Lothar Berndorff & Tobias Friedrich
1000 ultimative Charthits
1000 ultimative Charthits Lothar Berndorff & Tobias Friedrich
Moewig-Verlag / Edel Entertainment, 2008
1. Auflage, Format: 20 x 13 cm, 800 Seiten
Medium: Buch
ISBN 978-3-86803-272-7, 9,95 Euro


Review vom 03.01.2009


Udo Gröbbels
Man kennt das ja: Im Lokalradio werden mal wieder die »größten Hits der 80er, 90er und das beste von heute« angekündigt, aber trotzdem läuft ständig der selbe Kram. Um seinem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen, hat Edel in Verbindung mit der "Ultimativen Chartshow" auf RTL jetzt endlich ein Mittel erschaffen.
Beim vorliegenden Buch "1000 ultimative Chartshits" geht es einmal quer durch die Chartgeschichte von 1959 bis zum Jahre 2008. Zu den Hits des Jahres gibt es interessante Anekdoten über z.B die Entstehung oder auch skurrile Hintergrundinfos. Das 'Schlimme' daran ist, dass man erneut auf Lieder bzw. Interpreten stößt, die man längst verdrängt hat [...besser wäre, sie blieben auch in der Versenkung - Anm. der Redaktion].
So ist es dann sehr amüsant, wenn man Anekdoten über Songs von Zlatko, Rednex oder auch dem (für die älteren Leser) Hazy Osterwald-Sextett findet. Trotzdem ist für jeden Musikliebhaber, egal welche Stilrichtung er bevorzugt, genug dabei, um bei der nächsten Party ein paar richtig nette Klugscheißergeschichten drauf zu haben.
Zum Beispiel erfährt der Leser, dass der berühmte Stotterpart bei BTOs [ Bachman-Turner Overdrive - Anm. der Redaktion] »You ain't see nothing yet« die Schüchternheit eines kleinen Jungen symbolisieren und dass der Song eigentlich gar nicht auf das entsprechende Album "Not Fragile" kommen sollte. Erst auf Drängen der Plattenfirma, die einen Hit haben wollte, schob man diesen Track nach, der heute sicher die bekannteste Nummer der Band ist und immer noch gerne im Radio gespielt wird.
Da es sich im Prinzip um 1000 Kurzgeschichten handelt, kann man das Buch auch prima in der Bahn oder im Urlaub lesen, da man nie den Faden verlieren kann.
Zusätzlich ist das Werk auch ein guter Wegweiser durch die Musikgeschichte der letzten knapp 50 Jahre.
[Na hoffentlich sind die Autoren kompetenter als Oliver Geißen, der als Sänger der Small Faces Rod Stewart angab und Steve Marriott mit keiner Silbe erwähnte. Anm. Ulli Heiser].
Wer also mehr Info zu "Macho Macho" von Reinhard Fendrich oder "Yellow Submarine" von den Beatles haben möchte, der ist mit diesem wirklich umfassenden Rückblick gut bedient. Einen Eindruck vom Inhalt und vom Schreibstil kann man sich auf der Homepage zu diesem Buch machen.
Weihnachten ist zwar schon vorbei, aber diese "1000 ultimativen Chartshits" sind ganz sicher als Geschenk für Musikliebhaber im Freundeskreis ein ganz heißer Tipp.
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