Aclla / Landscape Revolution (Re-Release)
Landscape Revolution (Re-Release) Spielzeit: 60:46
Medium: CD
Label: Metalodic Records, 2010
Stil: Heavy Metal

Review vom 20.10.2011


Marius Gindra
Aclla ist eine noch ziemlich frische Band aus Brasilien (genauer gesagt São Paolo), die sich dem klassischen, gleichzeitig auch etwas zeitgemäßen Power Metal europäischer Prägung verschrieben hat und 2007 gegründet wurde. Bassist Bruno Ladislaus und Drummer Eloy Casagrande waren zudem vorher in der Soloband von Andre Matos, Sänger der relativ bekannten Power Metal-Truppe Angra, tätig.
"Landscape Revolution", produziert von Ricardo Nagata, ist das erste Album des Quintetts, das bereits ab April 2009 aufgenommen wurde und letztes Jahr zuerst als Independent-Release erschien. Nun hat sich das noch sehr junge Label Metalodic Records aus Kanada diesem Release angenommen und ihn professionell auf CD wieder veröffentlicht; mit leicht alternativem Cover (lediglich andere Farbtöne) und zwei bisher unveröffentlichten Bonustracks ("Who Brings The Night", "Sunight").
Einige der insgesamt 14 Stücke knallen, nicht selten von einer fetten Doublebass gesteuert, gut ins Ohr rein. Gleich der Opener "The Totem" fegt mit einer amtlichem Speed durch die Pampa. Einflüsse von Angra, hin und wieder Helloween und aufgrund der rauen, gleichermaßen kraftvollen Stimme von Sänger Tato manchmal auch Saxon, sind direkt zu erkennen. Hin und wieder tauchen auch mal ein paar etwas unpassende Breaks auf (beispielsweise am Anfang des ziemlich fröhlichen "The Hidden Dawn"), zum Glück halten sich diese aber in einem überschaubaren Rahmen. Auch in Midtempo-Regionen können die Fünf gut rocken, so viel steht fest. Zwischendrin haben sich jedoch immer mal ein paar Füller eingeschlichen, beispielsweise das völlig unnötige "Living For A Dream". Auch öde finde ich es, wenn sie extrem 'cheesige' Songs fabrizieren, was irgendwie nicht so richtig zu ihnen passen will. Der Akustik-Song "Sun'n'Moon" dagegen ist noch akzeptabel, wenn auch nicht mein persönlicher Geschmack. Übrigens möchten die Südamerikaner auch abseits der Musik in ihren Songtexten etwas vermitteln: Diese beziehen sich auf gravierende Konflikte der Menschheit wie beispielsweise das leidige Thema Klimawandel, Verantwortung gegenüber der eigenen Umwelt und natürlich auch anderweitige gesellschaftliche Probleme. Definitiv keine Lyrics, die lediglich als notwendiges Übel dem Song beigesteuert werden oder platte, ausgelutschte Klischees bedienen möchten.
Letztendlich gibt's mit "Landscape Revolution" keinen neuen Genre-Knaller, dennoch ist das Album ein überwiegend zufriedenstellendes Teil geworden, das Freunde von eher europäisch ausgerichtetem Metal gerne mal ausprobieren dürfen.
Gesamtwertung: 6,5 von 10 RockTimes-Uhren.
Line-up:
Tato De Luca (vocals)
Denison Fernandez (guitar)
Christian Dozza (guitar)
Bruno Ladislaus (bass)
Eloy Casagrande (drums)
Tracklist
01:The Totem
02:The Hidden Dawn
03:Under Twilight Skies
04:Ride
05:Living For A Dream
06:Jaguar
07:Overcoming
08:Landscape Revolution
09:Flight Of The 7th Moon
10:Trace
11:Beyond The Infinite Ocean
12:Sun n' Moon
13:Who Brings The Night (Bonustrack)
14:Sunight (Bonustrack)
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