Ambition - ein Projekt und Baby des 'Frontiers Records' Präsidenten Serafino Perugino, der 2002 die glorreiche Idee hatte, Thom Griffin - einer der besten AOR-Sänger dafür zu gewinnen. Das sollte am Ende Joe Vana (Sänger bei Mecca) auch gelingen.
Bald darauf ging es ab ins Studio, und Vana und Griffin nahmen gemeinsam "Waiting In My Dreams" (ein Remake aus dem Mr. Mister-Repertoire) neu auf - erstmals erschienen 2003 auf dem "Rock The Bones"-Sampler Vol.1, wo das Stück bei den AOR-Fans einschlug, wie eine Bombe (auf "Ambition" übrigens als Bonus-Track enthalten).
Doch Joe Vana war danach erst einmal gezwungen, auf unbestimmte Zeit aus dem Projekt auszusteigen und so lag Ambition vorerst auf Eis.
Aber Mr. Perugino ließ nicht locker und engagierte Produzent Fabrizio Grossi ( Glenn Hughes, Starbreaker, Vertigo, etc) für weitere Aufnahmen.
Außerdem wurde Griffin von Joey Carbone, Langzeitkompositionspartner von Joseph Williams (ex- Toto Sänger) unterstützt, der ihm die beiden Stücke "No Wasted Moments" sowie "Together" lieferte.
Auch ein neues Songwritertalent aus Schweden, nämlich Christian Wolff sowie Brian LaBlanc (der später seine eigene Band Blanc Faces gründete, die natürlich, wie könnte es anders sein, bei Frontiers unter Vertrag ist), steuerten ebenfalls Songs mit bei.
Als Gastsänger fand sich Jean-Michel Byron (ex- Toto), der sich mit Griffin die Gesangsparts für "Too Much" und "Hyporcrites" teilte sowie "Hunger" allein einsang.
Und - sozusagen als Tüpfelchen auf dem 'i' - holte man den schwedischen Gitarristen Tommy Denander, bekannt durch seine Zusammenarbeit mit solchen Größen wie Carlos Santana, Eric Clapton, Toto, Van Halen, Europe, Michael Landau, Yngwie Malmsteen und Richard Marx, mit ins Boot.
Weiterhin dabei Basszupfer Fabrizio V.Zee Grossi, der nebenbei auch noch die Keyboardparts einspielt sowie Masayoshi Yamasuka und Joachim Cannaiuolo an den Drums.
Was dabei herausgekommen ist, ist der Silberling "Ambition", ein kleines AOR-Meisterwerk. Aber wen wundert es, wenn da drei Goldkehlchen und ihre diversen kompositorischen und technischen Gehilfen zu Gange sind.
Nun, Fabrizio Grossi hat ganz offensichtlich eine besondere Nase für lohnende Projekte.
Ich hatte schon das Vergnügen, meine Ohren mit mehrere AOR-Scheiben 'verwöhnen' zu dürfen, wobei es oft genug zur Qual wurde, eine Platte vom ersten bis zum letzten Song hintereinander weg durchzuhören, ohne dabei nach wenigen Minuten sanft ins Reich der Träume zu entschweben.
Aber "Ambition" hat es tatsächlich geschafft, dass ich wirklich volle 58 Minuten interessiert zugehört habe und auch unser Stubenadler flötet in den höchsten Tönen mit. Er hat sich ja schon mehrfach als hervorragender Musiktester bewährt.
Das Album ist rundum unterhaltsam und bietet starke Nummern, teils balladesk wie "The Promise" oder auch "Alone I Cry", das mir übrigens mit seinen feinen Backing Vocals sehr gut gefällt.
Andere Stücke wiederum wie der Opener "Hold On" sowie "Hunger" oder auch "All I Need" kommen einen Zacken knackiger daher, mit kraftvollen Gitarrenriffs und tollen Soli, kleinen Keyboardeinsprengseln sowie pulsierenden Bassläufen.
Bei "Hypocrites", "Make It Alright" und "Shaping Fate and Destiny" wird sogar schon mal ordentlich die Rock-Keule geschwungen.
Als Bonus gibt es mit "Waiting In My Dreams" besagtes Mr. Mister-Remake.
Abwechslungsreiche, jedoch sehr eingängige Melodien mit griffigen Refrains (dabei schimmert Toto übrigens aus allen Knopflöchern) und technisch auf höchstem Niveau eingespielt, bietet das Album genau das, was AOR-Freunde mögen: Rock vom Feinsten - ohne Ecken und Kanten.
Schwächen hat man sich weder musikalisch noch produktionstechnisch geleistet.
Spielzeit: 57:43 Min, Medium: CD, Frontiers Records, 2006
1:Hold On 2:Hypocrites 3:Alone I Cry 4:Shaping Fate And Destiny 5:All I Need 6:Make It Alright 7:No Wasted Moments 8:Together 9:Too Much 10:Hunger 11:The Promise 12:Waiting In My Dreams (Bonus track in Europa)
Ilka Czernohorsky, 23.01.2006
|