Queensryches "Rage For Order" stand Pate für die Namensgebung der finnischen Goth Metal-Band. "The Journal" ist der erste Teil einer Trilogie. Einer Vampir-Geschichte, um es genauer zu sagen. Konkret geht es darum, dass sich ein junger Mann in einen Vampir verliebt und mit allem, was diese Thematik bietet, konfrontiert wird: Untote, Licht und Düsternis sowie andere, dunkle Welten. Das Booklet beinhaltet alle Lyrics, so dass man der Story folgen kann.
Bemerkenswert sind auf Anhieb erst mal die Vocals. Nicht nur, dass man "The Journal" ohne weiteres als Metal-Oper bezeichnen kann, auch stimmlich geht es opernhaft zur Sache, denn Marie Helsingfors Output ist durchaus auch in klassischen Opern vorstellbar. In Verbindung mit Ozzies Metal-Stimme stehen für den Gesang ca. fünf Oktaven zur Verfügung.
Themenalben kennen wir u.a. von Queensryche und King Diamond und in dieser Art, so die Band, ist auch "The Journal" zu sehen. Laut Info im Netz, soll es sich hier um das erste finnische Metal-Themenwerk überhaupt handeln. Keine Bange aber, denn gesungen wird in englisch. Ozzie Rissanen hat eine harte und rockige Stimme, welche "Glory Ride" eröffnet. Kurz danach wird mit dem Einsatz von Marie der volle Kontrast ersichtlich. Kalle und Pasi sägen ihre Bretter, Norman Bass, der Basser (ist der Name des Mannes nicht treffend?) grummelt und in Verbindung mit Stone Ed an den Trommeln, packen 4Order die Horror-Geschichte in ein adäquates Korsett.
Gothic-Elemente und stellenweise auch 'Proggiges' wird dem Hörer meist in harter Verpackung präsentiert. Maries Stimme perlt wie der frühe Morgentau auf metallenen Stahlträgern - in absoluter Perfektion im schleppenden "Darkness" zu genießen. Eine wunderschöne Nummer mit packendem Text:
»She forced me out of the light
Into the arms of the night
She stilled my heart forever
And I embraced the unlife ...«
Neben der Gitarre stehen auch Keyboards in Kalles Pflichtenheft und ebendiese eröffnen "Vampire", ein Stück, in welchem die Sängerin wie aus wolkenverhangenem Gewitterhimmel engelsgleich ihre Stimme gen Hölle schickt. Dramaturgisch gekonnt, sorgen die Finnen immer für die passende Musik zur Story. Ghost Metal sei das, so die eigene Stilbeschreibung. Gefällt mir, der Ausdruck, genau wie die starken Gitarrensoli in "Blood And Flame".
Die CD begeistert unter dem Aspekt Metal-Musik und auch das Thema, von der die Story handelt, fesselt beim Lesen der Lyrics.
Im letzten Chapter gibt es gar einen kurzen Vers in deutsch zu hören:
»Tod ist mein Herr
Tod ist mein Sklave
Grausam ist sein Kuss
Kalt ist sein Feuer«
Das Outro ist so gehalten, dass man wirklich meint, einen Film 'gesehen' zu haben, der demnächst fortgesetzt wird. Ein Kinderschlaflied, etwas 'vergruselt' mit schiefen Tönen und knarrender Tür. Ob die Tür nun geöffnet oder geschlossen wurde, bleibt der Fantasie des Zuhörers überlassen.
Warten wir auf Part 2.
Line-up:
Marie Helsingfors (vocals)
Ozzie Rissanen (vocals)
Kalle Vuorinen (guitars, keys)
Pasi Juvonen (guitars)
Norman Bass (bass)
Stone Ed (drums)
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Chapters:
01:Intro
02:Glory Ride
03:Death Wish
04:Touched By Evil
05:Dark Gift
06:Darkness
07:Vampire
08:Evil Things
09:Blood And Flame
10:Torture
11:My Master My Slave
12:Outro
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Externe Links:
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