Ambra Marie heißt ein neues Energiebündel aus Italien, das mit ihrem Debüt "3Anni2Mesi7Giorni" gleich ein beachtliches Silberscheibchen präsentiert. Ihre Stimme umfasst eine ordentliche Bandbreite und die Musik ihrer Begleitband hat von Soft- bis Hard Rock alles auf der Pfanne, was Liebhaber satter Gitarrenriffs mögen.
In ihrem Heimatland ist das Quintett schon längst kein unbeschriebenes Blatt mehr, kennt man sie dort bereits aus der hier wie da beliebten Talentschmiede X-Factor. Ihr Erstlingswerk umfasst vierzehn Songs, inklusive eines Hidden Tracks, die alle durchweg hörenswert sind. Abwechselnd werden die Songs dabei in Englisch und Italienisch interpretiert. So kommt der Hörer in den Genuss, drei der insgesamt vier Balladen in romantischer, dahinschmelzender, italienischer Sprache zu erleben. Altmeisterin Gianna Nanini hätte es nicht besser machen können.
Das Mischungsverhältnis der CD ist gelungen. Die Band zeigt während der ersten drei Titel rockige Härte, ohne zu übertreiben. Selbst die Gitarristen halten sich dabei noch ordentlich im Zaum, was sich allerdings bei den folgenden Songs ändert. Nach drei schnellen Nummern folgt der Block zum Entspannen, bestehend aus drei Balladen am Stück, die sehr schön ins Ohr gehen. Die letzte der drei, "Nulla Esiste", entwickelt sich im Verlauf sogar zu einem richtigen Monumentalwerk. Ich bin bisher sehr begeistert und meine gute Laune setzt sich unverzüglich fort. Bevor es erneut richtig zur Sache geht, werden mit "13 Days" und "Quello Che Resta" zwei Nummern im mittleren Tempo gespielt. Die stimmgewaltige Ambra Marie glänzt auch hier und unter Mithilfe ihrer Backgroundsänger kommen sehr harmonische Töne zustande.
Bei den bis zum Ende folgenden Songs greifen die Gitarren mehr ins Geschehen ein. Wie auch die Sprache, wird die Musik abwechselnd härter und weicher. Die Band spielt noch druckvoller als zum Anfang und Sängerin Ambre Marie passt sich gut an.
Den Schlusspunkt der gelungenen CD "3Anni2Mesi7Giorni" setzt erneut eine Ballade. Dieses Mal greift einer ihrer männlichen Kollegen zum Mikrofon und haucht mit seiner kräftigen, erotischen Stimme den geneigten Hörerinnen und Hörern italienische Liebesbekundungen in die Ohren. Doch nach etwas mehr als zwei Minuten ist plötzlich Schluss. Der Player läuft zwar weiter und zeigt mir dabei merkwürdige Laufzeiten an, allerdings vermute ich zuerst, dass ein Fehler auf der CD vorliegt. So mitten im Song aufzuhören ist mehr als ungewöhnlich. Also ein Neustart und das Ganze von vorne. Wieder der gleiche Effekt, was mich dazu veranlasst, mir die CD mit der Lupe anzusehen. Siehe da: Es tun sich Lücken im Brennvorgang auf und nach etwas Geduld folgt eine kleine Zugabe, die allerdings im Booklet keine Erwähnung findet.
Mein Fazit: Die CD der Italienerin Ambra Maria ist eine Empfehlung wert. Mit Sicherheit wird man in Zukunft mehr von ihr und der Band hören. Ob sie ihrer Linie dabei treu bleiben und zweisprachig weitermachen, wird sich zeigen. Zum Nachteil ist es auf keinen Fall.
Line-up:
Ambra Marie (vocals)
Hristo Lepri (guitar)
Mighell Vanelli (guitar)
Raffaele D'Abrusco (bass)
Mattia Degli Agosti(drums)
Tracklist |
01:Tell Me Where Ya Been
02:Sola
03:Dipi Enemy
04:Cielo Di Ruggine
05:Once A Year
06:Nulla Esiste
07:13 Days
08:Quello Che Resta
09:Out Of My Bed
10:Niola
11:Solo Cenere
12:Guardami
13:I'm Damned
14:Crashing Down
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