Ihr mittlerweile zweites volles Album haben die Jungs aus Göttingen nun am Start. Seit der Bandgründung im Jahre 2008 waren offensichtlich alle Regler ganz weit nach oben geschoben, denn man hat nicht nur umfangreiches Songmaterial zusammengestellt und in Teilen auch auf Scheibe gebrannt (so u. a. das Debüt "The Promise Of The Light"), sondern die Combo tourte gefühlt ununterbrochen.
Die Happy oder
Revolverheld stehen ebenso auf ihrem Tourneeplan wie der Support des DSDS-Gewinners
Tobias Regener oder
Grand Avenue. Aktuell sind sie für die Tour der
Guano Apes gebucht und haben mit denen unlängst vor vollen Häusern gespielt und sich dabei auch einige weitere Lorbeeren verdient. Das vorliegende Album "Impossible:Possible" hat zudem eine Förderung mit Bundesmitteln erhalten. Wollt ihr den offiziellen Text dazu?
»Gefördert durch die Initiative Musik gemeinnützige Projektgesellschaft mbH mit Projektmitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien auf Grund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages«! Alleine das Abschreiben dieser Zeile ist schon die 11.000 Tacken wert, die man aus dem großen Topf bekommen hat. Spaß beiseite, wer schon mal Fördermittel für Projekte beantragt hat, und hier sprechen multiple leidvolle Erfahrungen, der kommt nicht umhin, dem Unterfangen
Alpha Academy große Ernsthaftigkeit zubilligen zu müssen.
Der neue Silberling darf sich des Segens des Hauses SPV gewiss sein und auch damit gibt es ein weiteres Aushängeschild für das Quartett aus Niedersachsen. Auf allerdings nur schlappen 36 Minuten werden zehn reguläre Songs sowie ein Bonus von der ersten EP geboten. Mit einem einzelnen Riff werden wir ins Geschehen katapultiert und der Opener "Rise And Fall" entpuppt sich als sauber gespielter Song, der die Fähigkeiten der vier jungen Musiker glasklar demonstriert. »It's catchy« würde der Engländer sagen, Hookline und Refrain stimmen und die Melodie geht in die Beine. Bei "Voice Of The Voiceless" hämmert zu Beginn der Bass von Sebastian Hunger den Weg für die Kollegen frei und auch hier gelten uneingeschränkt die vorgenannten Attribute. Und mit genau demselben Tenor geht es weiter, mal ein bisschen poppiger, mal ein bisschen rockiger. Zwischendurch kommen auch mal ein paar angepunkte Töne an die Oberfläche, z. B. bei "Scissors", aber insgesamt dürfen wir nicht von konzeptlosem Wirrwarr reden, denn das wäre weit am Ziel vorbei. Die Jungs wissen, wo Barthel den Most holt und transportieren das auf dieser Scheibe überdeutlich zur Zielgruppe. Neben den beiden ersten Songs hebt sich für mich noch "Dance The Night Away" deutlich ab und ich sage dem Song eine weitaus größere Halbwertzeit voraus, als das bei den direkt danach folgenden "Wheels Keep Turning" oder "Seconds" der Fall sein wird.
Als letzten regulären Song haben wir dann noch "I Wanna Know", der vom Tempo her besonders in den Refrain-Passagen besticht, ansonsten eher etwas slow ist. Ob wir den Bonus Track mit der künstlich veränderten Stimme des Frontmannes Dominik Dubik in der Form gebraucht hätten, mag jeder Hörer für sich selber entscheiden, die Hookline als solche passt auf jeden Fall. Und genau damit sind wir auch beim Fazit: Das passt alles wunderbar ineinander, ist perfekt eingespielt und wird sich bestimmt großer Beliebtheit erfreuen. Live gehen die Jungs unter Garantie voll ab und ich werde die wohl auch bei nächster Gelegenheit mal auf der Bühne unter die Lupe nehmen. Vielleicht könnte man sich ab und zu mal ein paar dreckige Ecken und Kanten mehr wünschen, aber so wird es mehr Air Time geben, dessen bin ich mir sicher.