Soso, Rumpelgrunz der etwas schwärzeren Art, das könnte was für den ollen Onkel Horg sein, dachte unsere Chefin Ilka. Gut, da hat die Dame völlig recht, denn Ajuna, die mir bis dato völlig unbekannt waren, sind in der Tat was für mich. Auch wenn ich oft ein intoleranter Knallkopp bin und von Bands, die zu modern tönen, gerne die Finger lasse, bin ich dennoch hin und wieder ein Über-den-Tellerrand-Blicker. Und Ajuna sind ein echtes Highlight, soviel mal im Voraus.
Die Band an sich macht ein bisschen ein Geheimnis um sich. Außer der Tatsache, dass das Quintett aus Kopenhagen (Dänemark) kommt und sie von Jakob Brehdahl produziert wurden, findet man sehr spärliche Informationen im Netz. Wer von den Muckern welches Instrument bedient, ist auch Nebensache, zumindest sieht das die Band so. Letztlich ist das ja auch piepegal, wer was macht. Wenn das Endresultat stimmt. Und in diesem Falle ist das der Fall!
Auch der Schriftzug ist unter dem Motto 'schwerlesbar' einzuordnen, aber egal.
Eigentlich sollte jetzt schon mal ganz klar sein, dass ab hier die meisten True-Metaller schon längst aufgehört haben mitzulesen, denn Worte wie True und Co. haben im Kosmos von Ajuna keine Bedeutung. Hier werden Grenzen überschritten bzw. gar nicht erst beachtet.
Und so wird es wohl auch den Hörern von "The Prisoners Of The Sun" gehen und ergehen. Der Mix, der aus einem black-metallischen Grundgerüst besteht, wird mit modernen Elementen versehen. Besonders der Gesang, bzw. das Gebrüll, wirkt recht modern, passt aber zu 100%. Bandnamen wie Gojira und stellenweise Kvelertak schwirren einem sofort durch den Kopf. Aber auch nordisches Schwarzblei der Marke Darkthrone kommt in der Musik der Dänen vor. Dann aber auch sehr Modernes wie Meshuggah, zumindest stellenweise.
Puh, schon schwere Kost. Aber hat man sich mal darauf eingelassen, dass sich hier wenig bis gar keine Gedanken um Konventionen gemacht wird, sondern ständig etwas Neues und Aufregendes passiert, dann bietet diese Scheibe den perfekten Soundtrack zur Apokalypse.
Ehrlich gesagt wirkt die Scheibe gar nicht mehr so konfus wie anfangs geglaubt, wenn man sich etwas länger damit beschäftigt. Klar sind hier keine Chorus-Refrain-Chorus-Abläufe vorhanden, aber spätestens nach dem zehnten Durchlauf macht der Silberling süchtig. Dass das Ganze in einem hervorragenden, nicht zu überproduzierten Sound daherkommt, macht nochmal so viel Laune. Allerdings sollte man sich auf diesen schwarzen Moloch einlassen, denn wenn man "The Prisoners Of The Sun" nur so nebenbei lauscht, entgehen einem die feinen Kleinigkeiten der Musik. So brachial das Ganze anfangs wirkt, so diffus und unglaublich vielschichtig ist diese gute halbe Stunde Kunst.
Ich bin jetzt mal bewusst auf keine einzelnen Songs eingegangen, denn "The Prisoners Of The Sun" sollte am Stück, als komplettes Werk, genossen und erlebt werden.
Mein Fazit: Wer mal etwas anderes, abseits der ausgetrampelten Pfade sucht und nicht in der Manowar-Hölle gefangen ist, sollte hier mal mehr als ein Ohr riskieren.
Mit eines der Highlights dieses Jahres!
Line-up:
Skovsted
Hufsa
Helmer
Trampe
Hartfelt
Tracklist |
01:Tribute
02:Medicin
03:Invisible Cut
04:Suntomb
05:Kaos
06:Death
07:Winter |
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Externe Links:
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