Ancient Bards / A New Dawn Ending
A New Dawn Ending Spielzeit: 71:48
Medium: CD
Label: Limb Music, 2014
Stil: Symphonic-/Epic Metal

Review vom 20.06.2014


Jürgen B. Volkmar
Ancient Bards sind in unseren Breiten trotz ihrer beiden Veröffentlichungen noch relativ unbekannt. Vielleicht ändert sich das bei ihrem neuen Album "A New Dawn Ending", das mit mehr als 70 Minuten Spielzeit nicht gerade als Kurzläufer bezeichnet werden kann. Das neue Werk beinhaltet zehn Symphonic Metal-Stücke, die man fraglos als in sich geschlossen bezeichnen kann. Auch Gefühlsarmut kann man gewiss nicht unterstellen, da alles mit viel Emotionalität und Leidenschaft für das Epische und Melodische, die ab und zu ins Bombastische abgleiten, vorgetragen wird. Gleichzeitig haben Ancient Bards auch ihr Songwriting auf das Soundgewand thematisch abgestimmt. Während die Vorgängeralben, mehr oder weniger austauschbar klangen, wurde jetzt mehr Nachdruck auf Eigenständigkeit gelegt.
Natürlich ist nach wie vor symphonischer Metal mit Epic-Schlagseite geboten, aber jetzt klingt das irgendwie mehr auf den Punkt gebracht. Das bedeutet auch, dass anscheinend die Zielrichtung neu bestimmt wurde und mehr Druck in die Produktion genommen wurde. Liegt es nur an den Arrangements oder auch an den Kompositionen? Wohl auch letzteres, denn Richtungskorrekturen beinhalten automatisch Änderungen am Gesamtkonzept, wobei Vorzeigefrau Sara Squadrani jetzt stimmlich bedeutend mehr Profil vorweisen kann. Das aktuelle Studiowerk profitiert jedenfalls inhaltlich mit einem Zuwachs, der sich in der musikalischen Homogenität bemerkbar macht. Der gemeinsame Nenner der italienischen Symphoniker ist klar in der Theatralik, in großen Emotionen und der komplexen Klanggalerie zu suchen. Auch Fabio Lione (Rhapsody Of Fire) beehrt einmal wieder durch einen Gastauftritt die italienischen Zeremonienmeister.
Intro und Opener sind klar und deutlich im Fahrwasser von episch angehauchtem Symphonic Metal. Die Chorusse werden nicht gerade minimalistisch eingesetzt, sondern kommen breitbeinig daher und treiben die nicht zu überhörende Stimme, und das im positivsten Sinne, zu echten Höchstleistungen. Sara Squadrani kann sich wirklich als tragendes Gesangselement hören lassen. Kraftvoll und jegliche überdosierte Operettenhaftigkeit vermeidend, prägt sie das komplette musikalische Artwork.
Darüber hinaus wird es bei "Across This Life" richtig hymnisch und auch die Ballade "In My Arms" ist passgenau in die Fragilität der Stücke eingepasst. Sogar die Nummern mit Überlänge, wie "Showdown" und "A New Dawn Ending", vermögen es, echte Begeisterung durch den Einsatz der breit angelegten instrumentalen Dichte auszulösen. Ancient Bards erfinden das Rad sicherlich nicht neu, schaffen es aber, den Hörer durch ihre homogene Präsentation in ihrem Bann zu halten. Vom Titelstück an sind epische Hymnen - gemäß ihrem Anspruch - der dominante Faktor und können infolge ihrer perfekt ausbalancierten musikalischen Inhalte bis zum Schluss überzeugen. Langeweile ist auf jeden Fall bei "A New Dawn Ending" nicht einmal ansatzweise zu erwarten. Ein gelungenes und in der Melodieführung über weite Strecken großartiges Album, das die Tür zur internationalen Anerkennung für diese Band hoffentlich weit öffnen wird.
Line-up:
Martino Garattoni (bass)
Claudio Pietronik (guitar)
Daniele Mazza (keys)
Federico Gatti (drums)
Sara Squadrani (vocals)
Tracklist
01:Before The Storm
02:A Greater Purpose
03.Flaming Heart
04:Across This Life
05.In My Arms
06:The Last Resort
07.Showdown
08:In The End
09.Spiriti Liberi
10:A New Dawn Ending
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