Jose Ramirez war am 17.10.2021 zu Gast im Blues Moose Café.
»The Costa Rica Blues Ambassador« trat mit dem Keyboarder Brant Leeper, Bassist Franco Torterolo sowie Rick King (Schlagzeug) auf.
Im Herbst 2021 war der sympathische Musiker auf ausgedehnter Tour unterwegs.
Mitte Oktober startete er im niederländischen Assen beim New Blues Festival.
Mit weiteren Stationen in den Niederlanden, der Schweiz, Belgien und Deutschland umfasste seine Konzertreise dreizehn Termine.
In Spanien sowie Portugal waren es weitere zehn Dates.
2020 veröffentlichte Jose Ramirez sein Debütalbum "Here I Come", eingespielt mit Keyboarder Jim Pugh, Schlagzeuger Wes Starr, Bassist Nate Rowe sowie The Texas Horns.
Für dieses Album wurde Jose Ramirez »[…] recently nominated for a Blues Music Award 2021 […]«.
Bereits Ende Januar 2019 konnte man bei einem Auftritt mit der Thomas Toussaint Band Songs des erwähnten Albums genießen.
Den Einstieg in ein denkwürdiges Jose Ramirez-Konzert besorgte das Trio aus Brant Leeper (auch Coco Montoya, Ryan McGarvey, W.C. Clark oder Hamilton Loomis), Franco Torterolo und Rick King, bei dem unter anderem Koko Taylor beziehungsweise Stan Ridgway auf der Visitenkarte stehen, mit einem Instrumental. Nachdem der Rick King Jose Ramirez mit aller Würdigung seiner bisherigen Erfolge angekündigt hatte, gesellte sich der Frontmann zu den anderen Musikern.
Seit dem bereits oben erwähnten Auftritt hatte sich Jose Ramirez in allen Belangen weiter entwickelt. Sein Gitarrenspiel war exzeptionell und sein Gesang herausragend. Ganz unterschiedliche Emotionen brachte der Musiker aus Zentralamerika sowohl durch sein Arbeitsgerät als auch seine Stimme überzeugend zum Ausdruck. Dabei war der Gänsehaut-Faktor beim Zuschauer sozusagen garantiert. Der Protagonist setzte nur einen Sechsaiter ein und auf dem Bühnenboden befanden sich extrem wenige Sound-Spielzeuge.
Tasten-Virtuose Brant Leeper konnte sich durch seine vielen Soli in die Herzen der Anwesenden spielen und agiert quasi auf Augenhöhe mit Jose Ramirez. Fundamentiert wurde die Tasten-Saiten-Kooperation durch einen extensiven Austausch von musikalischen Aussagen im Frage-Antwort-Modus. Highlight!
Eine Art Kreis schloss sich durch den neuen Song "What Ever She Wants", denn diese funky Nummer wird auf dem nächsten Album erscheinen. So war es Ende Januar 2019 "One Woman Man", das nun auf "Here I Am" vertreten ist. Bei "What Ever She Wants" waren Band sowie Publikum ganz nah beieinander, denn zu Beginn wurde der Rhythmus ausschließlich geklatscht. Dann kam auch noch der Café Bar De Comm-Zuschauerchor zum Einsatz und am Ende stand eine der vielen Jose Ramirez-a cappella-Einlagen. Der Mann konnte singen. Gänsehaut pur!
Der Jose Ramirez-Blues hatte großzügige Dimension.
Der Funk kam cool sowie in seiner brandheißen Spielart rüber. Wie, laut Jose Ramirez, bei Tower Of Power und man präsentierte eine gewisse Vorliebe für die Chicago-Version des Zwölftakters. Aber Achtung! Auch die lateinamerikanische Ausgabe sprach ein Wörtchen mit. Super!
Seine zwei Spaziergänge durch den Saal kamen ebenfalls sehr gut an. Bei "Three Long Years" reduzierten die Mitmusiker die Lautstärke bis an die grenze der Stille. Rick King bediente das Snare-Fell nur mit den Fingern und auch Jose Ramirez reduzierte den Gitarren-Pegel gegen Null. Dann brachte man die Nummer mit einer top Energie nach Hause. Highlight! Ein Höhepunkt reihte sich an den nächsten, auch als die Band "Drowning In My Tears" von Ray Charles interpretierte. Neben einem eigenen Tribute-Song für Albert Collins kam es später zu einer grandiosen Lesung von Albert Kings "The Hunter", das auf dem Album Born Under A Bad Sign erschien. Im Slow Blues-Modus beeindruckte Jose Ramirez durch eine signifikante Kompetenz wie zum Beispiel in "When My Blood Runs Cold" von Lucky Peterson). Beim Slow Blues aus eigener Feder war es nicht anders.
"Stop Teasing Me", ebenfalls von der Platte "Here I Come", diente als Zugabe. Rick King gab eine Impression seines Solo-Könnens und Franco Torterolo, seit zirka fünfzehn Jahren für Jose Ramirez tätig, fütterte seinen Alleingang auch mit einem Slapping auf den fünf dicken Basssaiten.
Die Jose Ramirez Band sollte, nein, darf man nicht verpassen. Was das Quartett um den brillanten Bandleader an das begeisterte Publikum weiter gab, kam aus dem obersten Blues-Regal.
Respekt, Brant, Franco, Jose und Rick!
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Live-Musik.
Die Song-Videos zu diesem Groesbeek-Konzert können, wie immer, auf dem Blues Moose-You Tube-Kanal angeschaut werden.
Am 15. November 2021 wird die Bruce Katz Band feat. Giles Robson im Blues Moose Café erwartet.
An dieser Stelle ist es wohl berechtig, eine Information aus Bruce Katz' Biografie zu zitieren:
»[…] Bruce Katz is a legendary keyboardist (Hammond B3 and Piano) who has released 11 albums as a leader and has appeared on over 75 other CDs with the likes of John Hammond, Delbert McClinton, Ronnie Earl, Little Milton, Butch Trucks, Duke Robillard, David 'Fathead' Newman, and many, many others. He has also had a strong musical connection with the Allman Brothers Band, and was a member of Gregg Allman’s band for six years (2007-2013), Jamoe’s Jasssz Band (2010-2015), Butch Trucks' Freight Train Band and Les Brers (2015-2017). Bruce also occasionally toured with the Allman Brothers as well. […]«
Line-up Jose Ramirez Band:
Jose Ramirez (vocals, guitar)
Brant Leeper (keyboards)
Franco Torterolo (bass)
Rick King (drums)
3 Kommentare
Marian
20. Oktober 2021 um 17:29 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Ich war dabei! Sie haben recht, und die Band hat sehr gut gespielt am Sontag. Stimme sanger ausgezeignet.
Entschuldige mein Deutsch. Ik bin Hollanderin.
Schonen gruss
Marian
Joachim 'Joe' Brookes
21. Oktober 2021 um 8:59 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Hallo Marian,
vielen Dank für deine Nachricht.
ich denke, alle, die deinen Kommentar gelesen haben, haben auch verstanden, was du sagen wolltest.
Schöne Grüße
Joe
Bernd Schulte
20. Oktober 2021 um 16:31 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Danke, Klasse Bericht.
Tourdaten unter
http://www.muddylives.de