Was für ein schönes Album! Für Progressive Rock bin ich sowieso immer zu haben, und das, was unsere polnischen Nachbarn hier abliefern ist echt klasse.
Acute Mind existieren bereits seit 2006, bringen aber erst jetzt mit gleichnamigem Titel ihr erstes Album auf den Markt. In Polen hat sich die Band im Vorprogramm berühmter Progrocker bereits einen sehr guten Namen gemacht, sodass auf diversen Radiostationen ihre Stücke inzwischen zu hören sind. Für eine Prog-Band eher ungewöhnlich, dafür aber eine große Ehre. Das zeugt von sehr guter Qualität und lässt mich intensiv in die CD hineinhören. Standesgemäß für dieses Genre trumpfen bei Acute Mind gleich sechs Musiker auf, die hervorragend aufeinander eingestimmt sind. Seitdem im Jahr 2006, als jüngstes Mitglied, Marek Majewski das Mikrofon in die Hand nahm, geht es mit der Band steil bergauf.
Den Startschuss auf der CD macht "Grief And Pain", das sofort sehr melodiös ins Ohr geht. Untermalt von schönem Chorgesang und rockigen Gitarren, macht es sofort Freude beim Zuhören. Mit 5:28 Länge auch typisch für diese Musikrichtung, allerdings noch nicht so proggig wie die folgenden Stücke. Das war erst einmal der Anfang zum Warmwerden und das wird es mir sofort bei "Garden", dessen ruhiger Beginn im ständigen Wechsel mit sehr geilen Gitarrenparts und vielen Tempowechseln dargeboten wird. Acute Mind in Vollendung.
"Misery" knüpft daran leider nicht an, ist aber eine absolut hörenswerte, wunderschöne Ballade mit tollen Gitarrenriffs. Warum das schon an dritter Stelle platziert wurde, bleibt mir ein Rätsel. Etwas später, zum Entspannen, wäre es angebrachter gewesen. Egal, denn "Sweet Smell Of Success" greift da hinein, wo "Garden" aufgehört hat und ich befinde mich wieder im Wechsel von kräftig zu melodiös, stets druckvoll gespielt und hervorragend gesungen.
Das längste Stück der CD dauert 6:30 Minuten, trägt den Titel "Faces" und ist rein instrumental. Ein ruhiger Anfang, der sich stetig steigert, mit lauten und leisen Passagen und gegen Ende wieder in Ruhe ausklingt, um nahtlos in "Bad Incitements" über zu gehen. Nach kurzem Intro geht es sehr heavy zur Sache, wird aber mit einsetzendem Gesang etwas gelassener, um sich dann gegen Ende wieder richtig auszutoben. Ebenso kräftig geht es mit "Bonds Of Fear" weiter. Knallende Gitarren und fette Drums geben den Ton an. Im mittleren Songteil wird es etwas ruhiger, ja schon fast etwas langweilig. Die Stimme bleibt leider auf der Strecke, wird aber gegen Ende durch das anziehende Tempo und die Härte der Gitarren ausgeglichen. Das Stück ist somit gerade noch gerettet worden.
Last but not least kommt zum Abschluss "Prophecy", um schon mal einen Vorgeschmack auf das zu geben, was uns Acute Mind auf ihrem hoffentlich bald folgenden, nächsten Album präsentieren wird. Wiederum sehr stark beginnend, zeigt "Prophecy" noch einmal all das Können der sechs Musiker und liefert in diesem Ausklang einen sehr guten musikalischen Querschnitt der vorangegangenen sieben Tracks.
Für Liebhaber melodiösen Progressive Rocks ist das Album eine sehr schöne Bereicherung ihrer Sammlung und für Einsteiger in dieses Genre eine tolle Einstimmung ohne gleich anstrengend zu werden.
Line-up:
Marek Majewski (vocals)
Arkadiusz Piskorek (guitars)
Dorota Turkiewicz (keyboards)
Pawel Ciuraj (guitars)
Dariusz Hanaj (drums)
Wojciech Rowicki (bass)
Tracklist |
01:Road (4:27)
01:Grief And Pain (5:28)
02:Garden (6:28)
03:Misery (3:33)
04:Sweet Smell Of Success (4:34)
05:Faces (6:30)
06:Bad Incitements (3:38)
07:Bonds Of Fear (5:40)
08:Prophecy (5:26)
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