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Die RockTimer: Moritz Alves
»If Rock and Roll dies
I'll take my last breath Rock and Roll to death« (Blackie Lawless, 1995) Beim Thema harte Gitarrenmusik ist man bei mir an der richtigen Adresse. Die Genres Hard Rock, Metal und Punk in ihren klassischen Spielweisen zählen für mich zum Nonplusultra in Sachen Musik. Dabei haben es mir insbesondere die 'goldenen Achtziger' angetan, auch wenn ich als 1983er Baujahr von der damaligen Hochphase des Heavy Metal natürlich nicht das geringste mitbekommen habe.
Infiziert mit dem Rock-Virus wurde ich von meinen Eltern, die als Jugendliche in den 1960er Jahren den Aufstieg von Bands wie The Kinks, The Small Faces, Jethro Tull, Spencer Davis Group, The Doors, The Animals, The Beach Boys, The Who und vielen anderen hautnah miterleben durften. Als sie mir und meinem Bruder für die lange Autofahrt in den Urlaub (Ende der Achtziger Jahre muss das gewesen sein) je einen Walkman plus Mixtape mit Rockmusik ihrer Jugend schenkten, war es um mich geschehen. Auf diesen einflussreichen Tonbändern fand sich nämlich die legendäre Rockmusik der Sechziger und Siebziger Jahre, die von uns Dreikäsehochs gierig aufgesogen wurde.
Dieser Walkman und die unsterblichen Songs, die er abspielte, ließen mich eintauchen in die schillernde Welt von 'Sex, Drugs and Rock'n'Roll'. Das eine kam früher, das andere erlebte ich später, doch der Rock'n'Roll sollte mich fortan fest in seinem Griff halten.
Anfang der Neunziger Jahre tat ich dann erste eigene, zaghafte Schritte in andere Stilrichtungen. Die Ärzte, Green Day und The Offspring brachten mir den Punkrock bei, und fortan sollte ich fast nur noch melodischen, sonnendurchfluteten Skate-Punk der Marke NoFX, Satanic Surfers, No Fun At All, Millencolin oder Pennywise konsumieren. Natürlich gab es auch Die Toten Hosen, Nirvana und Metallica für mich, doch am meisten begeisterten mich die flotten Rhythmen und griffigen Hooklines des melodischen Punks. Meine bis heute anhaltende, unbändige Liebe zum Punkrock war geboren.
Gegen Ende der Dekade hielt durch Bands wie Fear Factory, Slayer oder HIM dann so langsam der Metal Einzug in mein Leben. (Von diesen Gruppen ist heutzutage nur noch Slayer für mich relevant.) Als ich in diesem Zuge auch Guns N' Roses für mich entdeckte, öffneten sich für mich plötzlich ganz neue Welten! Das, was vielen Leuten Anfang der 1990er (als GN'R ihre kommerzielle Hochphase hatten) passiert war, geschah mit mir fast zehn Jahre zu spät: Ich war völlig begeistert von dieser Band, hörte mein damaliges Nikolausgeschenk "Appetite For Destruction" rauf und runter, konnte irgendwann jeden verdammten Songfetzen der "Use Your Illusion"-Alben auswendig mitsingen und feierte diese letzte große Hardrock-Band kompromisslos ab. Bis heute gibt es für mich keine bessere Band als (die alten) Guns N' Roses, auch wenn der Zauber über die Jahre nun doch etwas verblasst ist.
W. Axl Rose, Slash & Co. öffneten jedoch das Tor in die Achtziger für mich und ebneten den Weg für rotzig-dekadente Combos à la Mötley Crüe, Ratt, Skid Row, Cinderella, Poison, Dokken, Winger oder Hanoi Rocks. Dieser 'Achtziger-Metal' (Hair Metal, Sleaze Rock, Glam Metal, Poser Rock, Cock Rock, ... you name it) sollte von nun an mein Musik-Leben entscheidend prägen und es neben klassischem Punkrock à la Ramones, Sex Pistols, Stiff Little Fingers, Social Distortion, Rancid oder The Exploited bestimmen...
Generell muss Rockmusik für mich schnörkellos nach vorn gehen und darf nicht zu verkopft bzw. verschachtelt daher kommen - ich mag es simpel und direkt. Die progressiven, technischem Spielarten (Prog Rock bzw. Metal, technisch-frickliger Death Metal, 'Gitarrengewichse' à la Steve Vai & Co.) sind daher weniger was für mich - stattdessen höre ich lieber die gefühlt tausendste Motörhead-Scheibe.
Mit ein bisschen Stolz möchte ich schlussendlich noch anmerken, dass ich mir die Musik, die ich heute heiß und innig liebe, fast ausschließlich selber 'gezeigt' habe. In meiner Altersgruppe gibt es eben wenige Leute, die so auf die Achtziger stehen wie ich - vor allem, da ich kaum echte Metal-Fans in meinem Freundeskreis habe.
Abschließen möchte ich mit den berühmten Inselplatten, denn schließlich sagt ein Album mehr als tausend Worte (... oder so ähnlich). Da das keinesfalls eine Rangliste darstellen soll, habe ich mich für die alphabetische Reihenfolge entschieden. Außerdem habe ich mich pro Interpret auf nur ein Album festgelegt.
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