Old School meets moderne Härte
Nachdem die fünf Schweden mit den ersten beiden Alben noch sehr harten elektronischen Sounds gefrönt haben, geht man mit dem berühmt schwierigen dritten Album in etwas moderatere Gefilde. Dies bedeutet aber nicht, dass man kommerziell geworden ist, aber die Songs sind etwas leichter zu verdauen. Die erwähnten
Kraftwerk sind wirklich allgegenwärtig auf den knapp 42 Minuten vertreten. Schon die ersten Töne vom Opener "Look Within" erinnern sehr an den Sound vom Album "Mensch-Maschine", das vor knapp 35 Jahren veröffentlicht wurde und mit "Das Model" den größten Hit der Elektronik-Pioniere enthält. Heldenverehrung gut und schön, aber direkt einen so prägnanten Synthie-Sound zu klauen, finde ich doch echt dreist. Das Ganze mischt man dann mit einem guten Schuss elektronsicher Härte der neuen Gangart und düsterem Gesang. Dazu erinnert man öfters an die ganz frühen
Depeche Mode wie etwa bei "Rip Me".
Ein Fazit fällt mir wirklich schwer. Handwerklich gut gemacht und auch gut, weil relativ minimalistisch produziert. Trotzdem bleibt ein ganz fader Beigeschmack, denn zu offensichtlich wird bei den oben genannten Bands geklaut. Man hat fast das Gefühl, als hätte sich die elektronische Musik in den letzten 30 Jahren nicht entwickelt und man müsste immer noch die alten Kisten verwenden. Dass dies nicht so ist, zeigen Bands wie Oomph! oder sogar Depeche Mode selbst, die sich immer weiter entwickelt haben. Diese Entwicklung wünsche ich auch den Jungs von "Agent Side Grinder", denn Ideen sind zweifelsohne vorhanden, aber nur werden diese mit alten Sounds umgesetzt. Es fehlt einfach etwas Frisches und Unverwechselbares bei "Hardware". Trotzdem sollten Freunde der genannten Bands ruhig mal reinhören. Alles andere als originell, aber mit extrem hohem Retro-Faktor.