Obwohl Weihnachten noch etliche Wochen entfernt ist, wurde für die Fans der harten Klänge schon jetzt ein dick geschnürtes Überraschungspaket auf die Ladentheken gestellt.
"Plug Me In", prangt in großen Buchstaben auf der Verpackung und niemand Geringeres als die Rockveteranen AC/DC geben sich die Ehre, uns die Wartezeit bis Heiligabend mit allerlei Leckereien zu versüßen.
Wurden im Jahre 2005 mit dem DVD-Doppelpack "Family Jewels" die Videoclips von AC/DC präsentiert, gilt es nun mit "Plug Me In" das Augenmerk auf die unzähligen Liveauftritte dieser Formation aus den Jahren 1975 bis 2003 zu lenken.
Die vorliegende Ausgabe besticht durch ihre ansprechende Aufmachung. Zwei beiliegende Booklets versorgen uns mit ansehnlichen farbigen Hochglanzfotos, Detailinformationen zu den einzelnen Videotracks und einem Überblick über die Bandgeschichte.
DVD 1 handelt die Ära mit Sänger Bon Scott ab (1975-1979), während DVD 2 Brian Johnson in den Mittelpunkt rückt, der neue Frontmann nach Bon Scotts tragischem Tod im Jahre 1980.
Wie es sich gehört, sind die einzelnen Darbietungen chronologisch geordnet. So lässt sich die Entwicklung von AC/DC prima mitverfolgen. Den Einstieg bildet "High Voltage" bei den 'King Of Pop Awards' in Australien 1975 und dem von Bon Scott mit dem Dudelsack begleiteten "It's A Long Way To The Top" (Bandstand, Australien 1976). Zwar noch auf kleinsten Bühnen, erahnt man bereits bei diesen frühen Auftritten, welch ungebändigte Energie in dieser Band vorhanden ist.
Einen Hauch von Underground vermittelt uns danach "T.N.T" und "Live Wire", 1976 in verwackeltem Schwarz-Weiß und mäßiger Tonqualität in der St. Alban High School gefilmt.
Auch wenn man normalerweise bei Bild und Ton deutlich Besseres gewohnt ist, diese beiden Filmdokumente zeigen AC/DC so hautnah, authentisch und eruptiv, dass man das Gefühl bekommt, man wäre in dieser Schulaula seinerzeit selbst dabei gewesen.
Was dann folgt, ist der Aufstieg von AC/DC. Schnell werden die Hallen größer, die Lightshow üppiger, die Kameraführung ausgefeilter und jetzt lädt auch die Soundqualität dazu ein, die Anlage nochmals deutlich lauter zu drehen.
Faszinierend ist immer wieder Bon Scotts Ausstrahlung auf der Bühne und die Leichtigkeit, mit der ihm sein markanter Gesang über die Lippen kommt.
Währenddessen fegt Angus Young unentwegt wie ein Derwisch über die Bühne und ballert aus seiner Gitarre ein Soundgewitter nach dem anderen ins Publikum. Bei dieser ekstatischen Show bräuchte so manch anderer Musiker wahrscheinlich eine Herz-Lungen-Maschine hinter der Bühne, um auch nur einen einzigen Konzertabend zu überleben ... .
Wie schon an der Tracklist problemlos zu erkennen ist, beinhaltet DVD 1 so ziemlich alles, was in der damaligen Schaffensphase von Relevanz war, garniert mit Bonus-Interviews, Promo-Material und weiteren Liveauftritten.
Nach einer kurzen Verschnaufpause bietet es sich an, sich sogleich DVD 2 zu Gemüte zu führen und die Jahre mit Shouter Brian Johnson Revue passieren zu lassen.
Jetzt geht es, mit nach wie vor explosiver Show, über die wirklich ganz großen Bühnen der Welt. Tokyo, Moskau, Paris, Sydney. Sogar der mittlerweile legendäre Circus Krone in München ist vertreten.
Auch hier lässt die Tracklist keinen Wunsch offen. Das auf Brian Johnson zugeschnittene Material, beispielsweise "Back In Black", "For Those About To Rock", oder "Thunderstruck", wird hier genauso betrachtet, wie Bons alte Gassenhauer.
Doch spätestens bei den Songs der ersten Besetzung macht sich auch ein bisschen Wehmut breit. Schade, dass Bon Scott das nicht mehr miterleben durfte.
Den Abschluss bildet auch auf DVD 2 wieder das Bonusmaterial. Besonders hervorzuheben ist hierbei das Konzert auf der Festwiese in Leipzig 2003.
AC/DC waren seinerzeit im Vorprogramm der Rolling Stones-Tour vertreten. Dabei entstand die beigefügte Version des Stones-Titels "Rock Me Baby". Gemeinsam mit den Brüdern Angus und Malcom Young rockten die Stones mit dieser Nummer das Festival. Zwei Giganten der Rockmusik trafen hier aufeinander, beide mit einer langen, langen Geschichte voller Höhen und Tiefen, beide ein musikalischer Inbegriff für Generationen...
"Plug Me In" ist eine Aufforderung, der man nur allzu gerne nachkommt. Höchster Unterhaltungswert, umfangreiche Werkschau, faszinierende Aufnahmen und meist sehr guter Klang laden alle ein: die eingefleischten Fans und jene, die es noch werden wollen.
Wenn sich diese Investition für fast 5 Stunden Hör- und Sehgenuss nicht lohnt, welche dann?!
Line-up:
Angus Young (lead guitar)
Malcom Young (rhythm guitar)
Bon Scott / Brian Johnson (lead vocals)
Mark Evans / Cliff Williams (bass)
Phill Rudd / Chris Slade (drums)
Tracklist |
DVD 1:
01:High Voltage
02:It's A Long Way To The Top
03:School Days
04:T.N.T
05:Live Wire
06:Can I Sit Next To You Girl
07:Baby Please Don't Go
08:Hell Ain't A Bad Place To Be
09:Rocker
10:Rock'n'Roll Damnation
11:Dog Eat Dog
12:Let There Be Rock
13:Problem Child
14:Sin City
15:Bad Boy Boogie
16:Highway To Hell
17:The Jack
18:Whole Lotta Rosie
Band Interview at Airport 1976 (Bonus)
Band Interview at Covent Garden (Bonus)
Problem Child (Bonus)
Baby Please Don't Go (Bonus)
Dirty Deeds (Bonus)
Bon Scott Interview (Bonus)
Rock'n'Roll Damnation (Bonus)
Australian Music To The World Interview In Atlanta (Bonus)
Live Super 8 Movie (Bonus)
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DVD 2:
01:Shot Down In Flames
02:What Do You Do For The Money
03:You Shook Me All Night Long
04:Let There Be Rock
05:Back In Black
06:T.N.T
07:Shoot To Thrill
08:Guns For Hire
09:Dirty Deeds
10:Flick Of The Switch
11:Bedlam In Belgium
12:Back In Black
13:Highway To Hell
14:Whole Lotta Rosie
15:For Those About To Rock
16:Gone Shooting
17:Hail Caesar
18:Ballbreaker
19:Rock'n'Roll Ain't Noise Pollution
20:Hard As A Rock
21:Hells Bells
22:Ride On
23:Stiff Upper Lip
24:Thunderstruck
25:If You Want Blood
26:The Jack
27:You Shook Me All Night Long
Beavis And Butthead Intro To Ballbreaker Tour (Bonus)
Hells Bells In Brussells (Bonus)
Donnington BBC Interview With Angus (Bonus)
Warmup For VH1 (Bonus)
Rock Me Baby - Jam With The Rolling Stones (Bonus)
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Externe Links:
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