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Electric Six / Streets Of Gold – CD-Review

Electric Six - "Streets Of Gold" - CD-Review

Oh je, schon wieder ein Cover-Album aus dem Hause Cleopatra Records? Naja, kann ja auch mal gut gehen und außerdem darf man nicht allzu sehr schimpfen, da von dem in Los Angeles ansässigen Label immer wieder auch richtig gute Sachen und Signings kommen. Was aber gar nicht erst den Eindruck erwecken soll, dass "Streets Of Gold" von Electric Six nicht gut wäre. Electric wer? Okay, die im US-Bundesstaat Michigan beheimatete Band hat es vielleicht noch nicht nach Europa geschafft, hat zu Hause aber mit "Danger! High Voltage" sowie "Gay Bar" immerhin schon zwei Single-Hits und stramme 14 Alben mit eigenem Material vorzuweisen. Also erstmal anhören, bevor ein Urteil gefällt wird. Und … das hört sich erstmal richtig gut an! Ungezügelter (aber nicht unkontrollierter) Rock, expressiver rockiger Gesang und das Ganze mit ordentlich Wumms ausgestattet. Fein, so darfs ruhig weitergehen.

Beim ersten Stück handelt es sich tatsächlich um eine INXS-Nummer, die ganz sauber (und nicht ganz stubenrein) nach Hause gerockt wird. Und der Eindruck bleibt auch im weiteren Verlauf ein sehr guter. Bei dem alten Alice Cooper-Rocker "No More Mr. Nice Guy" schafft es die Band locker, dem Stück so viel Dreck unter den Fingernägeln zu verpassen, wie es beim Original der Fall war. Hört man gerne. Ein weiterer sehr bekannter Titel ist das umgehend folgende "Strutter" von Kiss, gestartet von einem … Falsetto-Schrei?? Diese Jungs haben Humor, das muss man ihnen lassen. Und die Falsetto-Geschichte war tatsächlich auch nur ein kleiner Gag, da es anschließend ’normal' weitergeht. Nur, dass Dick Valentine ein bisschen mehr 'Dreck' auf den Stimmbändern zu haben scheint, als das damals bei dem guten Paul Stanley der Fall war. Geile Version, mitreissend, rau und verdammt viel gute Laune machend! Wollen wir gleich bei den bekanntesten Tracks bleiben?

Electric Six haben tatsächlich – und warum eigentlich nicht? – auch Fleetwood Mac im Programm. Schön und gut, aber das ist doch tatsächlich das sehr poppige "Little Lies" (aus dem Mac-Album Tango In The Night)… egal, bis jetzt hat ja alles gepasst. Erkennbar ist die Nummer bereits nach wenigen Sekunden und die Rocker aus Michigan halten sich tatsächlich auch sehr nah am Original, selbst man Dick Valentine beim Singen die (angebliche) Unschuld, die noch engelsgleich in den Stimmen von Stevie Nicks und Christine McVie mitschwang, so gar nicht abnehmen kann. Natürlich mit einem dicken Augenzwinkern gebracht und alleine dadurch schon Sympathie-Punkte sammelnd. Ansonsten sind da unter anderem ein sehr cool gebrachtes "That’s Entertainment" von Paul Weller bzw. The Jam, Arthur Lees bzw. Loves (den Pokal für den längsten Albumtitel gewinnendes) "Maybe The People Would Be The Times Or Between Clark And Hilldale" oder (um nicht gleich alles zu verraten) "Click Your Fingers Applauding The Play" von Roky Erickson (Ex-The 13th Floor Elevators).

Und zum krönenden Abschluss covern sich Electric Six in Form der Stücke "Danger! High Voltage" sowie "Gay Bar" auch nochmal selbst. Ebenfalls cool und straight geradeaus rockend, vor allem aber mit jeder Menge Spaß in den Backen, was die Texte betrifft.
Aber was kann nun am Ende eines solchen Reviews als Fazit auftauchen? Erneut eine Scheibe, die kein gutsortierter Musik-Fan wirklich dringend braucht, aber auf der anderen Seite erneut eine Platte, die jederzeit jede Menge Spaß macht, niemandem weh tut und auf Partys ganz sicher kein Stimmungstöter (eher das Gegenteil) sein wird. Als Anspieltipps empfehle ich "Don’t Change", "Under The God", "Strutter" oder das bandeigene "Gay Bar".


Line-up Electric Six:

Dick Valentine (drums, vocals)
Johnny Na$hinal (lead guitars)
Tait Nucleus (keyboards)
Da Ve (rhythm guitars)
Rob Lower (bass)

Tracklist "Streets Of Gold":

  1. Don’t Change
  2. Click Your Fingers Applauding The Play
  3. Little Lies
  4. That’s Entertainment
  5. Maybe The People Would Be The Times Or Between Clark And Hilldale
  6. Slippery People
  7. Hey
  8. No More Mr. Nice Guy
  9. Strutter
  10. Under The God
  11. Yah Mo B There
  12. Danger! High Voltage
  13. Gay Bar

Gesamtspielzeit: 46:51, Erscheinungsjahr: 2021

Über den Autor

Markus Kerren

Hauptgenres: Roots Rock, Classic Rock, Country Rock, Americana, Heavy Rock, Singer/Songwriter
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Mail: markus(at)rocktimes.de

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