The Accursed wurden 2002 im amerikanischen New Bedford/Massachusetts gegründet. Noch im selben Jahr veröffentlichten sie ihre erste selbst produzierte 8-Track-Demo-CD "Straight From Hell". Drei Jahre später erschien in den USA ihr offizielles Debüt "Seasons Of The Scythe", welches nun via Locomotive Records erstmals in Europa auf den Markt kommt.
Der Sound des Quintetts klingt allerdings wenig 'amerikanisch', sondern eher 'skandinavisch'. Genauer gesagt 'schwedisch'. The Accursed haben unüberhörbar ein Faible für solch legendäre, aus Göteborg stammende Acts wie At The Gates oder frühe Dark Tranquillity. Hier treffen recht melodische Death Metal-Riffs auf griffige Gitarrenharmonien, gewürzt mit traditionellen Thrash-Elementen.
Die Songs, die aus diesen Zutaten entstanden sind, können sich durchaus hören lassen. Abwechslung und musikalischer Anspruch stehen klar im Vordergrund, und die Amis sind stets darum bemüht, die Songs möglichst eingängig zu gestalten, was ihnen streckenweise auch recht gut gelingt. Stücke wie "The Rider", "Land Of The Dead" oder der Titelsong wissen durchaus zu gefallen, wenn man auch nicht von echten Knallern sprechen möchte.
Auf der anderen Seite weist das Album auch einige Schwächen auf, die vor allem im spiel- und gesangstechnischen Bereich liegen. Jonathan Helmes irgendwo zwischen Death Metal und Hardcore angesiedelter Gesangsstil klingt für meinen Geschmack einfach zu gesichtslos und auf Dauer zu monoton. Auch Brüllen will gelernt sein. Ebenso wie Singen, denn an cleanem Gesang versucht sich der gute Jonathan zu allem Überfluss bei z.B. "Fire Of 1000 Cries" auch noch, was völlig in die Hose geht. Zum einen trifft er nicht einen Ton, und zum anderen erinnern mich diese Kombinationen aus Gebrüll und vermeintlich melodischem Gesang immer an irgendwelche trendigen Teenie-Metal Core-Combos. Finster.
Auch bei der Gitarrenfraktion sind noch einige Defizite auszumachen. Tim Giblin und Loki versuchen sich an Soli, die mitunter weit über ihren spielerischen Fähigkeiten liegen, wodurch diese recht unsauber und schräg klingen. Selbstüberschätzung ist leider eine Krankheit, die sie mit vielen jungen Gitarristen teilen. Die bereits erwähnten Harmonieläufe sind hingegen wirklich prima ausgefallen.
Unterm Strich ist "Seasons Of The Scythe" ein wirklich gut hörbares Death/Thrash Metal-Album geworden, welches ich im oberen Durchschnitt einordnen würde. Die Band verfügt über deutlich hörbares Potential, das ausbaufähig ist. Wenn die Jungs noch an ihren technischen Unzulänglichkeiten arbeiten, ist mit Sicherheit eine Steigerung drin. Thrasher und Freunde der oben genannten Truppen sollten auf jeden Fall mal ein Ohr riskieren.
Line-up:
Jonathan Helme (vocals)
Tim Giblin (guitars)
Loki (guitars)
George Pacheco (bass)
Chris Helme (drums)
Tracklist |
01:Deities And Demigods
02:Sawtoothsmile
03:Seasons Of The Scythe
04:Fire Of 1000 Cries
05:I Am Famine
06:Aftermath Of Sorrow
07:The Rider
08:Land Of The Dead
09:Slaughter The Gods
10:Cold Is The Grave
11:Funeral March
12:The Black Thrash
13:Armageddon Eulogy
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