Aclla ist eine noch ziemlich frische Band aus Brasilien (genauer gesagt São Paolo), die sich dem klassischen, gleichzeitig auch etwas zeitgemäßen Power Metal europäischer Prägung verschrieben hat und 2007 gegründet wurde. Bassist
Bruno Ladislaus und Drummer
Eloy Casagrande waren zudem vorher in der Soloband von
Andre Matos, Sänger der relativ bekannten Power Metal-Truppe
Angra, tätig.
Einige der insgesamt 14 Stücke knallen, nicht selten von einer fetten Doublebass gesteuert, gut ins Ohr rein. Gleich der Opener "The Totem" fegt mit einer amtlichem Speed durch die Pampa. Einflüsse von
Angra, hin und wieder
Helloween und aufgrund der rauen, gleichermaßen kraftvollen Stimme von Sänger
Tato manchmal auch
Saxon, sind direkt zu erkennen. Hin und wieder tauchen auch mal ein paar etwas unpassende Breaks auf (beispielsweise am Anfang des ziemlich fröhlichen "The Hidden Dawn"), zum Glück halten sich diese aber in einem überschaubaren Rahmen. Auch in Midtempo-Regionen können die Fünf gut rocken, so viel steht fest. Zwischendrin haben sich jedoch immer mal ein paar Füller eingeschlichen, beispielsweise das völlig unnötige "Living For A Dream". Auch öde finde ich es, wenn sie extrem 'cheesige' Songs fabrizieren, was irgendwie nicht so richtig zu ihnen passen will. Der Akustik-Song "Sun'n'Moon" dagegen ist noch akzeptabel, wenn auch nicht mein persönlicher Geschmack. Übrigens möchten die Südamerikaner auch abseits der Musik in ihren Songtexten etwas vermitteln: Diese beziehen sich auf gravierende Konflikte der Menschheit wie beispielsweise das leidige Thema Klimawandel, Verantwortung gegenüber der eigenen Umwelt und natürlich auch anderweitige gesellschaftliche Probleme. Definitiv keine Lyrics, die lediglich als notwendiges Übel dem Song beigesteuert werden oder platte, ausgelutschte Klischees bedienen möchten.
Letztendlich gibt's mit "Landscape Revolution" keinen neuen Genre-Knaller, dennoch ist das Album ein überwiegend zufriedenstellendes Teil geworden, das Freunde von eher europäisch ausgerichtetem Metal gerne mal ausprobieren dürfen.
Gesamtwertung:
6,5 von 10 RockTimes-Uhren.