Obwohl ihr Debütalbum "Runnin' Wild" erst dieser Tage auf dem europäischen Markt erscheint, sind die australischen Rocker Airbourne schon seit fast einem Jahr sowohl bei Fans als auch bei der Fachpresse in aller Munde. Die Jungs aus Down Under konnten bei ihren ersten Stippvisiten in Europa bereits restlos ausverkaufte Clubshows für sich verbuchen und belegten in den Jahres-Polls diverser Magazine in der Rubrik 'Newcomer' die vordersten Plätze. Ein echtes Phänomen, scheinbar. Aber was ist nun wirklich dran an dieser Truppe?
Handelt es sich wieder nur um einen völlig überzogenen Hype wie vor einigen Jahren bei The Darkness, der sich bereits nach der zweiten Scheibe in Wohlgefallen auflöst? Ich glaube nicht, denn Airbourne besitzen wirklich Substanz. Ihre Musik klingt einfach authentisch und bodenständig. Aufgrund ihrer Herkunft orientieren sie sich selbstverständlich an ihren großen Vorbildern aus der ehemaligen Sträflingskolonie. Besonders hört man natürlich die alten AC/DC heraus, als der selige Bon Scott noch bei ihnen am Mikro stand. Airbourne rocken ähnlich wie AC/DC oder Rose Tattoo mit einer unbändigen Spielfreude und ungezügelter Energie einfach alles in Grund und Boden. Ihr wahnsinniger Groove, die krachenden, simplen Gitarrenakkorde und die nicht selten an die Angels erinnernden Gesangslinien und Refrains reißen den Hörer unweigerlich so mit, dass es einfach unmöglich ist dabei still zu stehen.
Mancher mag ihnen jetzt vielleicht mangelnde Eigenständigkeit vorwerfen, aber das ist völliger Blödsinn. Eine australische Rock Band darf, quatsch, MUSS so klingen. Diese Art des schweißtreibenden Rock'n'Roll ist nun mal in Australien entstanden und es wäre eine Schande, wenn junge Musiker ihre Wurzeln verleugnen würden. Man hört zu jeder Sekunde, dass die Jungs um Sänger und Gitarrist Joel O'Keeffe (dessen Stimme übrigens mal nicht wie die von Bon Scott oder Brian Johnson klingt) ihre Musik mit literweise Herzblut und voller Leidenschaft spielen. Und sie verbreiten dabei einfach unglaublichen Spaß und gute Laune. Wie heißt es in dem Song "Stand Up For Rock'n'Roll"? »Drinking Beer, Drinking Wine, Let's Have A Good Time«. Diese Zeile bringt es auf den Punkt.
"Runnin' Wild" bietet mit einer gewaltigen Hitdichte den perfekten Soundtrack zur nächsten Gartenparty. Allerdings sollte sich der Gastgeber schon mal auf einen Besuch unserer Gesetzeshüter einstellen, wenn die Gäste Kracher wie "Too Much, Too Young, Too Fast", "Diamond In The Rough" oder "Heartbreaker" lautstark mitgröhlen und die Nachtruhe stören... .
Ich kann nur sagen, dass ich schon lange keine Scheibe mehr gehört habe, die mich so mitgerissen und die mir solche Freude bereitet hat. Airbourne sind für mich DIE Band der Stunde und sie werden mit Sicherheit das nächste 'große Ding'. Sollten sich die Gerüchte bewahrheiten, dass AC/DC nur noch ein Album aufnehmen und eine Tour spielen, stehen mit Airbourne bereits ihre Nachfolger bereit, um das große Erbe anzutreten. Ich kann mir keine Formation vorstellen, die würdiger wäre.
GRANDIOS
Line-up:
Joel O'Keeffe (vocals & leadguitar)
David Roads (guitar & backing vocals)
Justin Street (bass & backing vocals)
Ryan O'Keeffe (drums)
Tracklist |
01:Stand Up For Rock'n'Roll
02:Runnin' Wild
03:Too Much,To Young,To Fast
04:Diamond In The Rough
05:Fat City
06:Blackjack
07:What's Eatin' You
08:Girls In Black
09:Cheap Wine & Cheaper Women
10:Heartbreakery
11:Hellfire
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