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Timo Gross – Konzertbericht, 17.11.2016, Kulturrampe, Krefeld

Nicht nur mit seinem Album Heavy Soul gastierte Timo Gross in der Kulturrampe Krefeld. Der Merchandise-Tisch am Eingang der Kult-Location war reichlich gefüllt und die Besucher des Konzerts hatten sozusagen die Qual der Wahl, zumal auch noch Wein (»"Timo Gross" Spätburgunder Trocken. Blanc de Noir«) das Angebot erweiterte.
Im Trio-Format mit Bassist Patrick Pilarski sowie Andreas Eichenauer (Schlagzeug) sorgte der aus Bad Bergzabern stammende Blueser für mächtig viel Stimmung im Rund. Das Publikum drückte seine Begeisterung durch viel lautstarken Applaus aus und war im Laufe des Auftritts sowohl in der Rolle der klatschenden Rhythmusabteilung als auch des kräftig mitsingenden Kulturrampen-Chors überzeugend.
Das Trio erhöhte die Raumtemperatur bereits mit dem Timo Gross-Klassiker "Down To The Delta". Mit packenden Riffs und einen klasse Rhythmus war der Opener schon der Eisbrecher des Gigs. Viele der Anwesenden erwiesen sich als wahre Insider des Musikers und mit dem Texas-Groove-Blues-Rocker "Love Sick" wurde die Stimmung weiter gesteigert. Mit den ersten Solo-Kostproben erntete Timo Gross berechtigten Szene-Beifall. Dann gab es mit einem heftigen Rhythmus unterlegt einen straight gespielten Track von "Heavy Soul". Klasse!

Timo Gross Band in der Kulturrampe Krefeld

Timo Gross Band in der Kulturrampe Krefeld

Mit einigen ausgewählten Tracks von gerade erwähntem Album war die Auslese nicht gerade üppig. Bei langsamerem Blues-Tempo präsentierte man "Caribou Blue" mit einem herrlich federnden Intermezzo und gegen Ende war "Why" ein weiteres Highlight des Konzertes. Im letzten Song der Zugabe konnte Timo Gross mit einem Dobro-Solo-Auftritt eine sehr persönliche Stimmung in der Location kreieren und nicht nur, weil er sich für die Nummer "Travellin'" auf den Bühnenrand setzte. Der Gig war ohne Zweifel beeindruckend und im wahrsten Sinn des Wortes stimmungsvoll, aber ein Mehr an Tracks von "Heavy Soul" hatte vielleicht nicht nur der Berichterstatter erwartet.
Ein eindeutiger Stimmungsmacher war dann auch die Geschichte vom Zusammenleben mit Nachbarn, mit knackig-rockenden Riffs musikalisch eingebettet in "Small Town Blues". Patrick Pilarskis Bassspiel war eine wunderschöne Mischung aus pumpenden und herrlich fließenden tiefen Tönen. Andreas Eichenauer bekam die Gelegenheit, sein hohes Niveau des Drummings in einer Solo-Einlage zu präsentieren und die war von vielen Tempowechseln bis hin zur Hochgeschwindigkeit mit Double Bass-Attacken verdammt interessant.
Den Gänsehaut-Slow Blues fokussierte man in "Driftin' Blues". Überlagert wurde diese Nummer von einem variantenreich-furiosen Timo Gross-Solo, der seine Gitarre dann immer leiser stellte während er sich zur Bühnenmitte begab und dort ohne Mikrofon sang. Brillant war dieses Lied!

Timo Gross

Timo Gross

Nach einer kurzen (Werbe-)Pause am Merchandise-Stand setzte man das Konzert mit einem Special Guest fort. Mario Scholten hatte seine Sechssaiter startklar gemacht und zusammen mit dem Trio jammte er zwei Songs, unter anderem "Voodoo Priest", bei dem Timo Gross am Ende die Townshend-Windmühle aktivierte. Mario Scholten, unter anderem bei der Blues Rock-Combo Das Angel Trio gemeinsam mit Bassist Michael Hertich und Wolfgang Knoll (Schlagzeug) aktiv, hatte den Befall der Zuschauer quasi gepachtet. Er zauberte auf seiner Gitarre und war während seines Auftritts definitiv für die zusätzliche Stimmung in der Kulturrampe zuständig. Mario Scholten hatte den Blues in den Fingern und als er die Bühne verließ waren die vielen Schulter-Klopfer nur berechtigt.
Zeitlich ausladend kam die "Sugar Mama" mit einem in der Ruhe eingebettetem Improvisations-Part der besonderen Art daher. Vor der Zugabe machte der infizierende Bottleneck-Boogie "Lot’s Of Fun" die Runde. Dann, fast symbolisch, trug die letzte Nummer den Titel "I Thank You". Die Sam & Dave-Komposition kam durch ZZ Top zu größerem Bekanntheitsgrad und das geerdete "Home Sick" war der erste Track der Zugabe.
Timo Gross & Co. zeichneten in über zwei Stunden Live-Musik ein sehr stimmungsträchtiges Bild des Blues mit seinen vielen Facetten und einer eindeutigen Handschrift des Künstlers. Mit einem solchen Konzert machte er definitiv Werbung in eigener Sache.
Wir bedanken uns bei Timo Gross für die problemlose Akkreditierung.

Line-up Timo Gross:

Timo Gross (guitars, lead vocals)
Patrick Pilarski (bass, backing vocals)
Andreas Eichenauer (drums, percussion, backing vocals)

Special Guest:
Mario Scholten (guitar, backing vocals)


Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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Mail: joachim(at)rocktimes.de

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