Der neuste Output des nachwuchsfördernden Kult-Labels Pure Steel Records stammt von der US-amerikanischen Band "A Tortured Soul", trägt den Namen "Lucifer's Fate" und bietet traditonellen Heavy Metal mit ordentlich düsterer Schlagseite.
Aber kommen wir nun einmal zur Vorgeschichte der Band selbst: Gegründet wurde das Quintett im Jahre 2002 in der Großstadt Milwaukee und veröffentlichte zuvor bereits die Scheibchen "Tomorrow's Door" (2005, in Eigenregie) und "Kiss Of The Thorn" (2007, Eyes Like Snow). Aber Labelmanager Andreas Lorenz ist ja ein eingefleischter Szenekenner und realisierte das Talent jenseits des großen Teiches, weshalb sich die Jungs schnell bei ihm einen Vertrag sichern konnten.
Und reden wir nun über den aktuellen, jüngst erschienenen Longplayer im Allgemeinen: Das Drittwerk der Amis kann man musikalisch irgendwo zwischen Halford (Solo) / Priest , Helstar und Maiden
(welche man wie so oft selbstverständlich in den Sechssaiter-Künsten wahrnimmt, wir sprechen hier also von doppelläufigen Leadgitarren) ansiedeln, dazu mit einem gehörigen Schuss Mercyful Fate/ King Diamond. Letztere Inspiration kann man an dem an manchen Stellen sehr passend eingesetzten Falsettgesang von Schreihals Rick eindeutig ausmachen (hört euch die Songs "Rust", welcher glatt als Eigenkomposition des dänischen Originals durchgehen könnte, und "Dark Chapel" an, dann wisst ihr, von was ich euch hier vorschwalle!). Aber ebenso eigene Akzente kann diese Band setzen, man 'kopiert' also nicht im direkten Sinne.
Auch die Gitarrenarbeit des Axt-Duos zeugt auf allen neun teilweise überlangen Nummern (der kürzeste Track dauert 3:41, der längste 8:10) von musikalischer Genialität, die Soli klingen sinnig, ausgeklügelt und in keiner Sekunde erzwungen oder stumpf hineingepresst. Ein wichtiges Kriterium, um warme, ausdrucksvolle Musik zu kreieren und nicht in den Sumpf der abertausenden ausdruckslosen, nichtssagenden aktuellen Bands zu geraten! Klasse statt Masse lautet hier die Devise!
Und auch der Mann am Knöpfchen lieferte eine reife Leistung ab: Der Sound hat zwar einen minimal modernen Touch, verströmt jedoch aus allen Ecken und Kanten ein traditionelles Flair. Gitarren, Bass, Drums, Gesang, jede einzelne musikalische Komponente ist differenziert und druckvoll abgemischt worden, sodass man zu einem packenden Hörgenuss kommt.
Der einzige Kritikpunkt, wenn es denn überhaupt als Grund zum Meckern genannt werden kann, ist für mich das mit 3 ½ Minuten etwas zu lang geratene Spoken-Word-Intro "Ritual", da reichen doch 1 bis 2 Minuten ...
Grundlegend bleibe ich aber bei dem Standpunkt: Traditional Headbanger und Fans besagter Legenden können ohne geringste Bedenken das schmucke Stück sofort auf Pure Steel Records
ordern!
Ach ja: Und wer eine King Diamond/ Fate-Scheibe im Schrank hat, dann aber über diese Jungs mault: Zeig mir dein Vinyl, vielleicht steht sie ja noch nicht in meinem Plattenschrank! Denn dann bist Du den Göttern nicht würdig, es gilt nämlich: Wer auch den Nachwuchs nicht ehrt, ist die Götter erst recht nicht wert! 'Nuff said!!!
Line-up:
Rick Black (vocals)
Stefan Bohl (rhythm guitar)
Nate Gorenc (lead guitar)
Wes Tesch (bass, vocals)
Eric Gnant (drums)
Tracklist |
01:Ritual
02:Lucifer's Fate
03:Eye Of Ra
04:Ashes To Ashes
05:Dark Chapel
06:Fallen
07:Rust
08:Reign
09:Winterkill
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