Alpha Tiger / Men Or Machine
Men Or Machine Spielzeit: 54:27
Medium: CD
Label: Sonic Attack Records, 2011
Stil: Heavy/US Metal

Review vom 16.04.2011


Marius Gindra
Aus dem Freistaat Sachsen - genauer gesagt aus der Kreisstadt Freiberg - kommt die mehr oder weniger brandneue, jedenfalls noch sehr junge Band Alpha Tiger, die von 2007 bis Ende 2010 als Thrash-Band unter dem Namen Satin Black aktiv war und schon 2008 ein Scheibchen namens "Harlequin" veröffentlichte. Mit ihrer Umbenennung Anfang dieses Jahres fand gleichzeitig ein (sehr lobenswerter) Stilwandel zum melodischen, leicht progressiven Heavy/US Metal statt. Mit "Men Or Machine" wird nun über das ebenfalls noch ganz frische, vom ehemaligen Noise Records-Chef Karl Walterbach gegründete Metal-Label Sonic Attack Records das Debütwerk des Fünfers veröffentlicht.
Bei so vielen Vorschusslorbeeren muss also auch was dahinter stecken! Gehen wir mal genauer darauf ein:
Diese knapp 55-minütige Scheibe bietet klassischen, äußerst melodischen und von den frühen/mittleren Achtzigern auffällig stark beeinflussten Metal, der aufgrund des extrem Geoff Tate-artigen Gesangs von Dreadlock-Träger und Frontmann Stephan Dietrich sehr stark an alte Queensryche-Klassiker, wie die gleichnamige Debüt-EP "The Warning" oder "Rage For Order" erinnert. Durch die harmonischen Twin-Guitar-Leads können ebenfalls ein paar dezente
Iron Maiden-Einflüsse herausgepickt werden. Als bestes Beispiel dient hierfür der fünfte Song im Bunde, "Against The Time", der rein vom Songwriting her betrachtet auch wahrscheinlich auf "Piece Of Mind" hätte erscheinen können.
Der kraftvolle Sound des neun Tracks umfassenden Longplayers (in Zusammenarbeit mit Producer 'Godi' Hildmann) ist letzten Endes sehr dynamisch geworden - jedes einzelne Instrument ist klar und differenziert herauszuhören. Die mittlerweile nahezu abgelegten Thrash-Roots kann man noch einmal sehr gut im Titel "Karma" nachhören. Dieser klingt, als hätte Geoff Tate nach "Rage For Order" kein "Operation: Mindcrime" verzapft, sondern bei irgendeiner Bay Area-Combo vom Schlage Testament oder Exodus angeheuert. Ebenso sollte man noch einmal kurz die lyrische Thematik aufführen, die sich laut Bandinfo mit dem »fortschreitenden Verlust der Individualität in der Massengesellschaft und den zunehmenden Orwell-artigen Tendenzen in der westlichen Welt« auseinandersetzt. Ein interessantes Thema, das sich lohnt, genauer zu hinterfragen! Übrigens: Mein persönlicher Favorit dieses Albums ist der Rausschmeißer "Black Star Pariah" - ein herrlich speedig-melodischer Headbanger, der traditionelle Metallerherzen höher schlagen lässt!
Nun, was soll ich noch weiter groß dazu faseln? Ich schlage einfach mal vor, dass ihr euch selbst ein Bild auf der bandeigenen MySpace-Seite macht oder bestenfalls ihren (spontan als Ersatz für die abgesagten Vektor gebuchten) Auftritt auf dem nächsten Keep It True-Festival Ende April begutachtet. Und da diese Scheibe handwerklich erste Sahne ist und ich daran auch mal wirklich relativ wenig zu meckern habe, vergebe ich dieses Mal 8 von 10 RockTimes-Uhren!
Line-up:
Stephan Dietrich (vocals)
Peter Langforth (guitar)
Alexander Backasch (guitar)
Dirk Frei (bass)
Axel Pätzold (drums)
Tracklist
01:Starriders
02:Crimson Desert
03:Man Or Machine
04:When Autumn Leaves Fall
05:Against The Time
06:Martyr's Paradise
07:Karma
08:Exit: Night
09:Black Star Pariah
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