschreckend, denn die Chancen, ob die Vielfalt der Musik schadet oder sie auf höheres Niveau setzt, sind gleich. In diesem Fall gilt absolut letzteres, die verschiedenen Gesangstile unterstützen perfekt die auf der Platte auftauchenden Genres, angefangen mit Trash über Power und Black bis zum klassischen Heavy Metal. Die ersten beiden Songtitel klingen zwar bekannt, zum Glück geht es aber nicht um recycelte Stücke, sondern um neue, originelle und sogar sehr starke Nummer. Das ist übrigens für das ganze Werk charakteristisch: Originalität, durchdachtes Konzept, solide Komposition, meisterhafte Instrument-Bedienung – die Stimmbänder mitgezählt – und all das in eine wirklich fette Produktion gerahmt.
Leute, die den guten Oldschool Metal der neunziger mögen, sich vor den unterschiedlichen Sub-Genres nicht verschließen und sich für die immer wieder erfrischend ertönenden akustischen Gitarrenklänge begeistern, bekommen das Album von mir herzlichst empfohlen.
Hoffentlich hat das Duo noch ganz viele Ideen, weil nach einem so beachtenswerten Erstling ist der Musikliebhaber auf die Fortsetzung gespannt.
Line-up Dan Baune’s Lost Sanctuary:
Dan Baune (guitar, bass, vocals, synthesizers)
Sebastian Weiss (drums, percussion, backing vocals)
Guests:
Bob Katsionis (Outloud, ex-Firewind, Warrior Path)
Rasmus Bom Andersen (Diamond Head)
Jennifer Diehl (Fire Red Empress)
Aliki Katriou (Eight Lives Down)
Matt Mitchell (Furyon, Matt Mitchell&The Coldhearts)
Doogie White (Rainbow, Yngwie Malmsteen, Michael Schenker)
Chris Webb (Biomechanical, Solsikk)
Herbie Langhans (Avantasia, Firewind, Sonic Heaven)
Tracklist Lost Sanctuary:
- Arise
- Open Your Eyes (feat. Bob Katsionis)
- Temple Of Fear (feat. Rasmus Bom Andersen & Jennifer Diehl)
- God of War (feat. Aliki Katriou)
- No Man’s Land
- Master Of You (feat. Matt Mitchell)
- Lost Sanctuary (feat. Doogie White & Chris Webb)
- The Arconite
- Virtual Hedonia
- Unholy (feat. Herbie Langhans, Aliki Katriou & Jennifer Diehl)
- Rhapsody Of Life
Gesamtspielzeit: 56:00, Erscheinungsjahr: 2021
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