Spielzeit: 39:14 Medium: CD Label: AOR Heaven, 2011 Stil: AOR/Melodic Rock Review vom 01.12.2011 Jürgen B. Volkmar

Normalerweise kommt einem bei dem Namen Alfonzetti zuerst Italien in den Sinn, aber weit gefehlt. Matti Alfonzetti ist ein waschechter Schwede und sogar in unseren Breiten nicht gerade ein Unbekannter. Seine bisherige Karriere führte ihn von lokalen Hard Rock-Bands bis zu einer Zusammenarbeit mit Scott Gorham (Thin Lizzy), deren gemeinsam aufgenommenes Album leider nicht veröffentlicht wurde. Darüber hinaus wirkte er u.a. bei der britischen Band Jagged Edge mit, bei der er jedoch 1992 ausstieg. Zusätzlich zu allen diesen Aktivitäten ist er noch in seiner Eigenschaft als Songwriter für andere Formationen und darüber hinaus als Produzent aktiv. Nach der nächsten Station mit Skintrade folgten noch die Solo-Alben "Ready" und "Machine". Mit "Here Comes The Night" steht nun das dritte Werk unter eigenem Namen in den Regalen.

Als Kontrast zu seiner Vergangenheit, bei der Metal und Hard Rock eine nicht unbedeutende Rolle spielten, ist hier AOR angesagt. Die gängige Richtung auf "Here Comes The Night" ist mehr in eingängigen Gesangslinien und Hooklines zu suchen, als in der härteren Gangart. Alfonzetti, verantwortlich für Gesang, Gitarre und Bass, lässt es jedoch ordentlich knacken. Auf instrumentaler Ebene wird sauber drauflos gerockt. Abgeliefert werden keine Abrissbirnen, sondern kompakte Referenz-AOR-Anspieltipps. Der Opener "Losing You" glänzt mit Harmonie und kräftigen Rhythmusstrukturen und sorgt für einen Einstieg nach Maß. Gitarrenarbeit ist auf diesem Album nicht nur als Hintergrundcollage vertreten, sondern vielmehr tonangebend. So sind neben filigranen Klängen auch emotionale und mehrdimensionale Tracks zu hören.

Gefühlvolle Nummern sind klar in der Mehrheit, die aber der Qualität von "Here Comes The Night" keinen Abbruch tun. Angefangen beim Songwriting, ist dies ein Album, das zwischen Refrains und rockigen Tönen pendelt. Dieses Konzept wird durchgehend auf hohem Niveau beibehalten, ohne dass Schwächen in den Vordergrund treten, daher sind Ausfälle nicht vorhanden. Wirklich herausragend sind "Losing You", "Heartbreaker" und "Lay Your Love On Me", die jetzt schon Vorfreude auf das nächste Album entstehen lassen. Freunde des AOR oder Melodic Rock können unbesorgt den Player laden und sich den Wohlklängen widmen, die aus den Boxen strömen. Alfonzetti und seine Crew haben im Kampf um die vorderen Plätze auf jeden Fall im Mittelfeld einen passablen Platz errungen. 7 von 10 RockTimes-Uhren

Line-up:
Matti Alfonzetti (vocals, guitar, bass)
Daniel Flores (drums, keyboard)

Guest musicians:
Marcus Jidell (lead guitar)
Emil Fredholm (lead guitar)